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Die vergessenen Welten 13 - Der schwarze Zauber

Die vergessenen Welten 13 - Der schwarze Zauber

Titel: Die vergessenen Welten 13 - Der schwarze Zauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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fest. »Aber du wusstest es!«
    Yharaskrik machte sich nicht die Mühe, eine Antwort zu geben.
    »Vater?«, fragte Ahdahnia erneut. Sie zitterte sichtlich.
    Kohrin Soulez atmete mit schwerem Keuchen. Er hob die linke Hand und wischte sich Schweiß und Tränen vom Gesicht. »Was soll ich tun?«, fragte er sich selbst. »Was wird…«
    Yharaskrik stieß erneut sein hustendes Lachen aus, und dieses Mal war es für Entreri unmissverständlich, dass die Kreatur sich über den kläglichen Soulez lustig machte. Plötzlich riss sich Kohrin Soulez zusammen und funkelte das Wesen böse an. »Dies amüsiert dich?«, fragte er.
    »Die Ironien im Leben der niederen Rassen belustigen mich«, erwiderte Yharaskrik. »Wie sehr dein Jammern dem der vielen anderen gleicht, die du getötet hast. Wie viele haben Kohrin Soulez vergeblich angebettelt, ihr Leben zu verschonen, so wie er jetzt vergeblich einen ihm unbegreiflich größeren Widersacher anflehen wird.«
    »Aber es ist ein Widersacher, den du gut kennst«, rief Kohrin.
    »Ich ziehe die Drow deiner jämmerlichen Rasse vor«, gab Yharaskrik offen zu. »Sie betteln nie um Gnade, die es, wie sie genau wissen, sowieso nicht geben wird. Anders als Menschen akzeptieren sie die Unzulänglichkeiten von Wesen mit individuellen Hirnen. Zwischen ihnen gibt es keine größere Verbindung als zwischen euch, aber sie verstehen und akzeptieren diese Schwäche.« Der Illithide vollführte eine leichte Verbeugung. »Dies ist aller Respekt, den ich dir jetzt, in der Stunde deines Todes, bezeuge«, erklärte Yharaskrik. »Ich könnte dir Energie entgegenschleudern, die du absorbieren und auf die Dunkelelfen umleiten könntest –, und sie sind schon sehr nahe, das versichere ich dir –, aber ich habe mich dafür entschieden, es nicht zu tun.«
    Artemis Entreri erkannte deutlich, welche Veränderung jetzt mit Kohrin Soulez vorging. Es war die Wandlung von Verzweiflung zum Zorn eines Mannes, der nichts mehr zu verlieren hat, die der Meuchelmörder über Jahrzehnte auf den tödlichen Straßen immer wieder beobachtet hatte.
    »Aber ich trage den Handschuh!«, sagte Kohrin Soulez mit kräftiger Stimme und richtete das mächtige Schwert auf Yharaskrik. »Zumindest werde ich die Genugtuung haben, zuvor dein Ende zu sehen!«
    Doch noch während er dies verkündete, schien Yharaskrik in die Steine zu seinen Füßen zu versinken. Dann war er fort. »Verdammnis über ihn!«, schrie Kohrin Soulez. »Sei verdammt, du…« Seine Flüche wurden von einem Hämmern an der Tür unterbrochen.
    »Dein Stab!«, rief der Gildenmeister seiner Tochter zu und drehte sich zu ihr um, sodass er in Richtung des Vorhangs blickte, der seine Privatgemächer schmückte.
    Ahdahnia stand einfach nur mit weit aufgerissenen Augen da und machte keine Anstalten, zu ihrem Gürtel zu greifen. Ohne dass ihr Ausdruck sich im Mindesten veränderte, sank sie zu Boden. Hinter ihr stand Artemis Entreri.
    Kohrin Soulez riss die Augen auf, während er ihren Fall beobachtete, doch da ihn an Ahdahnias Zusammenbruch einzig interessierte, was dieser für seine Sicherheit bedeutete, richtete sich sein Blick rasch auf Entreri.
    »Es wäre so viel einfacher gewesen, wenn du mir die Waffe einfach verkauft hättest«, meinte der Meuchelmörder. »Ich wusste, dass du dahinter steckst, Entreri«, knurrte Soulez ihn an und machte einen Schritt auf ihn zu, die rot funkelnde Klinge hochgereckt.
    »Ich biete dir eine letzte Chance, sie mir zu verkaufen«, sagte Entreri, und Soulez hielt inne, einen Ausdruck schieren Unglaubens auf dem Gesicht. »Um den Preis ihres Lebens«, fügte der Meuchelmörder hinzu und deutete mit seinem juwelenbesetzten Dolch auf Ahdahnia hinunter. »Um dein eigenes Leben kannst du feilschen, wenn du willst, aber diesen Handel musst du mit anderen machen.«
    Wieder wurde im Gang ein Hämmern laut, dem Kampfgeräusche folgten.
    »Sie sind schon sehr nahe, Kohrin Soulez«, stellte Entreri fest, »nahe und unaufhaltsam.«
    »Du hast Dunkelelfen nach Calimhafen gebracht!«, knurrte Soulez ihn an.
    »Sie sind aus eigenem Antrieb gekommen«, erwiderte Entreri. »Ich war nur klug genug, nicht zu versuchen, mich ihnen zu widersetzen. Ich wiederhole ein letztes Mal mein Angebot. Ich kann Ahdahnia retten – sie ist nicht tot, sondern schläft nur.« Zum Beweis zeigte er einen kleinen Armbrustbolzen ungewöhnlicher Machart, einen Drowpfeil, dessen Spitze mit Schlafgift überzogen war. »Gib mir Schwert und Handschuh – jetzt! –, und sie bleibt

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