Die vergessenen Welten 13 - Der schwarze Zauber
Asche durchlöcherten. Auf der anderen Seite erklang ein Stöhnen, und Entreri erkannte, dass Domo nur noch zwei Begleiter hatte. Einen Augenblick später war ihre Zahl auf einen gesunken, denn der Meuchelmörder stellte sich dem frontalen Ansturm des Rattenmannes mit herumwirbelnder Klinge und stieß das zustoßende Schwert zur Seite. Entreri drang weiter vor, und das tat auch die Ratte, die vorhatte, ihren Gegner zu beißen.
Diesen Vorsatz bedauerte sie jedoch schnell, als ihr Entreris Dolch in den Mund fuhr.
Ein plötzlicher zweiter Stoß ließ den Kopf der Kreatur zurückzucken, und der Meuchelmörder löste sich schnell von seinem Opfer und fuhr herum. Er sah, wie eine weitere Werratte durch den Aschevorhang stürmte, während er zugleich die Schritte des fliehenden Domo hörte. Er hechtete mit einer Schulterrolle vorwärts auf die Aschewand zu und erwischte die Knöchel des angreifenden Rattenmannes, der über ihn hinwegflog und mit dem Gesicht nach unten direkt vor Jarlaxle landete.
Entreri wurde nicht einmal langsamer, sondern rollte nach vorn, kam wieder auf die Beine und rannte hinter der flüchtenden Werratte her.
Entreri war mit der Dunkelheit vertraut, selbst mit der vollständigen Finsternis der Tunnel. Tatsächlich hatte er einige seiner besten Arbeiten hier unten durchgeführt. Er war sich dennoch seines Nachteils gegenüber der Infrarotsicht der Wergratten bewusst und hielt deshalb sein mächtiges Schwert vor sich ausgestreckt. Er hoffte, es könne glühen wie so viele magische Schwerter, und sandte ihm gedanklich einen entsprechenden Befehl zu.
Das magische Leuchten überraschte ihn, denn es war ein Licht mit schwarzer Färbung und glich nichts, das Entreri je zuvor gesehen hatte. Der Glanz verlieh dem Gang ein surreales Aussehen, und er schaute das Schwert an, um festzustellen, wie augenfällig die Lichtquelle war, erkannte aber kein eindeutiges Strahlen. Hoffentlich bedeutete das, dass er sich einigermaßen unbemerkt bewegen konnte, obwohl er die Lichtquelle in Händen hielt.
Er erreichte eine Weggabelung und kam rutschend zum Stehen. Er drehte den Kopf hin und her und strengte alle seine Sinne an.
Von links drang das leise Echo von Schritten an seine Ohren, und er rannte in diese Richtung.
Jarlaxle erledigte die vor ihm liegende Werratte kurzerhand, indem er die sich windende Kreatur mit seinen Wurfdolchen spickte. Er schob die Hand in die Tasche und legte sie auf den Gesprungenen Kristall, während er durch den Riss in dem Aschevorhang rannte und versuchte, seinen Begleiter einzuholen. Führe mich, befahl er dem Artefakt.
Nach oben, kam die unerwartete Antwort. Sie sind auf die Straßen zurückgekehrt. Jarlaxle hielt verwirrt an.
Nach oben! erklang der lautlose Ruf jetzt dringlicher. Auf die Straßen.
Der Söldnerführer rannte in die andere Richtung, den Gang entlang, der ihn zu der Leiter führte, die an dem Gully in der Gasse nahe dem ›Kupfernen Einsatz‹ endete. Führe mich, befahl er dem Kristall erneut.
Wir sind zu verwundbar, erwiderte das Artefakt. Halte dich in den Schatten und kehre zu Haus Basadoni zurück – du findest Artemis Entreri und Domo in dieser Richtung.
Entreri umrundete eine Biegung des Ganges und wurde vorsichtshalber langsamer. Dort, vor ihm, standen Domo und zwei weitere Werratten, alle mit Schwertern in den Händen. Entreri setzte sich wieder in Bewegung. Er hielt sich für entdeckt und wollte angreifen, bevor seine Gegner ihre Verteidigung organisiert hatten. Er blieb jedoch abrupt stehen, als der Rattenmann, der links von Domo stand, etwas flüsterte. »Ich rieche ihn. Er ist in der Nähe.«
»Zu nahe«, stimmte der andere Rattenunterling zu und kniff suchend die Augen zusammen. Entreri erkannte das verräterische rote Glühen der Infrarotsicht.
Warum brauchten sie überhaupt diese Nachtsicht? fragte sich Entreri. Er konnte sie in dem schwarzen Licht von Charons Klaue deutlich erkennen, so klar, als stünden sie in einem schwach beleuchteten Raum. Er wusste, dass er sie direkt angreifen sollte, aber seine Neugier war geweckt, und so löste er sich von der Wand und trat direkt in ihr Sichtfeld. »Sein Geruch ist überdeutlich«, stellte jetzt auch Domo fest. Alle drei schauten sich nervös um und fuchtelten mit den Schwertern hin und her. »Wo sind die anderen?«
»Sie sind nicht gekommen, obwohl ich damit gerechnet habe«, antwortete die Kreatur zu seiner Linken. »Ich fürchte, wir sind verraten worden.«
»Dann seien die Drow in die Neun
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