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Die vergessenen Welten 13 - Der schwarze Zauber

Die vergessenen Welten 13 - Der schwarze Zauber

Titel: Die vergessenen Welten 13 - Der schwarze Zauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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Geschmack gewöhnlich mehr in Richtung kleinerer, dickerer Frauen ging, die einen stärkeren Bartwuchs hatten. In Shayleighs Haltung und Verhalten, in dem subtilen Unterton, der in ihrer melodischen Stimme mitschwang, lag jedoch noch etwas anderes.
    »Ihr sollt sie aber nicht töten«, verlangte Ivan geradeheraus.
    Shayleighs Haltung veränderte sich kaum. »Du selbst hast sie als höchst gefährlich bezeichnet«, erwiderte sie. »Ein Meuchelmörder und ein Drow.«
    Ivan bemerkte, dass sich der ominöse Unterton in ihrer Stimme verstärkt hatte, als sie den Dunkelelfen erwähnte, als ob schon die bloße Nennung dieses Volkes sie weitaus mehr anwiderte als der Beruf seines Reisegefährten.
    »Cadderly muss mit ihnen sprechen«, grummelte Ivan. »Kann er nicht mit den Toten sprechen?«
    »Uuuh«, machte Pikel und hüpfte plötzlich davon. Er verschwand kurz im Unterholz und tauchte mit einer Hand hinter dem Rücken wieder auf. Er sprang vor Shayleigh hin und grinste sie entwaffnend an. »Drizzt«, erinnerte er sie und streckte die Hand aus, in der er eine zarte Blüte hielt, die er gerade für sie gepflückt hatte.
    Bei dieser gefühlsmäßigen Attacke konnte Shayleigh ihre ernste Haltung wahrlich nicht weiter beibehalten. Sie lächelte, nahm die Wildblume entgegen und hob sie an die Nase, um ihren wunderbaren Duft zu genießen. »Es gibt oftmals einzelne Blumen inmitten Unkrauts«, sagte sie, Pikels Absicht erkennend. »So wie es auch einen Druiden in einem Clan von Zwergen geben mag. Das heißt aber nicht, dass es noch andere gibt.« »Hoffnung«, sagte Pikel. Shayleigh stieß ein hilfloses Lachen aus.
    »Du musst dein Herz am rechten Fleck haben«, warnte Ivan, »das sagt jedenfalls Cadderly. Sonst findet der Gesprungene Kristall es und verformt es für seine eigenen Zwecke. Er legt eine Riesenmenge Hoffnung in euch, Elfin.«
    Shayleighs aufrichtiges Lächeln war alles, was er an Bestätigung brauchte.
    »Bruder Chaunticleer hat einen groß angelegten Plan geschmiedet, um die Kinder zu beschäftigen«, erklärte Danica Cadderly. »Ich werde bereit sein aufzubrechen, sobald das Artefakt ankommt.«
    Cadderlys Miene war zu entnehmen, dass ihm diese Vorstellung nicht unbedingt gefiel.
    »Du hast doch nicht wirklich angenommen, ich würde dich zu einem uralten Drachen ziehen lassen, ohne dich zu begleiten?«, fragte Danica, sichtlich verletzt. Cadderly seufzte.
    »Wir haben schon früher einen getroffen, und er hätte uns keinen Ärger gemacht, wenn wir ihn nicht mit uns über die Berge gebracht hätten«, erinnerte die Frau ihn.
    »Diesmal mag es etwas schwieriger sein«, erklärte Cadderly. »Ich werde viel Energie aufbringen müssen, um den Kristall zu kontrollieren und mich gleichzeitig mit dem Drachen zu beschäftigen. Schlimmer noch, ich bin sicher, dass das Artefakt den Drachen ebenfalls anrufen wird. Könnte es einen besseren Träger finden, um Chaos und Vernichtung zu verbreiten, als einen roten Drachen?« »Wie stark ist deine Magie?«, fragte Danica.
    »Nicht derartig stark, fürchte ich«, erwiderte Cadderly.
    »Ein Grund mehr, dass ich, Ivan und Pikel bei dir sein müssen«, meinte Danica.
    »Glaubst du, wir haben ohne Deneirs Hilfe eine Chance, ein solches Ungetüm zu bekämpfen?«, fragte der Priester ernst. »Wenn Deneir nicht mit uns ist, wirst du uns brauchen, um dich dort rasch herauszuzerren«, erklärte die Frau mit einem breiten Lächeln. »Ist es nicht das, wozu Freunde da sind?« Cadderly setzte zu einer Erwiderung an, konnte aber angesichts des Ausdrucks von Entschlossenheit und, mehr noch, Erhabenheit, der auf Danicas schönes Antlitz getreten war, nichts vorbringen. Natürlich hatte sie vor, ihn zu begleiten, und er wusste, dass er es nicht verhindern konnte, außer er verließ die Kathedrale auf magischem Weg mittels eines Täuschungsmanövers. Natürlich würden auch Ivan und Pikel mitkommen, obwohl Cadderly sich innerlich wand, wenn er sich vorstellte, wie der Möchtegern-Druide Pikel einem roten Drachen entgegentrat. Sie wollten das mächtige Wesen nicht weiter belästigen und sich lediglich seinen flammenden Atem für einen einzigen Feuerstoß ausleihen. Pikel, der so sehr mit der Natur verbunden war, würde vielleicht nicht ohne weiteres dazu bereit sein, einfach so wieder von einem Drachen wegzugehen, der die vielleicht größte Perversion der Natur überhaupt darstellte.
    Danica trat ganz dicht an Cadderly heran, legte ihm ihre Hände unters Kinn und hob sanft seinen Kopf an, bis er ihr

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