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Die vergessenen Welten 13 - Der schwarze Zauber

Die vergessenen Welten 13 - Der schwarze Zauber

Titel: Die vergessenen Welten 13 - Der schwarze Zauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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gefährlich dicht an Entreris ungeschützte Hand, und ohne das abblockende Schwert musste er rasch zurückspringen, um einem Hieb von Soulez zu entgehen.
    »Ich bin ein alter Mann«, fuhr Soulez unverzagt fort, »aber mein Schwert verleiht mir Stärke. Kämpferisch bin ich dir ebenbürtig, Artemis Entreri, und mit diesem Schwert bist du verloren.«
    Er drang erneut auf Entreri ein, doch dieser wich ohne großen Widerstand zurück zu der Wand gegenüber der Tür. Er wusste, dass ihm der Platz allmählich knapp wurde, aber das bedeutete nur, dass auch Kohrin Soulez der Raum knapp wurde – und die Zeit noch dazu.
    »Ah, ja, lauf nur, kleines Kaninchen«, stichelte Soulez. »Ich kenne dich, Artemis Entreri. Ich kenne dich, pass nur auf!« Mit diesen Worten schwenkte er das Schwert vor dem Meuchelmörder hin und her, und Entreri musste blinzeln, denn die Klinge zog Schwärze hinter sich her.
    Nein, sie zog sie nicht hinter sich her, erkannte Entreri, sondern stieß sie aus, wie er zu seiner Überraschung feststellte. Es war dicke Asche, die in großen fächerförmigen, undurchsichtigen Schwaden in der Luft stehen blieb und das Kampffeld nach Kohrin' Soulez' Wünschen änderte.
    »Ich kenne dich!«, schrie Soulez und drang auf ihn ein, während er mehr und immer mehr Ascheschwaden in die Luft entließ.
    »Ja, du kennst mich«, antwortete Entreri ruhig, und Soulez wurde langsamer. Die Klangfarbe der Stimme des Meuchelmörders hatte ihn an die Macht dieses besonderen Gegners erinnert. »Du siehst mich in der Nacht, Kohrin Soulez, in deinen Träumen. Wenn du in die tiefsten Schatten deiner Albträume schaust, erblickst du dann diese Augen, wie sie deinen Blick erwidern?«
    In diesem Augenblick warf er sein Schwert vorsichtig nach vorn, wobei er den Winkel so berechnet hatte, dass die vorstoßende Waffe das Einzige war, das Kohrin Soulez sehen konnte. Die Tür zerbarst in Tausende winziger Splitter.
    Soulez bemerkte es kaum. Er warf sich dem Angriff entgegen, schlug von oben auf das anscheinend zustoßende Schwert, dann von unten und von der Seite. Entreris Wurf war so perfekt ausgeführt, dass Soulez' eigene Parierschläge, von denen einer die Wucht des anderen ausglich, den Mann in dem Glauben ließen, dass Entreri noch immer das Ende seiner Waffe in der Hand hielt.
    Soulez sprang durch die Schwaden undurchsichtiger Asche nach vorn und hieb heftig auf die Stelle ein, an der sich der Kopf des Meuchelmörders befinden musste.
    Soulez versteifte sich, als er den Stich in seinem Rücken spürte. Entreris Dolch drang in sein Fleisch ein.
    »Siehst du diese Augen, die dich aus den Schatten deiner Albträume heraus anstarren, Kohrin Soulez?«, fragte Entreri erneut. »Es sind meine Augen.«
    Soulez spürte den Dolch, der ihm die Lebenskraft aussaugte. Entreri hatte ihn nicht völlig hineingestoßen, aber das brauchte er auch nicht. Der Mann war geschlagen und wusste es auch. Soulez ließ mit schlaffem Arm Charons Klaue zu Boden fallen. »Du bist ein Teufel«, knurrte er dem Meuchelmörder zu.
    »Ich?«, antwortete Entreri unschuldig. »War es nicht Kohrin Soulez, der bereit war, seine Tochter für eine Waffe zu opfern?«
    Er griff mit der freien Hand rasch zu, um den schwarzen Handschuh von Soulez' rechter Hand zu ziehen. Zu dessen Überraschung fiel der Handschutz neben das Schwert auf den Boden.
    Von der offenen Türöffnung auf der anderen Seite des Raumes her erklang eine melodische und zugleich scharfe Stimme, die in einer weich fließenden, aber immer wieder von harschen Konsonanten unterbrochenen Sprache redete. Entreri trat von dem Mann zurück. Soulez drehte sich um und sah über die zu Boden sinkenden Ascheschwaden hinweg mehrere Dunkelelfen, die in den Raum getreten waren.
    Kohrin Soulez holte tief Luft und sammelte sich. Er hatte mit Schlimmerem zu tun gehabt als mit Drow, ermahnte er sich im Stillen. Er hatte mit einem Illithiden verhandelt und Treffen mit den berüchtigtsten Gildenmeistern Calimhafens überlebt. Er richtete seinen Blick jetzt auf Entreri, der mit einem Dunkelelfen diskutierte, der offenkundig der Anführer war, wobei er sich, wie Soulez sah, immer mehr von ihm entfernte. Dort, gleich neben ihm, lag sein kostbares Schwert, sein teuerster Besitz – jener Gegenstand, den er tatsächlich selbst um den Preis des Lebens seiner Tochter beschützen würde. Entreri entfernte sich noch etwas weiter von ihm. Keiner der Drow näherte sich oder schenkte Soulez, wie es schien, auch nur die geringste

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