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Die vergessenen Welten 13 - Der schwarze Zauber

Die vergessenen Welten 13 - Der schwarze Zauber

Titel: Die vergessenen Welten 13 - Der schwarze Zauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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Stil. Nein, er würde den Dialog mit Sharlotta begrüßen. Wenn die Basadonis so offen gegen ihn vorgingen, dass sie einen seiner Außenposten vernichteten, mussten sie, so würde der Pascha schlussfolgern, über neue und mächtige Waffen oder Verbündete verfügen. Pascha Da'Daclan würde wissen wollen, ob der Angriff aufgrund purer Arroganz seitens des neuen Führers der Gilde unternommen worden war – falls die Gerüchte zutrafen und Basadoni wirklich tot war – oder aus wohlbegründetem Selbstvertrauen. Der Umstand, dass Sharlotta, die im Fall von Basadonis Tod mit Sicherheit bis in die oberste Ebene der Organisation aufsteigen würde, höchstpersönlich das Gespräch mit ihm suchte, deutete zumindest darauf hin, dass der zweite Grund für den Überfall zutraf. Und falls er zu diesem Schluss kam, würde Pascha Da'Daclan keinesfalls die völlige Vernichtung seiner Gilde riskieren.
    Daher würde Sharlotta das Haus der Rakers unversehrt verlassen und anschließend der Einladung folgen, die Dwahvel Tiggerwillies zuvor ausgesprochen hatte. Wenn sie spät am Abend zu Jarlaxle zurückkehrte, würde der Söldnerführer von ihr bestätigt bekommen, dass Da'Daclan einen Verbündeten außerhalb der Stadt besaß. Einen Verbündeten, wie Entreri ihm später erklären würde, dessen Aufenthaltsort den perfekten Standort für einen neuen und beeindruckenden Turm darstellte.
    Ja, all dies verlief höchst zufrieden stellend, fand der Meuchelmörder.
    »Bring Kohrin Soulez zum Schweigen, und Pascha Da'Daclan hat außerhalb von Calimhafen keine Hilfe mehr«, erklärte Sharlotta Vespers dem Söldnerführer an diesem Abend.
    »Er braucht keine Hilfe außerhalb der Stadt«, entgegnete Jarlaxle. »Den Informationen zufolge, die du und meine anderen Offiziere zusammengetragen haben, hat er zu viel Rückhalt innerhalb von Calimhafen, als dass wir eine wirkliche Eroberung erwägen könnten.«
    »Aber das ist Pascha Da'Daclan nicht klar«, erwiderte Sharlotta, ohne zu zögern.
    Es war für Jarlaxle offensichtlich, dass die Frau intensiv über diese Angelegenheit nachgedacht hatte. Nach dem Besuch bei Pascha Da'Daclan und einigen später erfolgten Treffen mit ihren Informanten auf der Straße war die Frau erregt und beinahe überdreht zu ihm. Zwar hatte sie bei dem Pascha nichts wirklich Entscheidendes erreicht, aber immerhin festgestellt, dass der Mann sehr defensiv eingestellt war. Die völlige Zerstörung seines kleinen Außenpostens machte ihm ernstlich Sorgen, denn Da'Daclan konnte die neue Stärke der Basadonis nicht einschätzen und wusste nicht, wer die Kontrolle über die Gilde besaß, und beides machte ihn nervös. Jarlaxle stützte das kantige Kinn auf die elegante schwarze Hand. »Er glaubt, dass Pascha Basadoni tot ist?«, fragte er zum dritten Mal, und zum dritten Mal antwortete Sharlotta mit »Ja«.
    »Sollte ihn das nicht auf eine neue Schwäche in der Gilde schließen lassen?«, fragte der Söldnerführer.
    »Vielleicht wäre das in eurer Welt der Fall«, erwiderte Sharlotta, »in der die Häuser der Drow von Oberen Müttern regiert werden, die ihrerseits direkt Lloth dienen. Hier führt der Verlust eines Anführers nur zu mangelnder Berechenbarkeit, und das fürchten die Rivalen mehr als alles andere. Die Gilden bekriegen sich für gewöhnlich nicht, weil dies allen Seiten zum Nachteil gereichen würde. Das ist etwas, das die alten Paschas durch jahre-, wenn nicht jahrzehntelange Erfahrung gelernt haben. Und sie geben es seit Generationen an ihre Kinder oder sonstigen Nachfolger weiter.«
    Das alles ergab natürlich durchaus Sinn für Jarlaxle, aber er behielt seinen leicht verwirrten Gesichtsausdruck bei, um Sharlotta zum Weiterreden aufzufordern. Tatsächlich lernte Jarlaxle hier mehr über Sharlotta als über das Gefüge der Unterweltgilden von Calimhafen.
    »Aufgrund unseres Überfalls glaubt Pascha Da'Daclan, dass die Gerüchte über den Tod des alten Basadoni zutreffen«, fuhr die Frau fort. »Nach Da'Daclans Einschätzung sind wir um ein Vielfaches gefährlicher, falls Basadoni tot ist – oder zumindest die Kontrolle über die Gilde verloren hat.« Sharlotta ließ ihr verschlagenes und gleichzeitig ironisches Lächeln aufblitzen. »Mit jeder Verbindung nach außen, die wir durchtrennen – erst der Außenposten und jetzt die Oase Dallabad –, erschüttern wir also Da'Daclans Sicherheitsgefühl noch mehr«, folgerte Jarlaxle.
    »Und verschaffen mir eine bessere Verhandlungsbasis bei den Rakern«, ergänzte

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