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Die Vergessenen Welten 16 - Die Drachen der Blutsteinlande

Titel: Die Vergessenen Welten 16 - Die Drachen der Blutsteinlande Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R.A. Salvatore
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überreichte ihm das Schriftstück.
    »Ein Plan des Bergverstecks der Zitadelle der Meuchelmörder«, erklärte der Drow.
    »Und wie könntet Ihr so etwas hergestellt oder gefunden haben?«, fragte Gareth misstrauisch, während seine Freunde den Drow empört anstarrten.
    »Indem ich auf Arten schlau war, die ein menschlicher König nicht einmal zählen könnte«, erklärte der Drow. Bei diesen Worten bewegte Jarlaxle seinen großen Hut so, dass dessen Öffnung nach oben zeigte. »Und ich hatte Verbündete, die Knellict nicht sehen konnte.« Er griff in den Hut und holte seine Trophäe heraus, dann legte er sie am Fuß des Podiums ab.
    Es war der Kopf von Knellict.
    Nachdem sich alle wieder ein wenig beruhigt hatten, verbeugte sich Jarlaxle vor dem König. »Ja, ich akzeptiere Euer Urteil«, sagte er. »Und ich möchte Euch bitten, meinen kleinen Handel zu akzeptieren – die Karte und den Erzmagier für den Zwerg –, obwohl ich Euch beides natürlich schon übergeben habe. Ich verlasse mich auf Euren Sinn für Gerechtigkeit. Es ist Zeit für mich zu gehen, da bin ich ganz Eurer Meinung. Aber bitte vergesst nicht, Gareth Drachenbann, König von Damara und jetzt auch König von Vaasa, dass Ihr stärker seid und Eure Feinde schwächer sind, nachdem Jarlaxle seine Arbeit geleistet hat. Ich erwarte keine Dankbarkeit und werde keine Geschenke annehmen – außer diesem lästigen Zwerg, für den Ihr ohnehin nur wenig Verwendung habt. Ihr wünscht, dass wir gehen, und daher gehen wir, mit einer guten Geschichte, einem aufregenden Abenteuer und einem Ergebnis, das sich sehen lassen kann.« Er endete mit einer tiefen, weit ausholenden Verbeugung und schwang sich im Aufrichten seinen Hut mit der Feder wieder auf den kahlen Kopf.
    Gareth starrte Knellicts Kopf an. Sein Mund stand immer noch offen vor Staunen, dass der Drow den Erzmagier der Zitadelle der Meuchelmörder hatte besiegen können.
    »Wer seid Ihr?«, fragte Christine.
    »Ich bin der, der die Welt beherrscht, wisst Ihr das nicht?«, erwiderte Jarlaxle mit einem Grinsen. »Ich bin der Stoff, aus dem Riordan Parnells absurdeste Lieder sind, und eine verwirrende Erinnerung für jene, deren Leben ich betreten und wieder verlassen habe. Ich wünsche Euch nichts Böses – das tat ich nie. Ich habe in keiner Weise gegen Euch gearbeitet, und das werde ich auch künftig nicht tun. Ihr wünscht, dass wir gehen, daher gehen wir. Aber ich bitte Euch, den Zwerg meiner Obhut zu überlassen und Riordan anzuweisen, gute Lieder über mich zu singen.«
    Weder Gareth noch Christine noch einer der anderen wusste auf diese Worte eine Erwiderung.
    Was Jarlaxle nur bestätigte, dass es in der Tat Zeit war zu gehen.

17
    Von Liebe und Hass
    Entreri blickte auf, als seine Zellentür aufging und Meister Kane mit einem großen Segeltuchsack hereinkam. »Eure Habe«, erklärte der Mönch, schwang den Sack von seiner Schulter und setzte ihn vor Entreri auf dem Boden ab.
    Entreri schaute nach unten, dann blickte er zu Kane auf, alles ohne ein Wort.
    »Ihr werdet freigelassen«, erklärte Kane. »Eure Sachen sind da drin. Euer ungewöhnliches Reittier, Euer Dolch, Euer schönes Schwert. Alles, was Ihr bei Euch hattet, als Ihr gefangen genommen wurdet.«
    Entreri hockte sich hin, ohne den misstrauischen Blick von Kane abzuwenden, und zog den Sack auf, in dem er als Erstes den verzierten Knauf von Charons Klaue sah. Sobald er ihn packte und spürte, wie das Bewusstsein der Waffe in seinen Gedanken lebendig wurde, wusste er, dass Kane nicht geblufft hatte.
    »Mein Respekt vor Euch ist gewaltig gewachsen, als ich Eure Klinge berührte«, sagte Kane. »Nur wenige könnten ein solches Schwert benutzen, ohne von ihm verschlungen zu werden.«
    »Ihr hattet offenbar kaum Probleme, es anzufassen«, sagte Entreri.
    »Über solche Sorgen bin ich weit hinaus«, erwiderte Kane. Entreri holte den Piwafwi aus dem Sack und schlang ihn sich in einer fließenden Bewegung um die Schultern. »Euer Umhang stammt aus Drow-Werkstätten, nicht wahr?«, fragte der Mönch. »Habt Ihr einige Zeit bei den Drow verbracht, in ihrem Land?«
    »Über solche Fragen bin ich weit hinaus«, erwiderte der Meuchelmörder und ahmte dabei Kanes Tonfall nach.
    Der Mönch nickte nur.
    »Es sei denn, Ihr habt vor, mich zu einer Antwort zu zwingen«, sagte Entreri, »mit dieser Krankheit, mit der Ihr mein Wesen infiltriert habt.«
    Kane trat zurück, die Hände lässig in Taillenhöhe vor sich gefaltet. Entreri beobachtete ihn einen

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