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Die vergessenen Welten 13 - Der schwarze Zauber

Die vergessenen Welten 13 - Der schwarze Zauber

Titel: Die vergessenen Welten 13 - Der schwarze Zauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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die nichts zu verlieren hatte und keinen Grund hätte nennen können, den Dunkelelfen gegenüber loyal zu sein, alles ausspuckte. Sie verriet alles, was sie über den Plan wusste, sogar die Methode, mit der Rai-guy und Kimmuriel den Gesprungenen Kristall unschädlich machen wollten – durch eine Art von Geistesmagie, geformt zu einer Laterne. Nichts davon überraschte Entreri. Dennoch: Diese Worte ausgesprochen zu hören, versetzte ihm einen gewissen Schock und erinnerte ihn daran, wie heikel seine Lage geworden war. Er murmelte seine Litanei vor sich hin, seine eigene Wirklichkeit innerhalb des vielschichtigen Netzes zu erschaffen, zugleich ermahnte er sich wieder und wieder, dass er dieses Spiel nicht schlechter spielte als seine zwei Gegner. Er trat von Sharlotta weg und zur inneren Tür. Er zog den Dolch heraus, der dort noch immer steckte, und klopfte dreimal laut gegen das Holz. Ein paar Augenblicke später öffnete sich die Tür und eine sehr überrascht aussehende Dwahvel Tiggerwillies sprang in den Raum.
    »Warum bist du gekommen?«, fragte sie Entreri, brach dann aber ab, als sie die zerzauste Sharlotta erblickte. Erneut drehte sie sich zu Entreri um, und diesmal mischten sich auf ihren Zügen Überraschung und Ärger. »Was hast du getan?«, verlangte die Halblingsfrau von dem Meuchelmörder zu wissen. »Ich werde mich nicht in die Rivalitäten innerhalb der Basadonigilde hineinziehen lassen!«
    »Du wirst tun, was man dir befiehlt«, erwiderte der Meuchelmörder mit kalter Stimme. »Du wirst Sharlotta als deinen Gast behandeln, aber isoliert unterbringen, bis ich zurückkomme und ihre Freilassung erlaube.«
    »Erlaube?«, fragte Dwahvel ungläubig und drehte sich zu Sharlotta um. »In was für einen Irrsinn ziehst du mich da hinein?«
    »Die nächste Beleidigung kostet dich deine Zunge«, sagte Entreri kalt. Er spielte seine Rolle perfekt. »Du wirst tun, was ich dir befohlen habe. Nicht mehr und nicht weniger. Wenn das hier vorbei ist, wird dir sogar Sharlotta dafür danken, dass sie hier in einer Zeit in Sicherheit war, in der wir alle in Gefahr sind.«
    Dwahvel starrte Sharlotta an, während Entreri redete, und stellte einen lautlosen Kontakt zu ihr her. Die gefangene Frau nickte kaum merklich mit dem Kopf.
    Dwahvel wandte sich wieder dem Meuchelmörder zu. »Raus«, befahl sie.
    Entreri blickte zu der Tür, die zur Gasse führte. Sie war so perfekt eingepasst, dass man ihren Umriss auf der Wand kaum wahrnahm.
    »Nicht dort entlang … sie öffnet sich nur nach innen«, sagte Dwahvel säuerlich und deutete zu der normalen Tür, die zum Korridor führte. »Da lang.« Sie trat zu ihm, schob ihn vor sich her aus dem Raum und schloss dann die Tür von außen ab.
    »Ist es schon so weit gediehen?«, fragte Dwahvel, nachdem die beiden in sicherer Entfernung von dem Gang angelangt waren. Entreri nickte grimmig.
    »Aber du willst deinen Plan dennoch weiterverfolgen?«, fragte Dwahvel. »Trotz dieser unerwarteten Wendung?« Entreris Lächeln erinnerte die Frau daran, dass nichts unerwartet sein würde oder konnte.
    Dwahvel nickte. »Logische Improvisation«, meinte sie. »Du kennst deine Rolle«, erwiderte Entreri.
    »Und ich finde, ich habe sie ziemlich gut gespielt«, entgegnete Dwahvel mit einem Lächeln.
    »Zu gut«, gab Entreri zurück, während sie eine weitere Tür erreichten, die ebenfalls auf die Gasse führte. »Ich habe keinen Scherz gemacht, als ich sagte, ich würde dir die Zunge abschneiden.«
    Damit trat er auf die Gasse hinaus und ließ eine erschreckte Dwahvel zurück. Nach einer kurzen Weile kicherte die Halblingsfrau jedoch nur leise. Sie bezweifelte, dass Entreri ihr jemals die Zunge herausschneiden würde, egal, welche Beleidigungen sie ihm an den Kopf warf.
    Sie zweifelte daran, war sich aber nicht sicher – konnte sich niemals sicher sein. Denn so war Artemis Entreri.
    Noch vor Sonnenaufgang hatte Entreri die Stadt verlassen und ritt in höchster Eile auf einem Pferd zur Oase Dallabad, das er sich von seinem Besitzer ohne dessen Wissen geliehen hatte. Er kannte die Straße gut. Sie wimmelte häufig vor Bettlern und Straßenräubern. Dieses Wissen hielt den Meuchelmörder jedoch nicht auf und verlangsamte seinen Galopp nicht im Mindesten. Als die Sonne über seiner linken Schulter aufging, beschleunigte er seine Geschwindigkeit nochmals, denn er wusste, dass er rechtzeitig in Dallabad ankommen musste.
    Er hatte Dwahvel erzählt, dass Jarlaxle wieder bei dem Kristallturm war, und dorthin

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