Die Vergessenen Welten 14 - Die Rueckkehr Der Hoffnung
die Beine.
»Ich habe Jarlaxle nicht betrogen«, rief Morik. »Niemals!«
»Jarlaxle?«, fragte Catti-brie ungläubig. »Für wen hält er uns eigentlich?«
»Eine gute Frage«, meinte Drizzt und blickte Morik fragend an.
»Ihr seid keine Agenten von Jarlaxle?«, fragte der Ganove.
Einen Augenblick später leuchtete sein Gesicht erleichtert auf, und er lachte verlegen. »Aber wer seid ihr…« Er brach ab und grinste plötzlich breit. »Ihr seid Wulfgars Freunde«, meinte er, und sein Grinsen reichte jetzt von Ohr zu Ohr.
Drizzt ließ ihn los, und Catti-brie folgte seinem Beispiel. Der Mann hob den zu Boden gefallenen Dolch auf und steckte beide Waffen in den Gürtel zurück. »Seid gegrüßt!«, verkündete er überschwänglich und streckte ihnen die Hand entgegen. »Wulfgar hat mir so viel über euch beide erzählt!« »Es hat den Anschein, dass du und Wulfgar ebenfalls ein paar Geschichten zu erzählen habt«, meinte Drizzt.
Morik lachte erneut und schüttelte den Kopf. Als deutlich wurde, dass weder der Drow noch die Frau die angebotene Hand schütteln würde, zog Morik sie wieder zurück und wischte sie sich an der Hüfte ab. »Zu viele Geschichten, um sie zu erzählen!«, erklärte er. »Geschichten von Kämpfen und von der Liebe zwischen hier und Auckney.«
»Woher kennst du Jarlaxle?«, fragte Catti-brie. »Und wo ist Wulfgar?«
»Das sind zwei Dinge, die nichts miteinander zu tun haben, das kann ich euch versichern«, erwiderte Morik. »Zumindest war dies so, als ich meinen großen Freund das letzte Mal gesehen habe. Er hat Luskan vor einiger Zeit verlassen, zusammen mit Delly Curtie und dem Kind, das er dem törichten Lord von Auckney weggenommen hat.« »Entführt?«, fragte Drizzt skeptisch.
»Gerettet«, entgegnete Morik. »Es war das Bastardkind einer verängstigten jungen Dame und wäre mit Sicherheit von dem idiotischen Lord oder seiner boshaften Schwester getötet worden.« Er stieß einen tiefen Seufzer aus. »Das ist eine lange und komplizierte Geschichte. Ihr lasst sie euch besser von Wulfgar erzählen.« »Er lebt also?«
»Soweit ich weiß schon«, antwortete Morik. »Er lebt und ist auf dem Weg nach … nach Tiefwasser, glaube ich. Dort wollte er nach Kapitän Deudermont suchen, weil er hoffte, der Kapitän würde ihm dabei helfen, seinen verlorenen Kriegshammer wiederzufinden.«
Catti-brie stieß einen tiefen Seufzer der Erleichterung aus.
»Wie hat er den Kriegshammer verloren?«, fragte Drizzt.
»Dieser Idiot Josi Puddles hat ihn gestohlen und an Sheila Kree verkauft, eine äußerst unangenehme Piratin«, antwortete Morik. »Bösartige Frau, diese Seeräuberin, aber Wulfgar hat sein Herz wiedergefunden, glaube ich, und daher würde ich im Augenblick nicht gern für Sheila Kree arbeiten!« Er blickte Drizzt an, der seinerseits Catti-brie anstarrte, und beiden standen ihre Gefühle ins Gesicht geschrieben. »Ihr dachtet, er wäre tot«, stellte Morik fest.
»Wir haben einen Wegelagerer gefunden, eine Wegelagerin, genauer gesagt, die ein Brandzeichen trug, das nur von Aegisfang herrühren konnte«, erklärte Drizzt. »Wir wissen, wie teuer Wulfgar diese Waffe war, und wir wissen zudem, dass er sich nicht der früheren Bande der Strauchdiebin angeschlossen hat.«
»Wir konnten uns nicht vorstellen, dass er sich die Waffe jemals wegnehmen lassen würde, es sei denn, er liege im Sterben«, gab Catti-brie zu.
»Ich glaube, wir schulden dir zumindest ein Essen und etwas zu trinken«, sagte Drizzt zu Morik, dessen Gesicht sich bei diesem Angebot aufhellte.
Zusammen gingen die drei zum »Entermesser« zurück, und Morik schien sehr zufrieden mit sich zu sein.
»Und dann kannst du uns erzählen, wie du Jarlaxle kennen gelernt hast«, meinte Drizzt, als sie die Taverne betraten und Moriks Schultern plötzlich einsackten.
Der Ganove erzählte ihnen, wie die Dunkelelfen nach Luskan gekommen waren, wie er von Jarlaxles Vasallen und dann von dem seltsamen Söldner selbst besucht worden war und dass er die Anweisung erhalten hatte, Wulfgar zu beschatten. Er berichtete von seinen neueren Abenteuern mit den Dunkelelfen, nachdem Wulfgar aus Luskan und Moriks Leben verschwunden war, ließ jedoch sorgfältig den Teil über seine Bestrafung durch Jarlaxle dafür aus, dass er die Verbindung mit dem Barbaren verloren hatte. Als er zu diesem Teil der Geschichte kam, fuhr Moriks Hand jedoch unwillkürlich zu seinem Gesicht hoch, das von dem bösartigen Rai-guy – einem Dunkelelfen, den der Ganove
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