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Die vergessenen Welten 13 - Der schwarze Zauber

Die vergessenen Welten 13 - Der schwarze Zauber

Titel: Die vergessenen Welten 13 - Der schwarze Zauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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Entreris Geldbeutel zu greifen, der an der rechten Seite seines Gürtels hing. Die Hand des Meuchelmörders vollführte einen Ruck, und der Gauner blieb mit gebrochenem Handgelenk in der Gosse sitzend zurück.
    Etwas später, als Entreri gerade daran dachte, dass es an der Zeit war, in Moriks Behausung zurückzukehren, kam er zu einer Taverne in der Halbmondstraße, die »Entermesser« hieß. Der Schankraum war fast leer, ein untersetzter Wirt wischte die schmutzige Theke ab, und vor ihm saß ein schmächtiger kleiner Mann, der auf ihn einplapperte. Eine andere Gestalt unter den wenigen Gästen erregte Entreris Aufmerksamkeit.
    Der Mann saß bequem und ruhig am linken Ende der Theke, hatte den Rücken gegen die Wand gelehnt und die Kapuze seines verschlissenen Umhangs über den Kopf gezogen. Seinem rhythmischen Atmen, den hängenden Schultern und dem gesenkten Kopf nach zu schließen schien er zu schlafen, aber Entreri bemerkte ein paar verräterische Hinweise, die etwas anderes anzeigten – zum Beispiel blieb der hängende Kopf in einem solchen Winkel geneigt, dass der angeblich Schlafende die ganze Wirtsstube gut im Blick hatte.
    Entreri entging nicht, dass der Mann kurz die Schultermuskeln anspannte, als der Meuchelmörder in sein Blickfeld trat.
    Entreri ging zur Theke und stellte sich neben das nervöse schmächtige Kerlchen, das sagte: »Arumn hat für heute Nacht Schluss gemacht.«
    Entreri richtete seine dunklen Augen auf den Mann und musterte ihn von Kopf bis Fuß. »Mein Gold ist nicht gut genug für dich?«, fragte er den Wirt, nachdem er sich dem korpulenten Mann hinter der Theke zugewandt hatte.
    Entreri bemerkte, dass der Wirt ihn lange und genau musterte. Er sah, wie Respekt in Arumns Augen aufblitzte. Er war nicht überrascht. Wie die meisten in seinem Beruf überlebte dieser Wirt hauptsächlich dadurch, dass er seine Gäste genau einzuschätzen vermochte. Entreri tat nichts, um seine Fähigkeiten zu verbergen, die sich in seinen eleganten, selbstbewussten Bewegungen offenbarten. Der Mann, der vorgab, an der Theke zu schlafen, sagte nichts, und auch der nervöse Typ schwieg.
    »Ach, Josi Puddles pustet sich nur mal wieder auf, das ist alles«, meinte der Wirt, »obwohl ich wirklich vorhatte, früh zu schließen. Es sind heute nicht viele Durstige unterwegs.« Zufrieden mit der Erklärung, schaute Entreri nach links zu der zusammengekauerten Gestalt des Mannes, der vorgab zu schlafen. »Zweimal Honigmet«, sagte er und ließ ein paar Goldmünzen auf den Tresen fallen, die dem zehnfachen Wert der Bestellung entsprachen.
    Der Meuchelmörder fuhr fort, den »Schläfer« zu beobachten, und kümmerte sich nicht um Arumn oder den nervösen kleinen Josi, der ständig an seiner Seite herumzappelte. Josi fragte Entreri sogar nach seinem Namen, aber der Meuchelmörder ignorierte ihn. Er setzte einfach nur seine Beobachtung fort, musterte die Gestalt genau, studierte jede Bewegung und verglich sie mit dem, was er von Morik wusste und gesehen hatte.
    Er drehte sich wieder um, als er das Klirren von Glas auf der Theke hörte. Er nahm ein Glas Met mit der behandschuhten Rechten und hob es an die Lippen. Gleichzeitig ergriff er das andere Glas mit der Linken und ließ es schnell die Theke entlangrutschen. Die Bahn des Glases war so berechnet, dass es auf die Außenkante des Tresens zuschlitterte und genau im Schoß des angeblich Schlafenden landen musste.
    Der Wirt schrie überrascht auf. Josi Puddles sprang auf die Beine und machte sogar einen Schritt auf Entreri zu, der ihn einfach ignorierte.
    Das Lächeln des Meuchelmörders wurde breiter, als Morik – und es war wirklich Morik – im letzten Moment zugriff und das metgefüllte Geschoss auffing, indem er dem Schwung des Glases folgte und darauf achtete, dass ihn kein Tropfen der überschwappenden Flüssigkeit traf.
    Entreri glitt von seinem Hocker, nahm sein Glas und bedeutete Morik, mit ihm hinauszugehen. Er hatte jedoch kaum den ersten Schritt getan, als er dicht bei seinem Arm eine Bewegung wahrnahm. Er drehte sich um und sah, dass Josi Puddles nach ihm griff.
    »Oh nein, das wirst du nicht tun. Du wirst nicht mit Arumns Gläsern verschwinden.«
    Entreri betrachtete die näher kommende Hand und hob dann den Blick, um Josi Puddles direkt in die Augen zu sehen. Er ließ den Mann mittels seines Blicks und seinem tödlich ruhigem Verhalten wissen, dass er sein Leben riskierte, wenn er Entreris Arm auch nur streifte.
    »Nein, das wirst…«, setzte Josi erneut

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