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Die vergessenen Welten 13 - Der schwarze Zauber

Die vergessenen Welten 13 - Der schwarze Zauber

Titel: Die vergessenen Welten 13 - Der schwarze Zauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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    Entreri behielt den Gedanken, dass er gekommen war, um den Gesprungenen Kristall zu stehlen, stets im Kopf und dachte nur daran, dass er gekommen war, um ihn sich zu holen, was immer dies auch für Jarlaxle bedeuten mochte. Er achtete jedoch darauf, dass immer ein wenig Mitgefühl mitschwang, wenn er an den Söldnerführer dachte. Entreri ließ diesen einen Gedanken, dieses eine Ziel immer wieder und wieder durch seinen Verstand kreisen, da er vermutete, dass das Artefakt hier, am Ort seiner größten Macht, diese Gedanken empfangen konnte.
    Jarlaxle erwartete ihn im ersten Stock des Turmes in einem runden Zimmer, das sparsam mit zwei Stühlen und einem kleinen Schreibtisch eingerichtet war. Der Söldnerführer stand auf der anderen Seite des Zimmers, genau gegenüber der Tür, durch die Entreri eintrat. Wie der Meuchelmörder feststellte, war Jarlaxle darauf bedacht, sich so weit entfernt von ihm zu halten wie nur möglich. »Sei gegrüßt«, sagte Entreri.
    Jarlaxle, der heute auf die gewohnte Augenklappe verzichtet hatte, tippte sich an den breitkrempigen Hut und fragte: »Warum bist du hergekommen?«
    Entreri blickte ihn an, als würde ihn die Frage überraschen, ließ aber den nicht so geheimen, immer wiederkehrenden Gedanken in seinem Kopf eine ironische Wendung nehmen: Ja, warum bin ich wohl gekommen!
    Jarlaxles untypisches Stirnrunzeln verriet dem Meuchelmörder, dass der Kristall diese Gedanken gehört und sofort an seinen Träger weitergegeben hatte. Zweifellos drängte das Artefakt Jarlaxle jetzt, Entreri zu beseitigen, ein Vorschlag, dem der Söldnerführer sich offenkundig widersetzte.
    »Dein Vorhaben ist das eines Narren«, antwortete Jarlaxle, sichtlich um Worte ringend, da der Kampf in seinem Inneren hitziger wurde. »Hier gibt es nichts für dich.«
    Entreri stellte sich bequemer hin und nahm eine nachdenkliche Haltung an. »Dann sollte ich vielleicht gehen«, meinte er. Jarlaxle zuckte nicht einmal mit dem Augenlid.
    Obwohl er kaum erwarten konnte, einen so gewieften Mann wie Jarlaxle zu überrumpeln, explodierte Entreri zu einem rasanten Angriff, indem er nach vorn hechtete, eine Rolle schlug und auf seinen Gegner losstürzte.
    Jarlaxle ergriff seinen Gürtelbeutel – er brauchte das Artefakt nicht einmal herauszunehmen – und streckte die andere Hand gegen den Meuchelmörder aus. Ein Strahl blendend weißer Energie schoss hervor.
    Entreri fing ihn mit seinem rot bestickten Handschuh ab, nahm die Energie in ihm auf und hielt sie dort fest. Zumindest eines Teiles von ihr bemächtigte er sich, denn ihre Macht war zu gewaltig, um vollständig gebändigt werden zu können. Der Meuchelmörder spürte den Schmerz, eine unglaubliche Agonie, während ihm zugleich bewusst wurde, dass nur ein winziger Bruchteil von Crenshinibons Angriff zu ihm durchgedrungen war.
    Wie mächtig war dieses Artefakt? fragte er sich zutiefst beeindruckt und befürchtete allmählich, dass er sich in ernsten Schwierigkeiten befinden könnte.
    Da er befürchtete, die Energie könnte den Panzerhandschuh schmelzen oder auf andere Weise verzehren, stieß Entreri die Magie gleich wieder aus. Er schleuderte sie nicht auf Jarlaxle, da er den Drow nicht töten wollte. Stattdesen entlud er sie in Richtung der Wand neben dem Söldnerführer. Sie explodierte mit einem gewaltigen Donnern, das Mensch und Dunkelelf benommen zur Seite taumeln ließ.
    Entreri behielt seinen Kurs auf Jarlaxle bei, wich aus und parierte, während Jarlaxle ihm unermüdlich einen ganzen Strom seiner Wurfmesser entgegenschleuderte. Einen schlug der Meuchelmörder zur Seite, von einem zweiten wurde er leicht gestreift, und zwei weiteren wich er geschickt aus. Dann war er heran und wollte den leichteren Dunkelelfen mit einem Hechtsprung zu Boden werfen.
    Er verfehlte ihn und krachte hinter Jarlaxle gegen die Wand.
    Der Drow trug einen Versetzungsumhang oder vielleicht war es auch der verzierte Hut, überlegte Entreri. Doch er gab sich diesen Gedanken nur kurz hin, denn ihm war klar, dass er im Augenblick verwundbar war, deshalb fuhr er rasch herum, wobei er Charons Klaue einen breiten, Asche verströmenden Schwung ausführen ließ, der beiden Gegnern die Sicht aufeinander nahm.
    Ohne wesentlich langsamer zu werden, stürmte Entreri direkt durch diese Barriere. Seine Geradlinigkeit verwirrte Jarlaxle lange genug, um den Meuchelmörder dicht genug herankommen zu lassen – und diesmal seinen Angriffswinkel richtig zu berechnen –, dass er seine eigene Magie ins

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