Die Verlobte des Prinzen

er lachend, bevor er ihren Mund eroberte und sie mit der Selbstsicherheit eines Mannes küsste, der genau wusste, wie er seiner Liebsten den Kopf verdrehen konnte.
    Einen Moment später presste Kate die Stirn an seine und meinte atemlos: „Ich kann es noch immer nicht glauben, dass du den Intruder gekauft hast.“
    „Es war die einfachste Art, um Harold Hough zu feuern.“
    „Du hast Harold gefeuert?“ Bei dem Gedanken an die Drohung ihres ehemaligen Chefs, Jennifer bloßzustellen, verspürte Kate jetzt nichts als Freude darüber, dass er seine gerechte Strafe bekommen hatte.
    „In dem Umschlag findest du Unterlagen, die Javier zusammengestellt hat. Sie beweisen, dass Hough für die Veröffentlichung der Hochzeitsfotos verantwortlich war. Das Geld dafür hat er in die eigene Tasche gesteckt. Durch einen Virus, angehängt an eine E-Mail, hat er sich Zugang zu deinem Computer verschafft. Nach einer, äh, Diskussion mit mir, hat er entschieden, dass es besser ist, wenn er abtritt und eine Gerichtsverhandlung vermeidet.“
    „Warum hast du mir das eben nicht gleich erzählt?“
    „Es war nett, dass du von allein zu dem Schluss gekommen bist, dass du mir vertrauen kannst. Allerdings hätte ich die Sache mit Harold auf jeden Fall durchgezogen, um ihn für das, was er dir und unserer Familie angetan hat, zu bestrafen.“
    Unserer Familie.
    Er hatte es ohne zu zögern ausgesprochen, und Kate war die Bedeutung durchaus klar.
    „Ich möchte, dass du mir bei der Haussuche hilfst.“
    Wow, das überraschte sie jetzt aber doch. Er hörte sich an, als würde er Wurzeln schlagen wollen.
    „Bist du tatsächlich bereit, all die Annehmlichkeiten aufzugeben, die deine Hotels dir bieten?“
    „Ja. Ich dachte an ein Haus etwas außerhalb von Boston, möglichst nah am Wasser. Groß genug, damit du einziehen kannst, wenn du bereit dazu bist. Jennifer natürlich auch.“ Sein Akzent wurde ausgeprägter, wie immer, wenn er gefühlvoller wurde.
    „Ich bin willens, dir all die Zeit zu lassen, die du brauchst, aber ich brauche keine Zeit mehr, um mir über meine Gefühle klar zu werden. Ich liebe dich, Kate.“
    Er griff in die Tasche und zog den Verlobungsring heraus. „Der gehört jetzt dir. Selbst wenn du gehen solltest, wird ihn nie eine andere Frau tragen. Ich werde immer auf dich warten.“
    Mit seinen Worten, der Tatsache, dass er zu ihr gekommen und ihr den Intruder gekauft hatte, und sogar in ein eigenes Haus ziehen wollte, entkräftete er alle ihre Vorbehalte. Überwältigt und überglücklich zog Kate den Handschuh aus und streckte Duarte ihre Hand entgegen. Er schob den Ring wieder auf ihren Finger, und sie wusste, diesmal würde er dort bleiben.
    Duarte schloss seine Hand um ihre und zog sie an sein Herz. „Hast du das Auto bemerkt?“
    „Deinen roten Jaguar …“
    „Ich habe dir doch gesagt, dass ich dich damit zu unserer ersten Verabredung abholen würde. Weißt du auch noch, wohin wir fahren wollten?“
    „Ins Museum für zeitgenössische Fotografie in Chicago.“ Wie könnte sie das vergessen!
    „Und bevor du protestierst, denk dran, dass dir der Intruder jetzt gehört und du dir durchaus vierundzwanzig Stunden Urlaub gönnen kannst. Wenn es okay für dich ist, würde ich veranlassen, dass Jennifer uns am Flughafen trifft. Und außerdem kannst du deine Katze mitbringen. Schließlich gehört mir das Flugzeug. Und …“
    „Stopp, stopp, stopp.“ Spielerisch hielt sie ihm den Mund zu. „Ja, ich vertraue dir voll und ganz mein Leben, meine Schwester und mein Herz an.“
    „Danke.“ Er schloss für eine Sekunde die Augen und seufzte leise. Es verriet Kate, wie sehr ihr Misstrauen ihn getroffen hatte. Sie schwor sich, ihm tagtäglich zu zeigen, wie sehr sie ihn liebte.
    Als er die Augen wieder öffnete, drückte er einen Kuss in ihre Handfläche. „Also, wie ist es mit einem kleinen Ausflug nach Chicago? Bist du bereit?“
    Sie schlang ihm die Arme um den Hals und strahlte ihn an. „Ja, ich fliege mit dir nach Chicago, und wenn wir wieder da sind, suchen wir ein Haus. Ich werde deinen Ring tragen, deine Prinzessin sein, deine Frau und deine Freundin … nicht nur für dreißig Tage, sondern mindestens für dreißig Jahre.“

EPILOG
    Ein frischer Wind wehte vom Meer herüber und presste den grünen Bademantel gegen Kates Beine. Ihre Füße in den Hausschuhen waren bereits kalt, da sie schon einige Minuten auf dem Balkon von Duartes Domizil auf Martha’s Vineyard stand.
    Eine Hand legte sich um ihr