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Die vergessenen Welten 13 - Der schwarze Zauber

Die vergessenen Welten 13 - Der schwarze Zauber

Titel: Die vergessenen Welten 13 - Der schwarze Zauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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wird sich nicht mir ihr treffen.«
    »Aber wenn ich dich bezahle, werden wir … wird er sie treffen?«
    »Wenn sie dies wünscht«, erklärte der Posten. »Ich werde es ihr sagen. Mehr als das kann ich nicht versprechen.«
    Der Kopf des kleinen Mannes nickte noch immer unaufhörlich auf und nieder, aber sein Blick glitt zur Seite, als wöge er die Möglichkeiten ab, die man ihm unterbreitet hatte. »Ich bezahle«, stimmte er zu und übergab eine zweite, kleinere Geldbörse.
    Der Soldat entriss sie ihm und ließ sie abschätzend in seiner Hand hüpfen. Er schüttelte den Kopf und runzelte die Stirn, um zu verstehen zu geben, dass es nicht genug war.
    »Alles, was ich habe!«, protestierte der kleine Mann. »Dann hole mehr«, befahl die Wache.
    Der kleine Mann hüpfte auf und ab und wirkte unentschlossen und sehr besorgt. Er griff nach dem zweiten Beutel, aber der Soldat zog ihn mit finsterem Gesicht zurück. Der kleine Mann trat noch ein wenig von einem Fuß auf den anderen, hüpfte herum und lief dann mit einem Klagelaut davon.
    »Meinst du, sie werden angreifen?«, fragte der andere Wachposten, und sein Tonfall verriet, dass ihm diese Möglichkeit keine übermäßigen Sorgen bereitete.
    Die Gruppe aus sechs Wagen war an diesem Morgen nach Dallabad gekommen und hatte Schutz vor der gleißenden Sonne gesucht. Die Karawane bestand aus etwa zwanzig Leuten, und keiner der Reisenden wirkte sonderlich bedrohlich oder hatte auch nur die entfernteste Ähnlichkeit mit einem Zauberer. Ein Angriff von dieser Gruppe auf die Festung von Dallabad würde den Soldaten, die jetzt Ahdahnia Soulez dienten, nur ein paar vergnügliche Momente bereiten. »Ich glaube, unser kleiner Freund hat seine Börse bereits vergessen«, erwiderte der erste Soldat. »Oder zumindest hat er die Wahrheit darüber vergessen, wie er sie verloren hat.« Der andere lachte nur. Es hatte sich nach dem Ende von Kohrin Soulez nicht viel verändert. Sie waren noch immer die gleiche, räuberische Bande von Zolleintreibern. Natürlich würde der Wachposten Ahdahnia von dem Wunsch des Karawanenführers berichten, sie zu treffen – schließlich kam die Herrin auf diese Weise an ihre Informationen. Und was seine Erpressung des dummen kleinen Wichts anging, so würde die Sache schnell in der Bedeutungslosigkeit versinken. Ja, in der Oase hatte sich wirklich nur wenig geändert.
    »Es stimmt also, dass Kohrin tot ist«, stellte Lipke fest, der Anführer des als Handelskarawane getarnten Kundschaftertrupps.
    Er spähte durch den Spalt in seiner Zelttür zu dem gleißenden Turm hinüber, der Quelle großen Unbehagens in ganz Calimshan. Es war kein großes Ereignis, dass Kohrin Soulez endlich ermordet worden war, genauso wenig wie die Tatsache, dass anscheinend seine Tochter die Oase übernommen hatte. Aber Gerüchte, die dieses Geschehen mit einer anderen, weit bedeutungsvolleren Machtverschiebung innerhalb einer wichtigen Gilde von Calimhafen in Verbindung brachten, hatten die vielen Kriegsherren der Region aufmerken lassen.
    »Und es stimmt ebenfalls, dass seine Tochter anscheinend seinen Platz eingenommen hat«, erwiderte Trulbul, während er unter dem hinteren Hemdkragen die Polsterung herauszog, den »Buckel«, der ihm das unterwürfige, vornübergebeugte Aussehen verliehen hatte. »Verflucht sei ihr Name, dass sie sich gegen ihren Vater gewandt hat.«
    »Es sei denn, sie hatte keine Wahl«, meinte Rolmanet, der dritte des inneren Kreises. »Artemis Entreri wurde in Calimhafen mit Charons Klaue gesehen. Vielleicht hat Ahdahnia sie ihm verkauft, wie einige Gerüchte behaupten. Vielleicht hat sie sie gegen die Magie eingetauscht, mit welcher der Turm errichtet wurde, meinen andere. Oder vielleicht hat der üble Meuchelmörder die Waffe auch von Kohrin Soulez' Leiche entrissen.«
    »Es muss Basadoni sein«, argumentierte Lipke. »Ich kenne Ahdahnia, und sie hätte sich niemals so bösartig gegen ihren Vater gewandt, nicht wegen des Verkaufs eines Schwerts. Es mangelt in Dallabad nicht an Gold.«
    »Aber warum sollte ihr die Basadonigilde das Kommando über Dallabad lassen?«, fragte Trulbul. »Oder genauer, wie könnten die Basadonis ihr die Macht überlassen, wenn sie auch nur eine Spur von Loyalität ihrem Vater gegenüber besaß? Diese Wachen waren keine Soldaten von Basadoni«, fügte er hinzu. »Da bin ich mir sicher. Ihre Haut ist vom Leben in der Wüste verwittert, wie bei allen Bewohnern Dallabads, und zeigt keine Spuren des Schmutzes von Calimhafen. Kohrin

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