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Die vergessenen Welten 13 - Der schwarze Zauber

Die vergessenen Welten 13 - Der schwarze Zauber

Titel: Die vergessenen Welten 13 - Der schwarze Zauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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lassen, dass ihre Zeit an der Oberfläche nur kurz bemessen sein würde.
    Aber jetzt hatten sie ihren Einfluss ausgedehnt und sogar ein Bauwerk errichtet – möglicherweise nur das erste von mehreren – und sogar noch eine zweite Basis hinzugefügt, um die Basadonigilde erobern zu können. Auch wenn sie es nicht offen aussprachen, dachten beide Dunkelelfen, dass es vielleicht noch schlimmer sein mochte und hinter Jarlaxles ständig wechselndem Verhalten vielleicht mehr steckte. Möglicherweise hatte der Söldnerführer einen Fehler begangen, als er dem abtrünnigen Do'Urden ein gewisses Relikt abgenommen hatte.
    »Jarlaxle scheint Gefallen an der Oberfläche gefunden zu haben«, fuhr Kimmuriel fort. »Wir alle wussten, dass er der ständigen Kämpfe in unserer Heimat müde war, aber vielleicht haben wir das Ausmaß seines Überdrusses unterschätzt.« »Vielleicht«, erwiderte Rai-guy. »Vielleicht muss unser Freund aber auch nur daran erinnert werden, dass dies nicht unser Land ist.«
    Kimmuriel starrte ihn intensiv an, und sein Blick fragte deutlich, wie man den großen Jarlaxle an irgendetwas »erinnern« konnte.
    »Beginnt an den Rändern«, antwortete Rai-guy und bezog sich damit auf einen von Jarlaxles Lieblingssprüchen, der die Basis für die meisten taktischen Züge von Bregan D'aerthe bildete. Wenn der Söldnertrupp sich daranmachte, einen Feind zu unterwandern oder zu überwältigen, begann er damit, an den Rändern des Gegners zu nagen – die Elfen umkreisten ihn und beharkten beharrlich seine Grenzen –, während sie ihren Ring immer enger zogen. »Hat Morik schon die Juwelen geliefert?«
    Dort lag sie vor ihm, in all ihrer bösartigen Pracht.
    Artemis Entreri musterte Charons Klaue lange und intensiv, während er seine ungeschützten Finger über die feuchten Handflächen rieb. Ein Teil von ihm wollte das Schwert ergreifen, um auf der Stelle den Kampf auszutragen, der, wie er wusste, schon bald zwischen seiner eigenen Willenskraft und jener der intelligenten Waffe stattfinden musste. Wenn er diese Schlacht gewann, würde das Schwert wirklich ihm gehören. Doch wenn er verlor…
    Er erinnerte sich lebhaft an die letzten, schrecklichen Momente von Kohrin Soulez' Leben.
    Genau dieses Leben war es jedoch, das Entreri so sehr in diese scheinbar selbstmörderische Richtung drängte. Er würde nicht so sein wie Kohrin Soulez. Er würde sich nicht gestatten, ein Gefangener des Schwertes zu werden, ein Mann, der sich selbst ein Gefängnis baute. Nein, er würde der Herr sein – oder sterben. Dennoch, jener schreckliche Tod…
    Entreri streckte die Hand nach dem Schwert aus und wappnete sich gegen den bevorstehenden Angriff.
    Er hörte Bewegungen im Gang vor seinem Zimmer.
    Sofort streifte er den Panzerhandschuh über und ergriff das Schwert mit der jetzt geschützten Rechten. Er hatte es mit einer geübten Bewegung in die Scheide an seiner Hüfte geschoben, noch bevor die Tür zu seinem Privatgemach sich geöffnet hatte – sofern man irgendein Zimmer eines Menschen unter Bregan D'aerthe als privat bezeichnen konnte.
    »Kommt«, wies Kimmuriel ihn an und verließ den Raum bereits wieder.
    Entreri bewegte sich nicht, und sobald der Drow dies bemerkte, drehte er sich wieder zu ihm um. Kimmuriels gut aussehendes kantiges Gesicht nahm einen fragenden Ausdruck an. Diese Neugier verwandelte sich jedoch rasch in düstere Drohung, während er den ruhig dastehenden reglosen Meuchelmörder betrachtete.
    »Ihr besitzt jetzt eine exzellente Waffe«, stellte Kimmuriel fest. »Sie ergänzt hervorragend Euren bösartigen Dolch. Keine Angst. Weder ich noch Rai-guy unterschätzen den Wert des Panzerhandschuhs, den Ihr ständig zu tragen scheint. Wir kennen seine Macht, Artemis Entreri, und wir wissen, wie wir sie überwinden können.«
    Entreri hielt seinen Blick ohne jedes Blinzeln auf den Psioniker gerichtet. Ein Bluff? Oder hatten die findigen Dunkelelfen Kimmuriel und Rai-guy wirklich einen Weg gefunden, die Wirkung des Magie absorbierenden Handschuhs zu umgehen? Ein schiefes Lächeln stahl sich auf Entreris Miene, denn der Meuchelmörder war der absoluten Überzeugung, dass dem Drow in der gegenwärtigen Situation nichts von dem nützen würde, was immer Kimmuriel auch entdeckt zu haben glaubte. Entreri wusste, und sein Lächeln teilte dies dem Drow unmissverständlich mit, dass er jetzt und hier das Zimmer durchqueren, problemlos die psionischen Schilde Kimmuriels überwinden und ihn mit seinem mächtigen Schwert

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