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Die Vergessenen Welten 16 - Die Drachen der Blutsteinlande

Titel: Die Vergessenen Welten 16 - Die Drachen der Blutsteinlande Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R.A. Salvatore
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Ausmaßes heraufzubeschwören.«
    »Es sei denn, meine Verbündeten erweisen sich als mächtiger als meine potenziellen Feinde«, sagte Jarlaxle.
    »Das sind sie nicht«, erwiderte der Drache sofort. »Du zeigst, dass du jene, neben denen oder über die du klettern willst, grundlegend missverstehst. Meine Schwester und ich teilen diesen Irrtum nicht, in keiner Hinsicht. Ich habe Zhengyi in den Tagen vor dem Sturm kennen gelernt, und meine Schwester ebenfalls. Sein Name wird selbstverständlich im ganzen Land verachtet, aber es gab eine kurze Zeit, in der er in hoher Achtung stand oder zumindest mächtig genug war, um jeden zu vernichten, der sich ihm offen widersetzte. Er kam nicht mit Drohungen zu uns, sondern mit machtvoller Versuchung.«
    »Er bot Euch Unsterblichkeit«, sagte Jarlaxle. »Als Untote.«
    »Urshula der Schwarze war nicht der Einzige, den Zhengyi sich zunutze machen wollte«, bestätigte der Drache. »Es könnte sein, dass sich als Erbe des Hexenkönigs noch Hunderte von untoten Drachen erheben. Vielleicht in einem Monat, vielleicht in hundert oder tausend Jahren. Sie sind da draußen, ihr Geist wartet geduldig in Amuletten in Büchern der Schöpfung. Und sie sind unsterblich.«
    »Und was ist mit Ilnezhara?«
    »Ich habe meinen Weg gewählt, ebenso wie Tazmikella, und das zu einer Zeit, als es schien, als könnte Zhengyi nicht aufgehalten werden.«
    Sie hielt inne und starrte den Drow angestrengt an, und Jarlaxle selbst formulierte in Gedanken die Folgerung aus dem, was sie gesagt hatte: Wenn selbst Zhengyi die Drachenschwestern nicht hatte verlocken können, nicht einmal zu einem Zeitpunkt, als er die höchste Macht in den Blutsteinlanden darstellte, wie konnte Jarlaxle dann hoffen, es jetzt zu tun?
    »Meine Schwester und ich erwarten nicht, dass wir deine Dienste während der ruhigen Wintermonate benötigen«, sagte Ilnezhara. »Ebenso wenig wie die von Entreri. Wenn ihr Heliogabalus verlassen wollt, vielleicht, um euch in dem angenehmeren Klima der Mondsee von euren letzten Abenteuern zu erholen, dann geht mit unserem Segen.«
    Ein wissendes Lächeln breitete sich auf Jarlaxles Gesicht aus.
    »Sollte eine Situation eintreten, in der wir eure besonderen Talente brauchen, und solltet ihr dann noch in Heliogabalus sein, werden wir nach euch schicken«, fuhr der Drache fort, in einem Ton, der deutlich machte, dass sie es nicht vorhatte. Er wurde entlassen.
    Mehr als das – Ilnezhara und Tazmikella liefen vor ihm davon und distanzierten sich.
    »Seid vorsichtig, Ilnezhara«, wagte Jarlaxle sie zu warnen. »Artemis Entreri und ich haben im Norden vieles entdeckt.«
    Ilnezhara kniff die Augen zusammen, und einen Moment lang fürchtete Jarlaxle, dass sie ihre Drachengestalt annehmen und ihn angreifen würde. Aber der drohende Blick verschwand schnell wieder, und sie erwiderte ruhig: »Offensichtlich genug, um Aufmerksamkeit zu erregen.«
    Das ließ Jarlaxle innehalten. »Wessen Aufmerksamkeit?«, fragte er. »Eure?«
    »Die hattest du bereits, bevor du nach Norden gingst.«
    Jarlaxle musste das einen Moment verdauen. Sie war hin und her gerissen, das konnte er sehen, und ein wenig sehnte sie sich immer noch nach ihm. Sie hatte ihn noch nicht vollkommen entlassen.
    »Nun, vielleicht werden wir nach Süden gehen«, sagte er. »Dank meiner Herkunft aus dem Unterreich habe ich wirklich nichts für den kalten Biss des Winters übrig.«
    »Das könnte weise sein.«
    »Ich nehme an, dass ich und besonders Artemis uns lieber offiziell bei König Gareth abmelden sollten«, sagte der Drow. »Obwohl ich wirklich nicht versessen darauf bin, zunächst wieder nach Norden nach Dorf Blutstein zu ziehen. Der Wind weht dort bereits sehr kalt. Dennoch, da ich dies für den verantwortungsvollsten Weg halte, sollte ich ihn benachrichtigen, und das ist keine Botschaft, die ich einem Mann von der Stadtwache anvertrauen würde.«
    »Nein, natürlich nicht«, stimmte der Drache in einem beinahe spöttischen Ton zu, der dem Drow mitteilte, dass sie sein kleines Spiel durchschaut hatte.
    »Falls allerdings einer von Gareths Freunden in der Stadt sein sollte ...«, dachte der Drow laut weiter.
    Ilnezhara zögerte und sah ihn an. Sie lächelte, verzog das Gesicht, dann nickte sie langsam und machte ihm damit klar, dass dieser Gefallen der letzte sein würde, den er erwarten konnte. Ihre Miene erinnerte ihn an seine vorherige Entlassung und bestätigte diese.
    »Ich habe gehört, Großmeister Kane halte sich in Heliogabalus auf«,

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