Die vergessenen Welten 13 - Der schwarze Zauber
lauerte, sich auf ihn zu stürzen. Er war kaum überrascht oder auch nur besorgt.
Domo grinste ihn mit blitzenden Zähnen an. »Jarlaxle und seine Leute sind keine so verschworene Gemeinschaft, wie du annimmst«, deutete er an.
Entreri trat einen weiteren Schritt vor. »Du musst schon ein bisschen genauer werden«, sagte er, doch er hatte seine Worte noch nicht ganz beendet, als Domo auch schon heulend vorsprang und mit seinem schlanken Schwert nach ihm stieß. Entreri bewegte Charons Klaue kaum. Er drehte die Klinge nur leicht, um Domos Waffe abzufangen und zur Seite zu lenken.
Die Werratte holte sofort erneut aus und stieß wieder und wieder zu. Jedes Mal parierte Entreri mit kaum erkennbaren, aber perfekt berechneten Bewegungen, sodass Domos Klinge immer wieder haarscharf an ihm vorbeisauste.
Wieder holte die Werratte aus, und diesmal hieb sie mit aller Kraft nach ihrem Gegner.
Doch Domo war zu weit nach hinten getreten, und Entreri brauchte sich nur leicht zurückzulehnen, und die Klinge zischte harmlos vor seiner Brust nach unten.
Der zu erwartende Angriff von Domos Gefährten, der seitlich in den Schatten lauerte, erfolgte in diesem Moment, und Domo spielte seine Rolle in der Aktion perfekt, indem er in einem wuchtigen Ausfall vorstürmte.
Domo kannte die Eleganz und Effizienz von Artemis Entreri nicht. Wieder fing Charons Klaue den Angriff ab, doch diesmal brachte der Meuchelmörder mit einer geschickten Drehung seine Klinge unter die von Domo. Mit enormer Kraft stieß er das Schwert des anderen nach oben und erzeugte eine weitere Aschewand, die die Luft zwischen ihm und der Werratte schwärzte. Entreri nutzte seinen Schwung, um vollständig herumzuwirbeln und sich nach rechts zu drehen. Als er Domo wieder vor sich hatte, sauste das Schwert, das er in seiner Rechten hielt, nieder und zog eine Aschespur hinter sich her. Zugleich schleuderte seine linke Hand den juwelenbesetzten Dolch quer durch die Bahn des Schwertes mitten in den Leib der angreifenden Werratte.
Charons Klaue vollführte einen vollständigen Kreis zwischen den Kämpfern und erzeugte dabei eine dichte runde Wand. Domo stürmte in einem weiteren hartnäckigen Ausfall hindurch, aber Entreri war nicht mehr dort. Er war zur Seite gehechtet, rollte ab und kam mit einem mächtigen Hieb nach den Beinen der Werratte wieder hoch, die noch immer mit dem Dolch in ihren Eingeweiden kämpfte. Sowohl überrascht als auch entzückt stellte der Meuchelmörder fest, dass das mächtige Schwert nicht nur durch eines, sondern mit Leichtigkeit durch beide Knie der Werratte fuhr.
Aufheulend vor Pein stürzte die Kreatur zu Boden, wo ihr Lebensblut aus den schrecklichen Wunden strömte.
Entreri hielt kaum inne. Er wirbelte herum und schlug Domos Schwert erneut mit einem kraftvollen Hieb zur Seite, um Charons Klaue anschließend herabsausen zu lassen und damit einen Dolch abzuwehren, den der Rattenmann nach ihm geschleudert hatte.
Domos Ausdruck wandelte sich, nachdem er nun anscheinend mit seiner Weisheit am Ende war. Jetzt war es an Entreri, zum Angriff überzugehen, und das tat er mit einer kraftvollen Kombination aus hohen, mittleren und tief angelegten Schlägen, die Domo immer weiter zurücktrieben, bis sie ihn aus dem Gleichgewicht zu bringen drohten. Entreri sprang vor und machte es der bedrängten Kreatur nicht leichter. Sein Schwert zuckte blitzartig immer wieder vor und stieß dabei manchmal Asche aus und manchmal nicht, alles präzise berechnet, um Domos Sicht und seine Handlungsmöglichkeiten einzuschränken. Schnell hatte er die Werratte fast bis an die Rückseite des Tunnels gezwungen, und der Ausdruck auf Domos Gesicht verriet dem Meuchelmörder, dass er nicht sonderlich erpicht darauf war, in die Ecke gedrängt zu werden.
Entreri reagierte darauf, indem er wieder und wieder zuschlug und damit erst eine senkrechte Aschewand erzeugte, dann eine zweite, die L-förmig daran anschloss und Domo die Sicht nach vorn auf Entreri und nach rechts nahm.
Mit einem Knurren machte der Rattenmann einen verzweifelten Ausfall in eben diese Richtung, da er annahm, Entreri hätte die Aschewand errichtet, um ihn zu umgehen. Sein Schwert fuhr jedoch nur durch leere Luft. Dann spürte er die Gegenwart des Meuchelmörders in seinem Rücken, denn der Mann, der mit Domos Fehleinschätzung gerechnet hatte, war einfach aus der anderen Richtung gekommen.
Domo warf sein Schwert zu Boden. »Ich werde dir alles sagen«, rief er. »Ich werde…«
»Das hast du
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