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Die Vergessenen Welten 14 - Die Rueckkehr Der Hoffnung

Die Vergessenen Welten 14 - Die Rueckkehr Der Hoffnung

Titel: Die Vergessenen Welten 14 - Die Rueckkehr Der Hoffnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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ihr die Felle wärmte.
    Ein listiges Lächeln trat auf Moriks Gesicht, während er dem gleichmäßigen Atmen der schlafenden Bellany lauschte. »Ah, Sheila«, wisperte er und fragte sich, ob er wohl überhaupt je wieder das Verlangen spüren würde, nach Hause zurückkehren zu wollen, nachdem er einige Zeit mit der Kapitänin verbracht hatte. Vielleicht ergaben sich ja hier viel einträglichere Möglichkeiten.
    Chogurugga schlurfte wütend durch ihren Raum und schleuderte Möbel und jeden der kleineren Oger durch die Gegend, der ihr nicht schnell genug aus dem Weg ging. »Bathunk!«, jammerte die Ogerin immer wieder. »Bathunk, wo bist du?« Ihr geliebter Sohn hatte die Bucht verlassen, um einen Raubtrupp anzuführen. Die Expedition hatte nur drei oder vier Tage dauern sollen, doch jetzt war über eine Woche vergangen, ohne dass man etwas von dem jungen Ungetüm gehört hatte.
    »Schnee ist tief«, sagte ein gelassener Bloog, der an einer Seitenwand des Raumes in einer riesigen Hängematte lag – einem Geschenk von Sheila Kree – und seine gewaltigen Beine links und rechts herunterbaumeln ließ.
    Chogurugga stürmte durch den Raum, packte eine Seite der Hängematte und kippte Bloog auf den Steinboden. »Wenn ich höre du wehtun…«
    »Bathunk rausgegangen«, protestierte Bloog und blieb ruhig, doch ob er das tat, weil er nicht nach seiner wunderschönen Frau schlagen wollte oder weil er nicht über ihre Aufregung lachen wollte, konnte die Ogerin nicht erkennen. »Er zurückkommen oder nicht. Bloog nicht gehen raus.«
    Diese Logik, die so einfach war, dass sogar Chogurugga sie verstand, beruhigte die Ogerin nicht, doch sie ließ von Bloog ab. Sie lief wieder in dem Raum auf und ab und jammerte um Bathunk.
    Tatsächlich war ihr Sohn schon häufig sehr spät von Raubzügen zurückgekommen, aber diesmal war es anders. Es war nicht nur der heftige Sturm, der getobt hatte. Diesmal, so spürte Chogurugga, war etwas Schreckliches geschehen. Ein Unheil war ihrem geliebten Bathunk widerfahren. Er würde nicht heimkommen. Die Ogerin wusste es einfach.
    Morik grinste breit und zog einen zweiten Pokal, ein weiteres Kunstwerk aus Silber und Glas, aus der kleinen Gürteltasche an seiner rechten Hüfte und stellte es vor Sheila Kree auf den Tisch.
    Sheila betrachtete den Mann mit einem amüsierten Gesichtsausdruck und nickte ihm zu, weiterzumachen. Als Nächstes kam eine Flasche Feenwein zum Vorschein, die allein gesehen schon viel zu groß war, um in die kleine Tasche zu passen, geschweige denn mit zwei Pokalen zusammen.
    »Warum sollte sie sich darum kümmern, meine liebe, schöne Sheila?«, fragte Morik und goss eine großzügige Portion des Weins in ihren Pokal, während er seinen eigenen mit einer bescheidenen Menge füllte. »Ich stelle doch für niemanden hier eine Bedrohung dar. Ich bin ein Freund, kein Feind.« Sheila feixte, dann hob sie ihren Pokal so schnell für einen tiefen Schluck an den Mund, dass ein wenig des Weins an den Seiten des Behältnisses hochschwappte und ihr in das gerötete Gesicht spritzte. Ohne sich sonderlich darum zu kümmern, knallte die Piratin den Pokal wieder auf den Tisch und fuhr sich mit dem Arm über das Gesicht.
    »Würde ein Feind etwas anderes behaupten?«, fragte sie einfach. »Ich weiß nicht, ob viele sich selbst als Gegner ausgeben würden, sobald sie gefangen wurden.«
    Morik lachte leise. »Du missbilligst, dass Bellany Interesse an meiner Gesellschaft hat«, wagte Morik zu sagen.
    Als Sheila daraufhin ein wenig zusammenzuckte und auf ihrem Stuhl hin und her rutschte, wusste Morik, dass er einen Nerv getroffen hatte. Ermutigt von dem Gedanken, dass die Barschheit der Piratin ihm gegenüber nichts als Eifersucht sein mochte – und aus Sicht des selbstbewussten Morik erschien dies ganz und gar nicht weit hergeholt –, hob der Ganove seinen Pokal, um Sheila zuzuprosten.
    »Auf ein besseres Verständnis für den Wert des anderen«, sagte er und berührte den Pokal der Frau mit dem seinen. »Und auf besseres Verständnis der Wünsche des anderen«, erwiderte die Piratin mit einem noch breiteren Grinsen. Morik erwiderte ihr Lächeln und überlegte bereits, wie er das Feuer dieser Frau in Stunden wilder Leidenschaft verwandeln konnte.
    Er bekam nicht, was er sich erhofft hatte.
    Eine kurze Weile später torkelte Morik aus Sheilas Zimmer, und sein Kopf pochte noch immer von dem linken Haken, den ihm die Piratin versetzt hatte, ohne dabei ihr Grinsen zu verlieren. Der Ganove war verwirrt

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