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Die vergessenen Welten 13 - Der schwarze Zauber

Die vergessenen Welten 13 - Der schwarze Zauber

Titel: Die vergessenen Welten 13 - Der schwarze Zauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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an, doch dann versagte seine Stimme, und seine Hand erstarrte mitten in der Bewegung. Er wusste es. Besiegt sackte der hagere Mann gegen die Theke zurück.
    »Das Gold dürfte für mehr als nur die Gläser reichen«, meinte Entreri zu dem Wirt, und Arumn wirkte reichlich eingeschüchtert.
    Der Meuchelmörder ging in Richtung Tür und hörte amüsiert zu, wie der Wirt Josi leise für seine Dummheit schalt. Die Straße war unbelebt und dunkel, und Entreri spürte Moriks Unbehagen. Er erkannte es an der vorsichtigen Haltung des anderen und an der Art, wie seine Augen hin und her zuckten.
    »Ich habe die Juwelen«, verkündete Morik eilig. Er ging in Richtung seiner Wohnung, und Entreri folgte ihm.
    Der Meuchelmörder fand es interessant, dass Morik ihm die Edelsteine überreichte, sobald sie den dunklen Raum erreicht hatten – und die Größe des Beutels sagte ihm, dass der Dieb die Erwartungen seines Herren voll und ganz erfüllt hatte. Aber wenn Morik sie besaß, warum hatte er sie dann nicht einfach pünktlich übergeben? Morik, der kein Narr war, kannte schließlich die ungezügelte und außerordentlich gefährliche Natur seiner Partner.
    »Ich habe mich gefragt, wann man sie abholen würde«, sagte Morik und versuchte offenkundig, ganz ruhig zu erscheinen. »Ich hatte sie bereits einen Tag, nachdem du hier warst, aber ich habe nichts von Rai-guy oder Kimmuriel gehört.«
    Entreri nickte, zeigte aber keine Überraschung – und tatsächlich war er wirklich nicht sonderlich überrascht, als er darüber nachdachte. Es ging hier schließlich um Drow. Sie töteten, wenn es ihnen nützlich erschien, und sie töteten auch, wenn ihnen danach war. Vielleicht hatten sie Entreri den Mordauftrag in der Hoffnung erteilt, dass Morik sich als der Stärkere erweisen würde. Möglicherweise kümmerte es sie auch wenig, wie es ausging. Das Spektakel allein würde ihnen genügen.
    Vielleicht waren Rai-guy und Kimmuriel aber auch nur begierig, die Wälle einzureißen, die Jarlaxle offenkundig um Bregan D'aerthe errichtete. Sie mochten vorhaben, Morik und seinesgleichen zu töten, alle Verbindungen zur Oberflächenwelt abzuschneiden und nach Hause zurückzukehren. Entreri hob den schwarzen Handschuh und versuchte, irgendwelche magischen Ausstrahlungen aufzuspüren. Er entdeckte einige an Morik und weitere, die von kleineren Dweomern in und um den Raum herum ausgingen, aber nichts, das auf einen Spionagezauber hindeutete. Er hätte ohnehin nichts gegen irgendwelche Magie oder Psionik ausrichten können, die den Raum überwachten. Entreri hatte bereits erkannt, dass der Handschuh nur Zauber auffangen konnte, die sich direkt gegen seinen Träger richteten. Tatsächlich funktionierte der Gegenstand nur stark eingeschränkt. Er würde mit ihm einen Blitzschlag auffangen können, den Rai-guy auf ihn schleuderte, und ihn auf den Zauberer zurückwerfen. Wenn der Drow allerdings den gesamten Raum mit einem Feuerball füllte…
    »Was tust du?«, fragte Morik den in Gedanken versunkenen Meuchelmörder.
    »Verschwinde hier«, wies Entreri ihn an. »Verlasse dieses Haus und die ganze Stadt, zumindest für eine gewisse Zeit.«
    Der offensichtlich verwirrte Morik starrte ihn nur an. »Hast du mich nicht verstanden?«
    »Stammt dieser Befehl von Jarlaxle?«, fragte Morik, noch immer völlig verwirrt. »Hat er Angst, dass ich entdeckt wurde und dass er durch mich irgendwie mit der Sache in Verbindung gebracht werden könnte?«
    »Ich sage dir, verschwinde, Morik«, antwortete Entreri. »Ich, nicht Jarlaxle, und ganz gewiss nicht Rai-guy oder Kimmuriel.« »Stelle ich eine Bedrohung für dich dar?«, fragte Morik. »Behindere ich irgendwie deinen Aufstieg in der Gilde?« »Bist du wirklich ein solcher Dummkopf?«, erwiderte Entreri.
    »Man hat mir eine königliche Belohnung versprochen!«, protestierte Morik. »Der einzige Grund, aus dem ich mitgemacht habe…«
    »War, dass du keine andere Wahl hattest«, unterbrach Entreri ihn. »Ich weiß, dass das die Wahrheit ist, Morik. Vielleicht ist dieser Mangel an Wahlmöglichkeiten das Einzige, was dich jetzt rettet.«
    Morik, offensichtlich aufgebracht und voller Zweifel, schüttelte den Kopf. »Luskan ist meine Heimat«, erklärte er. Charons Klaue fuhr wie ein rotschwarzer Blitz aus der Scheide. Entreri hieb links und rechts neben Morik und ließ die Klinge dann über seinen Kopf hinwegzischen. Das Schwert ließ bei jedem der drei Schläge eine Spur aus schwarzer Asche zurück, sodass Entreri den Gauner

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