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Die vergessenen Welten 13 - Der schwarze Zauber

Die vergessenen Welten 13 - Der schwarze Zauber

Titel: Die vergessenen Welten 13 - Der schwarze Zauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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würde es nicht leicht werden, Entreris Auftrag auszuführen und ihn aus der Stadt zu bringen, ohne dass es jemand bemerkte. Entreri war offen und eng mit der BasadoniGilde verbunden, und diese Gilde hatte die wachsamen Augen jeder Machtgruppe von Calimhafen auf sich gezogen. Sie brach ab, und diesmal hatte Entreri sie nicht durch ein Wort, sondern durch einen Blick zum Schweigen gebracht, mit jenem höchst gefährlichen Blick, den der Meuchelmörder vor Jahrzehnten perfektioniert hatte. Es war der Blick, der seinen Opfern mitteilte, dass die Zeit für ein letztes Gebet gekommen war.
    »Dann wird es eine Weile dauern«, meinte Dwahvel. »Nicht lange, das verspreche ich dir. Eine Stunde vielleicht.« »Niemand außer dir darf davon erfahren«, wies Entreri sie so leise an, dass ihn die Armbrustschützen, die sich in den schattigen Ecken des Raumes aufhielten, nicht hören konnten. »Nicht einmal dein vertrautester Stellvertreter.«
    Die Halblingsfrau stieß einen langen, resignierten Seufzer aus. »Dann zwei Stunden«, sagte sie.
    Entreri sah ihr nach, als sie ging. Er wusste, dass sie seinen Auftrag, ihn aus Calimhafen herauszubringen, ohne dass es jemand erfuhr, nicht vollständig ausführen konnte – zu viele Augen überwachten die Straßen. Es war aber eine deutliche Ermahnung, dass Entreri die Gildenmeisterin persönlich zur Verantwortung ziehen würde, sollte irgendjemand allzu offen darüber reden.
    Der Meuchelmörder lachte bei diesem Gedanken leise vor sich hin, denn er konnte sich nicht vorstellen, Dwahvel zu töten. Er mochte und respektierte die Halblingsfrau, sowohl für ihren Mut als auch für ihre Fähigkeiten.
    Er musste diese Abreise jedoch geheim halten. Falls einige der anderen, insbesondere Rai-guy oder Kimmuriel, herausfinden sollten, dass er die Stadt verlassen hatte, würden sie nachforschen und zweifellos sein Ziel herausfinden. Er wollte nicht, dass sich die beiden gefährlichen Drow mit Kohrin Soulez beschäftigten.
    Eine ganze Weile vor Ablauf der zwei Stunden, die sie pessimistisch vorausgesagt hatte, kehrte Dwahvel zurück und gab Entreri eine Karte dieses Teils der Stadt, auf der eine Route eingezeichnet war.
    »Dort am Ende der Mondsichelstraße wird jemand auf dich warten«, erläuterte sie. »Direkt vor der Bäckerei.«
    »Um mir den zweiten Teil des Wegs auszuhändigen, den deine Halblinge als sicher erklärt haben«, meinte der Meuchelmörder.
    Dwahvel nickte. »Meine Leute und meine Verbündeten.«
    »Und natürlich werden sie alle Bewegungen beobachten, wenn die Karte übergeben wird«, schlussfolgerte Entreri. Dwahvel zuckte mit den Achseln. »Du bist doch ein Meister der Verkleidung, oder?«
    Entreri gab keine Antwort. Er stand auf, verließ den ›Kupfernen Einsatz‹ und verschwand in einer dunklen Gasse. Als er an deren anderen Ende wieder zum Vorschein kam, wirkte es so, als hätte er fünfzig Pfund zugenommen, und außerdem hinkte er.
    Eine Stunde später hatte er Calimhafen hinter sich gelassen und befand sich auf der Straße nach Nordwesten. Als der Morgen anbrach, stand er auf einer Düne und schaute auf die Oase Dallabad hinab. Er dachte lange und konzentriert über Kohrin Soulez nach und rief sich all das in Erinnerung, was er über den alten Mann wusste.
    »Alt«, sagte er laut und mit einem Seufzen, denn Soulez war Anfang fünfzig, keine fünfzehn Jahre älter als Artemis Entreri. Der Meuchelmörder wandte seine Aufmerksamkeit der Palastfestung selbst zu und versuchte, sich an Einzelheiten zu erinnern. Aus diesem Blickwinkel konnte Entreri nicht mehr erkennen als ein paar Palmen, einen kleinen Teich, einen einzelnen, großen Felsbrocken und eine Hand voll Zelte, darunter einen größeren Pavillon. Dahinter ragte eine braune Festung mit quadratischen Wänden auf, die fast mit dem Wüstensand zu verschmelzen schien. Ein paar in Kaftane gekleidete Wachposten schritten, offensichtlich gelangweilt, die Festungsmauern ab. Die Festung von Dallabad wirkte nicht sehr eindrucksvoll – gewiss nicht wie etwas, das jemanden wie Artemis Entreri aufhalten konnte –, aber der Meuchelmörder wusste es besser.
    Er hatte Soulez und Dallabad mehrfach besucht, als er seinerzeit für Pascha Basadoni arbeitete, und auch erst vor kurzem wieder, als er im Dienst von Pascha Pook stand. Er kannte das kreisrunde Gebäude innerhalb der quadratischen Mauern, dessen Korridore sich in immer enger werdenden Kreisen auf die großen Schatzkammern von Kohrin Soulez zuwanden, bis sie schließlich in

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