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Die verlorene Bibliothek: Thriller

Die verlorene Bibliothek: Thriller

Titel: Die verlorene Bibliothek: Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. M. Dean
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Kyles Argumentation war logisch und hatte den Vorteil, Ordnung in die ansonsten willkürlichen Phrasen zu bringen. Anstatt vier Hinweise waren es nur drei. Der erste bezog sich lediglich auf die Örtlichkeit der drei anderen. Zwei für Oxford, der dritte … anderswo. Zum ersten Mal wurde Emily bewusst, dass sie das, was sie erwartete, noch viel weiter weg führen konnte.
    »So«, fuhr Kyle fort, »jetzt müssen wir nur noch herausfinden, was die drei Hinweise bedeuten.«
    »Und das Wappen«, warf Wexler ein, »dieses Ding da oben auf der Seite. Das ist doch mit Sicherheit auch von Bedeutung.«
    Emily hatte sich so sehr auf den Text konzentriert, dass sie das schlichte handgezeichnete Symbol fast vergessen hätte. Ein Rahmen mit zwei griechischen Buchstaben darin. Das zu entziffern würde deutlich schwieriger werden als die mysteriösen Phrasen, was auch immer sie bedeuten mochten.
    Doch das war nicht Emilys einzige Annahme, die sich heute als falsch herausstellen sollte.
    »Ach das«, sagte Kyle. »Ich glaube, dieses Rätsel habe ich schon gelöst.«
    Emily riss erstaunt die Augen auf, und Wexler wirkte ebenso überrascht.
    »Jetzt schon?« Emily nahm sich den Brief und schaute sich das Ding genau an. »Wie denn das? Es gibt auf dieser Seite doch keinerlei Hinweise darauf, was es bedeuten könnte.«
    »Nicht auf dieser Seite, nein«, stimmte Kyle ihr zu. »Der Schlüssel findet sich auf der Seite davor.« Er griff nach Arnos zweitem Brief und zeigte ihn Emily. »Schauen Sie mal da unten. Die beiden unterstrichenen Worte.«
    »›Unsere Bibliothek‹«, las Emily laut vor. Sie schaute zu Wexler, doch der war ganz und gar auf Kyle fixiert und wartete auf eine Erklärung. Sein Blick war intensiv. Deutlich sah man, wie sein Geist arbeitete und wie er versuchte, die Entdeckung seines Doktoranden nachzuvollziehen.
    »Offensichtlich«, fuhr Kyle fort, »wollte Professor Holmstrand die Aufmerksamkeit auf diese Worte lenken – schließlich sind sie die einzigen in den drei Briefen, die unterstrichen sind.«
    Plötzlich erwachte Wexler wieder zum Leben.
    »Kluger Junge!« Jetzt erkannte er, was Kyle gesehen hatte, und sprang von seinem Stuhl. »Das ist ein Etikett, ein Indikator! Hänsel und Gretels Brotkrumen im Wald!« Er strahlte, und Kyle nickte eifrig.
    »Tut mir leid«, meldete Emily sich wieder, »aber ich muss zugeben, dass ich Ihnen nicht mehr folgen kann.«
    Kyle griff wieder nach der dritten Seite.
    »Das Wappen hier oben besteht aus zwei griechischen Buchstaben: Beta und Eta. Und der kleine Strich darüber sieht wie ein Akzent aus, ist es aber nicht.«
    »Nein«, stimmte Emily ihm zu. »Das ist ein Titlo , ein antikes Abkürzungszeichen.« Diese Zeichen stammten aus einer Zeit, als Texte nicht mit Stift auf Papier geschrieben, sondern in Stein gemeißelt wurden. Zwei Buchstaben statt zehn bedeuteten weniger Einsatz von Muskelkraft.
    »Genau. Normalerweise wurden solche Zeichen über dem ersten und letzten Buchstaben eines Wortes platziert zum Zeichen, dass es abgekürzt werden sollte. Aber hier … Ich glaube, hier sind zwei Worte abgekürzt worden. Eine Phrase.«
    Nun dämmerte es auch Emily. Sie schaute sich die unterstrichenen Worte in Arnos zweitem Brief noch mal an: Unsere Bibliothek.
    »Ja, genau!«, rief der Professor, als er das Erkennen in Emilys Augen sah. »In der Sprache der alexandrinischen Bibliothek stehen Beta und Eta für bibliotheche emon , ›unsere Bibliothek‹.«
    »Die gleichen Worte, die Holmstrand in seinem zweiten Brief unterstrichen hat«, murmelte Emily vor sich hin. Nun fügte sich alles zusammen. Arno drängte sie zu verstehen.
    »Ich vermute, dass Holmstrand Ihnen ein Symbol gezeichnet hat, das die Bibliothek an sich repräsentiert«, fuhr Kyle fort, »und dann hat er Ihnen Hinweise gegeben, damit Sie sie finden können. Ich wette meinen letzten Penny darauf, dass wir dieses Wappen, dieses Symbol, genau an dem Ort finden werden, auf den die Spuren hindeuten.« Er hielt das Blatt hoch, damit Emily und Wexler es sich noch mal anschauen konnten.
    »Wenn es stimmt, was Sie sagen, und man dieses Symbol irgendwo da draußen finden kann«, sagte Emily fasziniert, »dann müssen wir nur noch die drei Phrasen entschlüsseln.«
    Diesmal war es Wexler, der die Gesprächsführung übernahm.
    »Wenn wir davon ausgehen, dass die ersten beiden Hinweise sich auf Oxford beziehen, dann ist ihre Bedeutung klar.« In Vorbereitung der Erklärung atmete er tief durch. »Der erste Hinweis ›Kirche der

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