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Die vergessenen Welten 13 - Der schwarze Zauber

Die vergessenen Welten 13 - Der schwarze Zauber

Titel: Die vergessenen Welten 13 - Der schwarze Zauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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beschwörenden Priesters. Nein, die Energie war anders als alles, was er erwartet hatte, aber sie lag keinesfalls jenseits der Kenntnisse von Soulez und dem Handschuh.
    »Psionik«, sagte er laut und schaute über den Panzerhandschuh hinweg zu seinen Offizieren, die in seinem Thronsaal stramm standen.
    Drei von ihnen waren seine eigenen Kinder. Bei dem vierten handelte es sich um einen großen Militärkommandanten aus Memnon, bei dem fünften um einen namhaften, jetzt nicht mehr aktiven Dieb aus Calimhafen. Praktischerweise, wie Soulez fand, hatte er einst zur Basadoni-Gilde gehört. »Artemis Entreri und die Basadonis«, verkündete Soulez, »wenn sie es denn sind, haben sich anscheinend der Dienste eines Psionikers vergewissert.«
    Die fünf Offiziere tuschelten untereinander über die mögliche Bedeutung des eben Gehörten.
    »Vielleicht war das all die Jahre über Artemis Entreris Geheimnis«, meinte die Jüngste von ihnen, Kohrin Soulez' Tochter Ahdahnia.
    »Entreri?«, lachte der alte Dieb Preelio. »Ein starker Geist?
    Mit Sicherheit. Psionik? Pah! Bei seinem Geschick mit der Klinge hat er so etwas nie gebraucht.«
    »Aber wer auch immer es auf meine Schätze abgesehen hat, verfügt über Geisteskräfte«, sagte Soulez. »Sie glauben, sie hätten sich einen Vorteil verschafft, einen Schwachpunkt entdeckt, den sie nutzen können, um sich mir und meinen Schätzen zu nähern. Das macht sie natürlich noch gefährlicher. Wir müssen mit einem Angriff rechnen.«
    Alle fünf Offiziere nahmen bei dieser Ankündigung Haltung an, doch keiner wirkte sonderlich besorgt. Es gab keine groß angelegte Verschwörung der Gilden von Calimhafen gegen Dallabad. Um diese Information zu erhalten, hatte Kohrin Soulez teures Geld bezahlt. Die fünf wussten, dass die Gilden, selbst wenn sich mehrere zusammenschlossen, nicht über genug Macht verfügten, um Dallabad zu erobern – nicht, solange Soulez das Schwert und den Panzerhandschuh besaß, um damit Magier unschädlich zu machen.
    »Kein einziger Soldat wird unsere Wälle durchbrechen«, meinte Ahdahnia mit einem zuversichtlichen Grinsen. »Kein Dieb wird durch die Schatten unserer Häuser schleichen.« »Sofern sie nicht über irgendwelche teuflischen Geisteskräfte verfügen«, warf Preelio ein und schaute zu Soulez hinüber. Dieser lachte nur. »Sie glauben, sie haben eine Schwäche gefunden«, wiederholte er. »Ich kann sie hiermit aufhalten –«, er hob den Handschuh, »– und natürlich verfüge ich noch über andere Mittel.« Er wartete darauf, dass seine Andeutung Wirkung zeigte, und sein Lächeln brachte alle anwesenden Offiziere zum Grinsen. Schließlich gab es noch einen sechsten Offizier, einen, den man nur selten zu Gesicht bekam und dessen Dienste man so gut wie nie in Anspruch nahm. Er wurde vor allem bei Verhören und Folterungen eingesetzt, ansonsten zog er es vor, so wenig Zeit wie möglich mit den Menschen zu verbringen.
    »Besorgt ihr die Verteidigung gegen körperliche Angriffe«, befahl Soulez. »Um die Geisteskräfte werde ich mich kümmern.«
    Er winkte sie davon und lehnte sich dann zurück, um sich wieder auf seinen mächtigen schwarzen Handschuh zu konzentrieren, auf die roten Fäden, die ihn durchzogen wie Blutadern. Ja, er konnte das schwache Sondieren spüren, und wenn er sich auch wünschte, von diesen neidischen Menschen in Ruhe gelassen zu werden, so rechnete er doch damit, dass er diese kleine Aufregung genießen würde.
    Er wusste, dass Yharaskrik dies auf jeden Fall tun würde.
    In den Tunneln tief unter Kohrin Soulez' Thronsaal, die kaum einer der Soldaten des Herrschers kannte, spürte Yharaskrik bereits, dass jemand oder etwas mit psionischen Kräften in die Oase eingedrungen war. Yharaskrik war ein Gedankenschinder, ein Illithide, ein humanoides Wesen mit einem unförmigen Kopf, der einem riesigen Gehirn ähnelte.
    Von dem Teil seines Gesichts, in dem sich Nase, Mund und Kinn hätten befinden sollen, baumelten mehrere Tentakel. Illithiden boten einen grausigen Anblick und konnten schreckliche Kämpfer sein, doch ihre wahren Kräfte lagen im Bereich des Geistes. Sie verfügten über psionische Fähigkeiten, die jene von Menschen und sogar von Drows weit überstiegen. Illithiden konnten einen Gegner problemlos mit einem betäubenden Schwall mentaler Energien überwältigen. Entweder versklavten sie ihre unglücklichen Opfer, indem sie deren Geist in ihrer Gewalt behielten, oder sie bereiteten sich selbst ein Festmahl, indem sie mit ihren

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