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Die vergessenen Welten 13 - Der schwarze Zauber

Die vergessenen Welten 13 - Der schwarze Zauber

Titel: Die vergessenen Welten 13 - Der schwarze Zauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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Höllen verdammt«, sagte Domo.
    Entreri konnte kaum glauben, dass sie ihn nicht sahen – eine weitere wundersame Fähigkeit des Zauberschwertes. Er fragte sich, ob sie ihn vielleicht wahrgenommen hätten, wenn sie ihre Augen an das normale Lichtspektrum angepasst hätten, aber das war eine Frage, die später geklärt werden konnte. Er konzentrierte sich jetzt darauf, sich lautlos zu bewegen, und schob erst einen Fuß, dann den anderen vorsichtig nach vorn, in die Richtung rechts von Domo.
    »Vielleicht hätten wir dem Dunkelelfenzauberer besser zuhören sollen«, fuhr der Linke wispernd fort.
    »Und uns gegen Jarlaxle wenden?«, fragte Domo ungläubig. »Das führt ins Verderben. Nichts anderes.«
    »Aber…«, setzte der andere an, doch Domo herrschte ihn leise an und stieß ihm die Finger ins Gesicht.
    Entreri nutzte den Umstand, dass sie abgelenkt waren, um direkt hinter den dritten der Gruppe zu gelangen, dann drückte er die Spitze seines Dolches gegen das Rückgrat der Werratte. Die Kreatur erstarrte, als Entreri ihr ins Ohr wisperte. »Lauf«, sagte er.
    Der Rattenmann rannte davon, und Domo unterbrach seine Tirade lange genug, um dem fliehenden Soldaten ein paar Schritte nachzulaufen und dabei Drohungen auszustoßen. »Lauf«, sagte Entreri, der lautlos an die Seite des noch verbliebenen Rattenmannes getreten war.
    Dieser jedoch lief nicht davon, sondern stieß einen Schrei aus und wirbelte herum, während sein Schwert in Brusthöhe die Luft zerschnitt.
    Entreri duckte sich mühelos unter der Klinge weg und stieß seinen Dolch von unten hinter die Rippen und in das Zwerchfell der Werratte. Die Kreatur stieß erneut ein Heulen aus, bäumte sich dann aber heftig zuckend auf.
    »Was geht hier vor?«, fragte Domo und wirbelte herum. »Was?«
    Die Werratte fiel zu Boden und starb unter heftigen Zuckungen. Entreri stand mit dem Dolch in der Hand aufrecht da. Er erzeugte ein Leuchten auf seiner kleineren Klinge. Domo sprang zurück und hob schützend das Schwert vor die Brust. »Tanzende Klinge?«, fragte er leise. »Bist du das, Drowzauberer?«
    »Tanzende Klinge?«, wiederholte Entreri unhörbar und blickte seinen leuchtenden Dolch an. Das ergab für ihn keinen Sinn. Er schaute wieder zu Domo hinüber und sah, wie das Glühen aus den Augen der Werratte verschwand, als sie sich vom Rattenmann in eine fast menschliche Gestalt verwandelte. Zugleich verschob sich ihr Sehbereich aus dem infraroten in das normale Lichtspektrum.
    Domo wäre beinahe erneut zurückgesprungen, als der Umriss von Artemis Entreri vor ihm Gestalt annahm. »Was ist das für ein Trick?«, keuchte die Werratte.
    Entreri wusste darauf selbst keine genaue Antwort. Er hatte keine Ahnung, was Charons Klaue mit ihrem schwarzen Licht bewirkte. Wehrte es Infrarotsicht vollständig ab, während es zugleich einen Leuchteffekt hatte, der im normalen Sehbereich deutlich auszumachen war? Funktionierte es dann also wie ein schwarzes Lagerfeuer, obwohl der Meuchelmörder keine von der Klinge ausgehende Wärme spürte? Hitzequellen konnten Infrarotsicht stark beeinträchtigen.
    Es war wirklich hochinteressant – eines der vielen Rätsel, die sich vor Artemis Entreri auszubreiten schienen –, aber auch das war etwas, mit dem er sich später beschäftigen musste. »Du bist also ohne Verbündete«, sagte er zu Domo. »Es sind nur du und ich hier.«
    »Warum fürchtet Jarlaxle mich?«, fragte Domo, als Entreri einen Schritt auf ihn zutrat.
    Der Meuchelmörder blieb stehen. »Dich fürchten? Oder dich verabscheuen? Das ist nicht das Gleiche, weißt du?« »Ich bin sein Verbündeter!«, protestierte Domo. »Ich habe ihm beigestanden, trotz der Angebote seiner Untergebenen.« »Das hast du ihm gesagt«, meinte Entreri und warf einen Blick auf die noch immer zuckende und stöhnende Gestalt zu seinen Füßen. »Was weißt du? Sprich schnell und ehrlich, und vielleicht bleibst du am Leben.«
    Domos Rattenaugen zogen sich wütend zusammen. »So wie Rassiter das letzte Treffen mit dir überlebte?«, fragte er und bezog sich damit auf einen seiner bedeutendsten Vorgänger in der Werrattengilde, einen mächtigen Anführer. Rassiter hatte wie Entreri Pascha Pook gedient, bis der Meuchelmörder den Pascha umbrachte – eine Tat, die die Werratten von Calimhafen nie vergessen würden.
    »Ich frage dich ein letztes Mal«, sagte Entreri ruhig.
    Er erhaschte eine leise seitliche Bewegung und erkannte, dass die erste Werratte zurückgekehrt war und in den Schatten darauf

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