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Die Vergessenen Welten 16 - Die Drachen der Blutsteinlande

Titel: Die Vergessenen Welten 16 - Die Drachen der Blutsteinlande Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R.A. Salvatore
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Entreri«, sagte Tazmikella, als die beiden allein waren. »Ich habe Euch lieb gewonnen, obwohl ich Euch nie trauen konnte.« Sie lächelte ein wenig, als ihr Gesicht begann, sich zu verzerren. »Vielleicht ist an diesem Element von Gefahr, das meine Schwester so genießt, ja wirklich etwas Reizvolles.«
    Entreri wollte sie daran erinnern, dass sie ein Drache war, aber es fiel ihm gerade noch rechtzeitig ein, dass es vielleicht nicht klug wäre, ein solches Geschöpf zu beleidigen. Als Tazmikella sich tiefer in ihre Verwandlung begab, trat er an ihre Seite und stieg auf ihren Rücken, denn er wollte es lieber Jarlaxle als Athrogate nachtun.
    Einen Augenblick später waren sie in der Luft, der Wind peitschte um sie herum, und die Welt drehte sich schwindelerregend unter ihnen. Entreri und Athrogate wussten es nicht, aber Jarlaxles Zauber bewahrte sie vor der mörderischen Kälte des Winterwinds. Sobald die Drachen höher in den kalten Himmel aufstiegen, wären die drei geringeren Geschöpfe ohne diesen Schutzzauber erfroren.
    Artemis Entreri bemerkte all das nicht. Sein Umhang wehte hinter ihm her, und die Welt unter ihm bewegte sich mit rasender Geschwindigkeit. Schon bald konnte er das nördliche Ufer der Mondsee erkennen.
    Immer noch stiegen die Drachen auf, bis sie so hoch waren, dass Beobachter am Boden sie für nichts weiter als einen Vogel halten würden. Kurz darauf befanden sie sich zu Entreris Überraschung über dem Meer, und dann wandten sich die Schwestern nach rechts, nach Westsüdwest. Sie flogen durch die Nacht und landeten kurz vor der Morgendämmerung auf einer kleinen Insel.
    Entreri kletterte von Tazmikella herunter.
    »Ruht Euch aus«, wies der Drache ihn an. »Wir fliegen weiter, wenn es Abend wird, um die Überquerung des Meeres zu vollenden. Wir werden euch nördlich von Cormyr absetzen, und dann gehört die Straße Euch allein.«
    Entreri bemerkte, dass Jarlaxle und Athrogate näher kamen – vor allem wegen des aufgeregten, verärgerten Gemurmels des offenbar vollkommen erschütterten Zwergs.
    »Sollte ihnen beiden eins verpassen«, murmelte er. »Einen Zwerg so zu behandeln! Wirklich unhöflich.«
    Entreri konnte nur hoffen, dass er diesen Worten Taten folgen ließ. Einen Augenblick erfreute er sich an der Vorstellung von Tazmikellas riesigem Maul, das sich um Athrogate schloss, aber dann riss er sich von diesem angenehmen Bild los und wandte sich an den Drachen.
    »Ich habe Geld«, sagte er, »zumindest ein wenig.« Er sah Jarlaxle an. »Ich möchte Euch bitten, mich ein wenig weiter in diese Richtung zu bringen, nach Südwesten.«
    Jarlaxle, der näher gekommen war, sah ihn neugierig an. »Cormyr wird uns guten Zeitvertreib bieten«, sagte er.
    »Dann wünsche ich dir dort eine schöne Zeit«, erwiderte Entreri, und Jarlaxle wich einen Schritt zurück und blinzelte, als hätte man ihn geschlagen. »Ich habe weder die Zeit noch den Wunsch dazu.«
    »Wie weit möchtet Ihr denn?«, fragte Tazmikella und hielt dabei ihre Drachenstimme so leise wie möglich, damit sie nicht über das offene Wasser trug.
    »So weit, wie Ihr mich bringen wollt. Mein Ziel ist Memnon, an der südlichen Schwertküste.«
    »Das ist ein langer Weg«, stellte Ilnezhara fest.
    Entreri sah Jarlaxle an. »Was immer mein Anteil sein mag, gib ihn ihnen.«
    »Anteil wovon?«, erwiderte der Drow. »Wir haben verloren.«
    Entreri kniff die Augen zusammen.
    »Ich kann eine Bezahlung arrangieren«, sagte der Drow zu den Drachen. »Wie viel würdet Ihr verlangen? Oder vielleicht gibt es andere Dinge, um die Ihr feilschen möchtet. Wir können später darüber sprechen.«
    Die Drachen wechselten misstrauische Blicke, was Entreri sehr seltsam fand, denn immerhin waren sie Drachen.
    Nur, dass Ilnezhara in diesem Moment wieder ihre Menschengestalt annahm und ihre Schwester bat, es ihr nachzutun. »Für den Fall, dass sich auch noch andere Personen auf der Insel aufhalten«, erklärte die blonde Frau. Tazmikellas Blick, als sie ihre natürliche Gestalt abwarf, zeigte allerdings, dass sie die tieferen Beweggründe ihrer Schwester nur zu gut kannte, was bestätigt wurde, als Ilnezhara Jarlaxle einen lüsternen Blick zuwarf.
    »Auch das selbstverständlich«, sagte Jarlaxle. »Obwohl ich das Gefühl habe, ich sollte Euch noch mehr zahlen.«
    »Das solltest du«, erwiderte Ilnezhara.
    Entreri machte mit einem Seufzen deutlich, dass er genug von diesem Unsinn hatte. »Werdet Ihr mich fliegen?«
    »Nicht bis ganz nach Memnon, nein«,

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