Die Verlobte des Prinzen
abgelegene Insel, damit Sie mich töten und meine Leiche ins Meer werfen können, weil ich Ihre Familiengeheimnisse aufgedeckt habe – was, nur mal nebenbei bemerkt, mein Job ist. War nicht persönlich gemeint.“
Wieder schüttelte er den Kopf. „Ihnen eine Tüte über den Kopf stülpen? Sie an die Haie verfüttern? Sie sind ganz schön blutrünstig.“ Er war vor ein Gemälde getreten, das er jetzt zur Seite schob. Dahinter verbarg sich ein Safe, der sich öffnete, nachdem Duarte eine Zahlenkombination eingegeben hatte. „Niemand wird hier irgendjemanden töten. Wir informieren die Öffentlichkeit sofort darüber, dass wir verlobt sind. Wenn Sie dann verschwinden, werden alle auf mich zeigen.“
„Wenn man Sie auf Ihrer ‚warmen Insel‘ finden kann.“
„Dank Ihnen fürchte ich, dass man das Versteck meines Vaters ohnehin bald ausfindig macht.“ Er zog eine flache Samtschachtel nach der anderen aus dem Safe, jede von ihnen mit dem Schriftzug eines namhaften Juweliers versehen. „Eins noch. Wenn Sie gegen irgendeine meiner Vorgaben verstoßen, übergebe ich die Videoaufnahmen von Ihrem Einbruch in mein Anwesen den entsprechenden Stellen und verklage Sie. Da wird es Ihnen auch nichts nützen, dass Sie meine Verlobte waren. Alle Welt wird glauben, dass die Aufnahmen nach dem Ende unserer Beziehung gemacht wurden und dass Sie eine enttäuschte Frau auf dem Rachefeldzug sind.“
Seine Haltung und sein Gesichtsausdruck verrieten ihr, dass er es ernst meinte. „Sie wollen mich tatsächlich ins Gefängnis stecken?“
„Nur, wenn Sie mich verraten. Wenn Sie nicht bei den Großen mitspielen wollen, hätten Sie nicht auf meinen Balkon klettern dürfen. Sie können immer noch einfach gehen.“ Er nahm die kleinste Schachtel und öffnete sie. Zum Vorschein kam ein von Diamanten eingefasster Rubinring. „Die Verhandlungszeit ist vorbei. Entweder schlagen Sie ein, oder Sie lassen es.“
Sie betrachtete den Verlobungsring, der nicht protzig, sondern klassisch elegant und gerade deshalb perfekt aussah. Jennifer zuliebe würde sie dafür sorgen, dass die Sache funktionierte. Sie würde es für den Rest ihres Lebens bereuen, wenn sie nicht die Chance ergriff, für ihre Schwester auszusorgen.
Nachdem sie die Entscheidung getroffen hatte, streckte Kate die Hand aus. „Warum sollte ich Sie verraten, wenn wir doch offensichtlich zu einer beiderseitig zufriedenstellenden Vereinbarung gekommen sind?“
Konzentriert nahm Duarte den Ring aus der Schachtel und schob ihn Kate auf den Finger. Jetzt hatte er einen Monat Zeit, um Rache an ihr zu nehmen. Aber natürlich würde er sie nicht ins Meer werfen oder ihr anderen körperlichen Schaden zufügen.
Stattdessen hatte er vor, sie zu verführen. Er wollte diese Frau, und er hätte sie unter allen Umständen erobert. Doch sie hatten sich ja nicht unter normalen Umständen getroffen. Und das, was sie seiner Familie angetan hatte, konnte er ihr nicht vergessen. Die beste Art, weitere Artikel von ihr zu diskreditieren, war die, sie in die Rolle einer verbitterten Ex zu drängen.
Ein Monat sollte reichen, um an all seine Ziele zu kommen.
Er schloss seine Hand um ihre und meinte: „Jetzt, da wir verlobt sind, sollten wir uns duzen.“
Kate sah ein wenig benommen aus, nickte aber.
„Die Braut und der Bräutigam haben die Veranstaltung unten inzwischen wahrscheinlich verlassen, also werden wir ihnen nicht mehr die Schau stehlen, wenn wir zusammen auftauchen.“
„Zusammen? Heute Abend?“
„Innerhalb der nächsten Stunde. Ich habe dir doch gesagt, dass ich die Neuigkeiten schnell verbreiten möchte.“
„Das ist mehr als schnell.“ Sie rieb mit dem Fuß an dem Fußkettchen und verriet dadurch ihre Nervosität, die sich auf ihrem Gesicht nicht zeigte.
„Es ist nur zu deinem Besten, wenn wir uns sofort als Paar präsentieren.“ In dem Moment, als er das Wort „Paar“ aussprach, schossen ihr Vorstellungen von ihnen beiden nackt auf einem Bett durch den Sinn. „Vor allem, wenn du noch immer Angst hast, dass ich dich an die Fische verfüttere.“
„Na ja, okay, dann gibt es wohl keinen besseren Zeitpunkt als jetzt.“ Sie zupfte an ihrem Kleid und lenkte seine Aufmerksamkeit wieder auf ihren Ausschnitt.
Er musste die Hände zu Fäusten ballen, weil er Kate so sehr begehrte. Normalerweise schätzte er Frauen nicht nur um ihrer Körper, sondern auch um ihres Verstandes willen. Aber diese Frau hatte Brüste, deren Anblick den stärksten Mann in die Knie zwingen
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