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Die verlorene Bibliothek: Thriller

Die verlorene Bibliothek: Thriller

Titel: Die verlorene Bibliothek: Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. M. Dean
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Wappen oder Symbol, und darunter standen drei Phrasen, die keinen direkten Zusammenhang zu haben schienen.
    Z WEI FÜR O XFORD UND EINER DANACH

    K IRCHE DER U NIVERSITÄT , ÄLTESTE VON ALLEN
Z U BETEN ZWISCHEN ZWEI K ÖNIGINNEN
F ÜNFZEHN , WENN ZUM M ORGEN
    Emily starrte das kryptische Blatt an. Sie war vollkommen verwirrt. Es sah wie eine Reihe von … von Hinweisen aus …, aber Hinweise worauf?
    Als sie Welsh näher kommen hörte, wurde sie aus ihren Gedanken gerissen. Welsh hatte beobachtet, wie Emily die Blätter mit weit aufgerissenen Augen angestarrt hatte, und nun wollte er sich ansehen, was sie so sehr faszinierte. Als Emily ihn bemerkte, drückte sie sich die Blätter an die Brust.
    »Kommen Sie schon. Was ist denn daran so interessant?«, fragte er. »Was haben Sie da? Alles in Ordnung mit Ihnen?«
    »Es ist nichts«, antwortete Emily. »Ich weiß nicht.« Wenigstens Letzteres entsprach der Wahrheit. Sie spürte, wie ihr Puls sich beschleunigte, und plötzlich fühlte sie sich in Gegenwart ihrer Kollegen unwohl. Sollte sie ihnen die Blätter zeigen? Doch solange sie nicht wusste, was das Ganze bedeutete, wollte sie sie lieber für sich behalten.
    »Tut mir leid, aber ich muss jetzt gehen«, sagte sie, und ohne auf eine Antwort zu warten, faltete Emily die Papiere und verließ das Büro.

KAPITEL DREIZEHN
    D IE A U ß ENBEZIRKE VON K AIRO , Ä GYPTEN
    Das Paket war wie immer in schlichtes Papier gewickelt.
    Der Bibliothekar trug es unter seinem Kaftan, als er die Stufen hinunterging. Der Gang unten war dunkel, aber er kannte den Weg gut. Seit Jahren wurde dieser Austausch nun schon auf die gleiche Art abgewickelt. Immer in aller Stille und immer im Dunkeln.
    Leise schritt der Bibliothekar über den alten Steinboden, auf dem sich Wüstensand und Staub abgelagert hatten. Der Gang bog scharf nach links ab und führte weiter in die Tiefe. Der Bibliothekar stützte sich an der Wand ab, um nicht das Gleichgewicht zu verlieren. Seine Beine besaßen nicht länger die Kraft der Jugend wie damals, als er diesen Weg zum ersten Mal gegangen war. Nun ging er mit geübter Vorsicht, und schließlich erreichte er das Ende des Gangs, wo man vor Jahrhunderten eine Wand eingezogen hatte.
    Der Bibliothekar tastete die grob behauene Wand in der Dunkelheit ab, und schließlich fand er den vertrauten Punkt. Zwei Lehmziegel trafen sich dort in seltsamem Winkel, sodass zwischen ihnen ein schmaler Riss entstand. Der Bibliothekar holte das Paket unter seinem Kaftan hervor und schob es vorsichtig und so tief es ging in den Spalt.
    Das Schaben von Papier auf Stein hallte durch die Stille.
    Das Paket war ausgeliefert, und der Bibliothekar drehte sich um und stieg die Stufen wieder hinauf. Die monatliche Sammlung und Katalogisierung war gut gelaufen, und der nächste Monat hatte bereits angefangen. Es war immer das Gleiche, der uralte Zyklus, der nun schon seit Jahrtausenden Bestand hatte. Dabei widersprach das in keinster Weise der unveränderlichsten Konstante der Menschheitsgeschichte: der Veränderung. Tatsächlich war diese Veränderung sogar integraler Bestandteil des Zyklus.
    Selbst nach all den Jahren war diese Routine ein steter Quell der Überraschungen. Solch ein simpler, stiller Akt, und doch verbarg sich dahinter eine unsichtbare Struktur, die der Bibliothekar nicht ganz verstand und auch nie wirklich verstehen würde.
    Er bog um die letzte Ecke, duckte sich durch die niedrige Steintür, und die alten Fragen brannten hell in seinem Geist. Dann trat der Bibliothekar in das gleißende Licht der ägyptischen Sonne hinaus.

KAPITEL VIERZEHN
    W ASHINGTON D . C . – 11:30 U HR EST (10:30 CST )
    Jason beobachtete, wie der Mann das Eisenhower Executive Office Building verließ. Er hatte einen teuren Aktenkoffer dabei und ging mit selbstbewusstem Schritt. Er passte perfekt zu dem Foto, das Jason in der Hand hielt, bis hin zu dem lächerlichen Nadelstreifenanzug und der übertrieben frisierten Haartolle. Ein Mann , dachte Jason , der viel zu sehr von sich und seiner Bedeutung eingenommen ist. Dank dieser Tatsache allein würde Jason schon genießen, was da kommen würde, unabhängig von der Gerechtigkeit der Sache und der Notwendigkeit der Tat. Er war erst vor einer halben Stunde aus dem Mittleren Westen eingetroffen und eigentlich auf dem Weg nach New York, doch der kleine Umweg machte Jason nichts aus. Arrogante Emporkömmlinge wie der hier hatten verdient, was sie bekamen.
    Als der Mann auf die West Executive Avenue einbog,

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