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Die verlorene Bibliothek: Thriller

Die verlorene Bibliothek: Thriller

Titel: Die verlorene Bibliothek: Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. M. Dean
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inne, lehnte sich zurück und fasste für den Verteidigungsminister zusammen: »Mit Kugeln kann man eine Verbindung zu den bösen Buben herstellen, Mr Secretary.«
    Das war genau die Verbindung, um die es bei diesem Treffen ging.
    »Und?«, hakte Davis nach. »Was haben Ihre Untersuchungen ergeben?«
    Dem General war die Schwere seiner Antwort bewusst, doch es war nicht sein Job, schreckliche Tatsachen zu verharmlosen. Als er sprach, war seine Stimme fest. »Sämtliche Kugeln, die bei der Ermordung der Berater des Präsidenten abgefeuert wurden, kamen aus einem Munitionsbestand, den wir nur mit einem einzigen anderen Ort in Verbindung bringen können … und dieser Ort liegt im Nordosten Afghanistans.«
    Da hätten wir’s also , dachten alle Anwesenden gleichzeitig. Der Verdacht, der sie hier zusammengeführt hatte, wurde nun von harten Fakten gestützt.
    »Verdammte Scheiße«, knurrte Whitley. Angesichts dieser Informationen sah er seinen Job als Chef des Secret Service plötzlich mit ganz anderen Augen.
    Davis versuchte, diese Erkenntnisse in den größeren Rahmen einzubetten.
    »Die Berichte, die wir alle in den Medien gesehen und gelesen haben, zeigen ein klares Muster von kriminellen Aktivitäten Präsident Trathams. Wer auch immer diese Dokumente hat durchsickern lassen, wird vermutlich in einem unserer übelsten Gefängnisse wegen Geheimnisverrats verrotten müssen, aber Fakt ist, dass es kaum noch Zweifel gibt. Der Präsident hat für den Wiederaufbau zwielichtige Deals mit seinen saudischen Freunden eingefädelt.«
    »Und deswegen sind die Afghanen offensichtlich angepisst«, ergänzte Whitley.
    »Die Verbindung zu den toten Beratern?« Davis wollte Klarheit, Gewissheit. Diesmal war es der Direktor des Secret Service, der ihn damit versorgen konnte.
    »Jeder von ihnen – Gifford, Dales, Marlake –, sie alle haben den Präsidenten in außenpolitischen Fragen beraten. Sie alle haben zum engeren Kreis gehört, als es um die Pläne zum Wiederaufbau ging.«
    »Was ist mit Forrester?«
    »Er gehörte zum Vizepräsidenten, auch wenn er sich selbst höhere Ziele gesetzt hatte. Aber auch er war ein Außenpolitiker.«
    »Der Vizepräsident auch! Ist denn die gesamte verdammte Regierung verrückt geworden?« Der Verteidigungsminister lief rot an.
    »Moment mal«, mischte sich General Huskins ein. »Wir können nicht mit Sicherheit sagen, dass auch der Vizepräsident damit zu tun hat. Mit den Dokumenten, die uns zur Verfügung stehen, können wir nur eine Verbindung zum Büro des Präsidenten herstellen, und Ihre Abhörprotokolle von Hines …« Er schaute zu Whitley. »Nun ja, es sieht so aus, als sei er genauso überrascht von der Entwicklung wie wir.«
    Davis wirbelte zu Brad Whitley herum.
    »Ich will, dass Sie und Ihre Männer es rausfinden, und zwar mit Sicherheit. Die illegalen Aktivitäten des Präsidenten in Saudi-Arabien haben Aufständische offenbar dazu bewegt, Regierungsberater auf amerikanischem Boden umzubringen, und das hier, in der Hauptstadt. Wenn auch der Vizepräsident mit diesem verabscheuungswürdigen Verrat zu tun hat, dann will ich das wissen. Und dann werde ich alle beide ans Kreuz nageln, und wenn es das Letzte ist, was ich tue.«

KAPITEL SIEBENUNDDREISSIG
    O XFORD – 15:10 U HR GMT
    Der Anblick am Rand des Radcliffe Square war genau so, wie Peter Wexler ihn beschrieben hatte. Gegenüber von James Gibbs’ Radcliffe Camera, Englands erster runder Bibliothek – die heutzutage nur noch als Lesesaal der Bodleian Library diente –, lag die University Church in Trümmern. Der große Turm aus dem 12. Jahrhundert, der lange der Mittelpunkt der Stadt und eine der größten Touristenattraktionen Oxfords gewesen war, war von der Explosion komplett zerstört worden. Jetzt war er nur noch ein Haufen schwarzer Trümmer. Die Kirche selbst war in der Mitte eingestürzt, doch Ost- und Westende standen immer noch und reckten sich trotzig empor. Das berühmte Kopfsteinpflaster des Platzes, unpraktisch, aber schön, war voller Staub und Steinsplitter.
    Wie Kyle erwartet hatte, war das gesamte Areal mit gelbem Polizeiband abgesperrt, und Uniformierte standen entlang der Sperre Wache. Dahinter wimmelte es von Ermittlern. Die Angehörigen der Thames Valley Police waren leicht an ihren gelben Leuchtwesten zu erkennen, die der Ochsenkopf, das Stadtwappen zierte. Zu ihnen gesellten sich Feuerwehrleute und Bauinspektoren, die extra aus London angereist waren. Männer in schwarzen Anzügen repräsentierten

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