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Die vergessenen Welten 13 - Der schwarze Zauber

Die vergessenen Welten 13 - Der schwarze Zauber

Titel: Die vergessenen Welten 13 - Der schwarze Zauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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auszahlen, zumal dann, wenn sich der Strom exotischer, begehrenswerter Waren in die Stadt verstärkte.
    Der ursprüngliche Plan hatte allerdings nur einen kurzen Aufenthalt vorgesehen, der gerade ausreichte, um ein paar Agenten einzusetzen und den Handelsfluss in Gang zu bringen. Dann hatte Jarlaxle sich jedoch immer stärker engagiert, indem er das Haus Basadoni eroberte und seine Beziehung zu dem gefährlichen Entreri erneuerte. Anschließend hatte er, anscheinend zu seinem eigenen Vergnügen, Drizzt Do'Urden gejagt, den verhasstesten aller Abtrünnigen. Nachdem er mit dem Ausgestoßenen fertig war und ihm das mächtige Artefakt Crenshinibon geraubt hatte, ließ er Drizzt gehen. Er zwang Rai-guy anschließend sogar dazu, das Leben des verachteten Elfen mit einem von Lloth verliehenen Heilzauber zu retten.
    Und jetzt dies: ein noch offenkundigerer Griff nach Macht statt nach Profit, und das an einem Ort, an dem außer Jarlaxle kein Mitglied von Bregan D'aerthe bleiben wollte.
    Jarlaxle hatte seinen Plan schrittweise vorangetrieben, aber hinter ihm blieb eine lange und gewundene Straße zurück. Unter seiner Führung entfernte sich D'aerthe immer weiter und weiter von der eigentlichen Mission, wodurch der Reiz verloren ging, der die meisten ihrer Mitglieder, darunter Rai-guy, Kimmuriel und Berg'inyon, ursprünglich zu der Organisation geführt hatte.
    »Was ist mit Sharlotta Vespers?«, fragte Kimmuriel.
    »Jarlaxle wird dieses Problem für uns beseitigen«, erwiderte Rai-guy.
    »Sie gehört zu Jarlaxles Lieblingen«, gab Berg'inyon zu bedenken.
    »Sie hat gerade einen Betrug gegen ihn in die Wege geleitet«, entgegnete Rai-guy zuversichtlich. »Wir wissen dies, und sie weiß, dass wir es wissen, ist sich aber noch nicht über die möglicherweise verheerenden Auswirkungen im Klaren. Sie wird von nun an unseren Befehlen gehorchen.«
    Der Zauberer musste lächeln, als er über seine eigenen Worte nachdachte. Er genoss es jedes Mal, wenn sich ein Iblith im Spinnennetz der Drow-Gesellschaft verfing und Stück für Stück lernen musste, dass die klebrigen Fäden vielfach verschlungen waren.
    »Ich kenne deinen Hunger, denn ich teile ihn«, sagte Jarlaxle. »Dies ist nicht, was ich geplant hatte, aber vielleicht war die Zeit noch nicht reif.«
    Vielleicht setzt du zu viel Vertrauen in deine Offiziere, erwiderte die Stimme in seinem Kopf.
    »Nein, sie erkannten etwas, das wir in unserem Hunger nicht bemerkten«, argumentierte Jarlaxle. »Sie sind lästig und manchmal ärgerlich, und man kann ihnen nicht trauen, wenn sie zwischen ihrem eigenen Nutzen und dem der Mission abwägen müssen, aber das war hier nicht der Fall. Ich muss diese Sache gründlicher untersuchen. Vielleicht gibt es bessere Wege, die zu unserem ersehnten Ziel führen.« Die Stimme setzte zu einer Entgegnung an, aber Jarlaxle beendete das Gespräch, indem er sie aus seinem Kopf verbannte.
    Die Abruptheit dieses Abbruchs erinnerte Crenshinibon daran, dass sein Respekt für den Dunkelelfen wohl begründet war. Dieser Jarlaxle hatte den vielleicht stärksten Willen von all den Trägern, die das uralte Artefakt bislang erlebt hatte, und er war am schwersten zu betören. Und es hatte Zeiten gegeben, in denen große Dämonenfürsten sich mit Crenshinibon verbunden hatten.
    Tatsächlich war der einzige Träger, der sich seinem Lockruf so leicht und vollständig entzogen hatte, der direkte Vorgänger Jarlaxles gewesen, ebenfalls ein Drow namens Drizzt Do'Urden. Die geistige Barriere dieses anderen Elfen hatte aus einer festen Moral bestanden. Crenshinibon hätte sich ebenso gut in den Händen eines Priesters des Guten oder eines Paladins befinden können – alles Narren und blind für das Bedürfnis, die höchsten Stufen der Macht zu erreichen. All dies machte Jarlaxles Widerstand nur umso eindrucksvoller, denn das Artefakt erkannte, dass der Söldnerführer keinerlei moralischen Beschränkungen unterlag. In Jarlaxle existierte keine tief verwurzelte Einsicht, dass der Kristall eine böse Schöpfung war und deshalb gemieden werden musste. Nein, nach Einschätzung von Crenshinibon sah Jarlaxle alles und jeden, dem er begegnete, als Werkzeug an, als Mittel, welches ihm auf dem Weg zu seinem Ziel helfen konnte.
    Das Artefakt vermochte Gabelungen auf diesem Weg einzubauen, vielleicht sogar scharfe Kurven, während Jarlaxle immer weiter von seinem Pfad abwich, aber diesmal würde er keine abrupte Richtungsänderung bewirken können.
    Crenshinibon dachte nicht einmal

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