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Die Vergessenen Welten 16 - Die Drachen der Blutsteinlande

Titel: Die Vergessenen Welten 16 - Die Drachen der Blutsteinlande Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R.A. Salvatore
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hat Wyrt umgebracht!«, rief der Schurke rechts, der mit dem Schwert.
    »Halt die Klappe, Idiot!«, erwiderte sein Begleiter wütend.
    »Ihr werdet ihn bald wiedersehen«, versprach Entreri. Er redete bei einem Kampf nicht gerne mit seinen Gegnern, aber er musste Zeit schinden. Sein Bein kribbelte und brannte, und er strengte sich gewaltig an, es sich nicht anmerken zu lassen.
    Der Mann mit dem Dolch griff an, und Entreri schlug mit Charons Klaue zu, um ihn abzufangen. Aber der Mann war schnell und zog seinen Arm innerhalb der Reichweite des Schwerts zurück und ließ einen geschickten zweiten Schlag folgen.
    Er hatte keine Ahnung.
    Denn selbst auf einem Bein, selbst abgelenkt von den Schmerzen und der Taubheit und nicht ganz im Gleichgewicht, brachte Entreri die Klinge problemlos wieder nach innen – tatsächlich bewegte sie sich schon in eine solche Position, als sein Gegner begann, den Dolch zurückzuziehen.
    Und Entreri wusste, dass die Finte nicht alles war.
    Von der Seite näherte sich der zweite Mann und stieß mit dem Schwert zu, aber Charons Klaue zuckte rasch herum, schlug auf die Klinge und trieb den Angreifer zurück.
    Entreri verlagerte sein gesamtes Gewicht auf das taube Bein. Er musste sich darauf verlassen, dass es ihm gehorchte, und er versuchte, es starr zu halten, dann drehte er das rechte Bein zurück, als der erwartete zweite Dolchstoß erfolgte.
    Der Stoß war ein wenig zu kurz, und die Spitze des Dolchs streifte nur seine zurückweichende Hüfte.
    Man musste es dem Angreifer lassen, der Mann erkannte sofort, dass er keinen Erfolg gehabt hatte, und wich mit einem Sprung vor einem möglichen Gegenangriff zurück.
    Aber auch das hatte Entreri erwartet, und statt ihn zu verfolgen, riss er Charons Klaue wieder zu dem anderen herum. Er beschwor die Magie des Schwertes herauf und zog einen undurchsichtigen Aschevorhang in die Luft, um sich vor dem Blick des Schwertkämpfers zu verbergen.
    Er wusste, der Mann würde sich instinktiv aufrichten, um ein wenig zurückzuweichen. Also ließ er sich auf ein Knie nieder und riss das Schwert unter dem Aschevorhang von einer Seite zur anderen.
    Er spürte den Treffer, dann das Ziehen von Sehnen und Knochen, die sich dem grausamen Schnitt widersetzten, und dann heulte der Schwertkämpfer gequält auf.
    Entreri kam in einer vollkommenen Drehung wieder hoch, von links nach rechts, was ihn direkt vor den Mann mit dem Dolch brachte. Ein Krachen auf der Seite sagte ihm, dass der Schwertkämpfer nach hinten gestürzt war und zumindest eine Weile nicht weiterkämpfen würde.
    Entreri riss seine rote Klinge instinktiv abwehrend zur Seite, und tatsächlich flog der Dolch auf ihn zu, prallte aber an der blutroten – und blutigen – Klinge von Charons Klaue ab.
    Sein Gegner zog einen zweiten Dolch.
    Entreri grinste.
    Der Mann drehte sich um und rannte davon, wobei er bei jedem Schritt um Gnade schrie. Er schaffte allerdings nur ein paar Schritte, bevor er auf das Eis trat und vornüberfiel. Schreiend, rutschend und um sich schlagend versuchte er, weiter zu fliehen, als erwartete er jeden Augenblick den tödlichen Schlag. Schließlich erreichte er trockenen Boden und rannte die Straße entlang.
    Entreri war einfach stehen geblieben und grinste weiter.
    Ein lauter Aufschrei von hinten, gefolgt von einem Röcheln, ließ ihn herumfahren. Dort stand Jarlaxle und wischte sich das Blut vom Dolch, nachdem er den Mann vom Dach getötet hatte, der unter dem Armbrustschützen gelegen hatte.
    Der Drow schaute Entreri lange an – eine wortlose Frage, um was es hier eigentlich ging. Entreri erwiderte den Blick und gab nichts preis. Schließlich wandte Jarlaxle sich ab, aber nur ein wenig.
    »Na wunderbar«, sagte er.
    Entreri folgte dem Blick des Drow zu der Seite, wo die Aschewand sich aufzulösen begann. Dort, genau wo der Mann gestanden hatte, waren nur noch seine Füße zu sehen, an den Knöcheln abgetrennt. Der Rest war dahinter gegen die Wand gesackt, die blutigen Hände in die Luft erhoben und zitternd. Er versuchte nicht einmal, das Blut aufzuhalten.
    Jarlaxle ging zu ihm und sah ihn sich an. »Ihr verblutet«, erklärte er ruhig. »Es wird lange dauern, aber nicht schmerzhafter sein als das, was ihr jetzt spürt. Euch wird allerdings kalt werden, und erschreckt nicht, wenn Euch schwarz vor Augen wird.«
    Der Mann wimmerte, schüttelte den Kopf und hob flehend die Hände.
    »Vielleicht, wenn Ihr verraten würdet ...«, begann Jarlaxle, und der Mann begann hektisch den Kopf zu

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