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Die vergessenen Welten 13 - Der schwarze Zauber

Die vergessenen Welten 13 - Der schwarze Zauber

Titel: Die vergessenen Welten 13 - Der schwarze Zauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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Richtung ihres Vaters starrte, der in Entreris sehr eingeschränkten Blickwinkel getreten war.
    Überzeugt davon, dass die Frau völlig im Bann dessen war, was sie sah, ließ der Meuchelmörder sich leise auf ein Knie nieder und wagte es, hinter dem Wandbehang hervorzuragen. Er beobachtete, wie ein Illithide aus einem psionischen Dimensionstor trat und sich vor Kohrin Soulez stellte. Ein Gedankenschinder!
    Entreri wich wieder hinter den Vorhang zurück, und seine Gedanken wirbelten durcheinander. Es gab nur wenige Dinge, die Artemis Entreris aus der Fassung bringen konnten, der von Kindesbeinen an auf der Straße überlebt und es bis an die Spitze seines Berufsstandes gebracht hatte, der Menzoberranzan und viele, viele Begegnungen mit Dunkelelfen überlebt hatte. Zu diesen wenigen Dingen gehörten Gedankenschinder. Entreri war einigen von ihnen in der Stadt der Dunkelelfen begegnet und verabscheute sie mehr als jede andere Kreatur, die er je getroffen hatte. Es war nicht ihr Aussehen, das den Meuchelmörder so abstieß, obgleich diese Wesen nach jedem, außer dem Maßstab der Illithiden selbst, abgrundtief hässlich waren. Nein, es war ihr Auftreten, ihre vollständig andere Sicht der Welt, wie Kohrin Soulez es genannt hatte.
    Sein ganzes Leben hindurch hatte Artemis Entreri die Oberhand behalten, weil er seine Feinde besser verstand als sie ihn. Die Dunkelelfen hatten eine gewisse Herausforderung für ihn dargestellt. Die Drow waren einfach zu erfahren im Intrigieren und Vortäuschen, als dass er einen echten Zugang zu ihnen gefunden hätte – zumindest keinen, auf den er sich verlassen konnte.
    Bei Illithiden jedoch hatte er, obwohl er nur kurz mit ihnen zu tun gehabt hatte, das Gefühl gehabt, dass sein Nachteil ihnen gegenüber noch fundamentaler war und nicht überwunden werden konnte. Es gab keine Möglichkeit für Artemis Entreri, diesen besonderen Feind zu verstehen, denn es war ihm unmöglich, auch nur entfernt die Welt so wahrzunehmen wie ein Illithide. Auf gar keinen Fall.
    Also versuchte Entreri, sich so klein wie möglich zu machen. Er lauschte äußerst sorgfältig jedem Wort, jeder Betonung, jedem Luftholen.
    »Warum bist du meinem Ruf nicht gefolgt?«, verlangte Kohrin Soulez zu wissen.
    »Es sind Dunkelelfen«, antwortete Yharaskrik mit dieser blubbernden Stimme, die für Entreri wie die eines sehr alten Mannes klang, der zu viel Schleim in der Kehle hat. »Sie sind im Inneren des Gebäudes.«
    »Du hättest früher kommen sollen!«, rief Ahdahnia. »Wir hätten sie besiegen…« Ihre Stimme versagte, und sie vermochte nur noch zu keuchen. Sie taumelte nach hinten und hielt sich nur mit Mühe auf den Beinen. Entreri wusste, dass der Gedankenschinder sie gerade mit einem Schlag seiner mentalen Energie getroffen hatte. »Was soll ich tun?«, jammerte Kohrin Soulez.
    »Es gibt nichts, was du tun kannst«, antwortete Yharaskrik. »Du hast keine Chance zu überleben.«
    »V-v-verhandle mit ihnen, V-Vater!«, schrie die sich erholende Ahdahnia. »Gib ihnen, was sie wollen – sonst werden wir nicht überleben.«
    »Sie werden sich nehmen, was sie haben wollen«, versicherte Yharaskrik ihr und wandte sich wieder Kohrin Soulez zu. »Du hast nichts, was du ihnen anbieten kannst. Es gibt keine Hoffnung.«
    »Vater?«, fragte Ahdahnia, und ihre Stimme klang plötzlich schwach, fast jämmerlich.
    »Greif sie an!«, verlangte Kohrin Soulez und streckte dem Illithiden sein tödliches Schwert entgegen. »Überwältige sie!« Yharaskrik machte ein Geräusch, das Entreri, der seine Willenskraft zusammengenommen hatte und wieder hinter dem Vorhang hervorlugte, als Ausdruck der Belustigung erkannte. Es war nicht wirklich ein Lachen, sondern eher ein betontes, keuchendes Husten.
    Auch Kohrin Soulez verstand anscheinend die Bedeutung dieser Erwiderung, denn sein Gesicht wurde puterrot. »Sie sind Drow. Verstehst du das jetzt endlich?«, fragte der Illithide. »Es gibt keine Hoffnung.«
    Kohrin setzte zu einer Entgegnung an, wollte Yharaskrik erneut dazu auffordern, etwas zu unternehmen. Er brach jedoch ab, als hätte er plötzlich begriffen, was da vor sich ging, und starrte die oktopusköpfige Kreatur an. »Du wusstest es«, beschuldigte er ihn. »Als der Psioniker Dallabad ausspionierte, übermittelte er dir…«
    »Der Psioniker war ein Drow«, bestätigte der Illithide. »Verräter!«, schrie Kohrin Soulez.
    »Es gibt keinen Verrat. Es gab nie Freundschaft oder auch nur ein Bündnis«, stellte Yharaskrik logisch

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