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Die Vergessenen Welten 16 - Die Drachen der Blutsteinlande

Titel: Die Vergessenen Welten 16 - Die Drachen der Blutsteinlande Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R.A. Salvatore
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Nächstes geschehen könnte, schränken sie so sehr ein, und daher müssen sie stets vorsichtig sein.«
    »Nach dieser Argumentation ist ein Drow natürlich ein viel besserer Liebhaber.«
    »Und ein Drache noch besser«, entgegnete Ilnezhara schnell, und Jarlaxle wagte nicht, das in Frage zu stellen. Er grinste nur und tippte an seinen Hut.
    »Aber selbst die Gesellschaft eines Drachen kann Jarlaxles Appetit anscheinend nicht befriedigen«, fuhr Ilnezhara fort.
    Jarlaxle dachte über diese Worte nach, und über den leicht säuerlichen Ausdruck, der auf ihren hübschen Zügen lag. Sie verschränkte die Arme – eine sehr ungewöhnliche Geste für sie, wie er dachte.
    »Glaubt Ihr, ich sei unzufrieden?«, fragte der Drow, und er hörte selbst, dass er ein wenig zu unschuldig klang.
    »Ich glaube, du wirst unruhig.«
    »Meine Zufriedenheit, oder der Mangel daran, lässt sich in Bereiche unterteilen«, erklärte Jarlaxle, der glaubte, es wäre das Klügste, dem Drachen in Frauengestalt zu schmeicheln. »Und in vielerlei Hinsicht bin ich in der Tat zufrieden – ja sogar glücklich. In anderer Hinsicht weniger.«
    »Du lebst für die Aufregung«, erwiderte Ilnezhara. »Du bist nicht zufrieden, solange die Straße glatt und gerade ist.«
    Jarlaxle dachte einen Augenblick darüber nach, dann grinste er noch breiter. »Und Ihr würdet gerne den Rest Eures Lebens damit verbringen, Schmuckstücke zu kaufen und sie gegen Gewinn wieder zu verkaufen«, lautete seine sarkastische Antwort.
    »Wer sagt, dass ich sie kaufe?«, fragte Ilnezhara ohne zu zögern.
    Jarlaxle tippte sich an den Hut und lächelte kurz, aber das Lächeln dauerte nicht lange, denn er hatte nicht vor, den Drachen so schnell aus den Fängen seines Sarkasmus zu entlassen.
    »Seid Ihr zufrieden, Ilnezhara?«
    »Ich habe ein lebenswertes Leben gefunden, ja.«
    »Aber nur, weil Ihr es nach der kurzen Lebensspanne von König Gareth und seinen Freunden messt, die Ihr fürchtet. Das ist nicht Euer Leben, nicht Eure Existenz, es ist nur ein Innehalten, ein Plateau, von dem aus Ilnezhara und Tazmikella stets zu neuen Abenteuern aufbrechen können.«
    »Oder vielleicht sind wir Drachen auch einfach nicht so nervös und erregbar wie Drow«, erwiderte der Drache. »Vielleicht genügen uns ja die kleinen Dinge – ein Drow-Liebhaber diesen Zehntag, die Verwüstung eines Handelsschiffes im nächsten ...«
    »Sollte ich mich beleidigt fühlen?«
    »Besser als verschlungen.«
    Wieder hielt Jarlaxle inne und versuchte, diese seltsame Person zu begreifen. Er wusste nie so recht, wo Ilnezharas Scherze endeten und ihre Drohungen begannen, und dieser Bereich der Unklarheit war kein Ort, an dem er sich aufhalten wollte, wenn es um einen Drachen ging.
    »Vielleicht ist es die Aufregung, die ich zusätzlich zu unserer ... Beziehung liefern kann, die Euch so fasziniert«, wagte er sich einen Augenblick später ein wenig zögernd vor. Er unterstrich den Gedanken, indem er eine Pose einnahm, die an das mutwillige Wesen eines Jungen erinnerte, der gerne Scherereien macht.
    Aber Ilnezhara lächelte nicht. Sie kniff die Lippen zusammen und bedachte ihn mit einem durchdringenden Blick.
    »So ernst«, stellte er fest.
    »Das Unwetter kommt näher.«
    Jarlaxle setzte eine unschuldige Miene auf und zuckte die Achseln.
    »Du hast die Prüfungen in der Burg des Hexenkönigs überlebt«, erklärte Ilnezhara. »Aber es liegt nicht in Jarlaxles Wesen, einfach nur zu überleben. Nein, du willst bei jeder Erfahrung etwas für dich gewinnen. So war es auch bei Herminicles Turm.«
    »Von dort bin ich gerade noch mit meinem Leben entkommen.«
    »Mit deinem Leben und ...«
    »Wenn wir beide in Rätseln sprechen, wird keiner eine Antwort erhalten.«
    »Du glaubst, du hast in den Konstrukten von Zhengyi einen Vorteil gefunden«, erklärte der Drache. »Du hast Magie entdeckt, und vielleicht Verbündete, und nun willst du persönlichen Nutzen daraus ziehen.«
    Jarlaxle setzte dazu an, den Kopf zu schütteln, aber Ilnezhara ließ nicht zu, dass er ihre Worte so leicht abtat.
    »Deine Stellung innerhalb der derzeitigen politischen Struktur von Damara zu erhöhen – Ritteranwärter zu werden und schließlich auch Ritter – ist eine Sache. Deine Stellung außerhalb zu erhöhen und eine Leiter ersteigen zu wollen, die du selbst hergestellt hast, in einem Königreich, in dem Gareth die Felder und Bauernhöfe beherrscht und Timoshenko die Gassen und Schatten heimsucht, würde bedeuten, eine Katastrophe größeren

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