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Die verlorene Bibliothek: Thriller

Die verlorene Bibliothek: Thriller

Titel: Die verlorene Bibliothek: Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. M. Dean
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Türkei? Ich dachte, du wolltest nach Ägypten!«
    »Da war ich auch. Glaub mir, Mike, ich war da. Aber die Spuren dort haben mich hierhergeführt.« Sie erzählte ihm, was den Tag über alles geschehen war: von ihrer Suche in Alexandria, wie sie das Symbol gefunden hatte und von ihrem Gespräch mit Athanasius. Sie erzählte ihm von der Bibliothek und der Gesellschaft und wie sich ihr Geschichtsbild verändert hatte. Sie erzählte ihm von Arnos letztem Hinweis und dem Flug nach Istanbul. Und sie erzählte ihm von der Rolle, für die sie offensichtlich bestimmt war. Dabei überkam sie immer wieder Furcht, doch ihre Stimme blieb klar und fest.
    Und während sie das alles erzählte, wurde ihr zum ersten Mal bewusst, wie schnell ihr Leben in den vergangenen achtundvierzig Stunden abgelaufen war. Allein am letzten Tag war sie auf drei verschiedenen Kontinenten gewesen.
    Emily brachte Michael weiter auf den neuesten Stand, während sie durch die langen Gänge des Flughafens zu den Parkplätzen ging. Dann, am Ende ihres enthusiastischen Berichts, holte sie endlich wieder Luft.
    Michael schwieg … viel zu lange. Das war ungewöhnlich für ihn. Emilys Sorge kehrte wieder zurück, und ihr fiel auf, dass Michael schon die ganze Zeit über geschwiegen hatte. Er hatte weder etwas zu ihrer seltsamen Rekrutierung gesagt, noch zum Rat oder zu der erstaunlichen Rolle, die sie in der Gesellschaft spielen sollte. Er war einfach nur still gewesen.
    »Mike? Stimmt etwas nicht?«, fragte sie schließlich.
    Wieder folgte eine kurze Pause, bevor er antwortete:
    »Emily, dein Büro in Carleton … Man hat dort eingebrochen. Und auch in deinem Haus. Die Polizei hat mich vor gut fünf Stunden angerufen, mitten in der Nacht. Sie haben nach dir gesucht. Irgendjemand ist dort eingebrochen und hat alles verwüstet. Regale sind leergeräumt, Schubladen herausgerissen. Es sieht aus, als sei alles geplündert worden.«
    Emily wurde langsamer. Ihre Freude darüber, die Stimme ihres Verlobten zu hören und ihm alles berichten zu können, war angesichts seines Berichts wie weggefegt, und plötzlich sah sie alles, was sie in Alexandria gelernt hatte, in einem neuen Licht.
    Dann fragte sie das Erste, was ihr in den Sinn kam.
    »Wissen Sie schon, wer das war?« Gedanken an den Rat, seinen gnadenlosen Anführer und die Männer, die ihm zur Verfügung standen, drehten sich in ihrem Kopf.
    »Nein. Aber …« Michaels Stimme verhallte.
    »Mike, was ist? Sag es mir.« Da war noch mehr, und das nahm ihn sichtlich mit. Emily setzte nur noch langsam einen Fuß vor den anderen.
    Und was Mike dann sagte, ließ sie endgültig erstarren.
    »Em. Diese Männer … Sie sind auch bei mir gewesen.«

KAPITEL ZWEIUNDSIEBZIG
    17:15 U HR
    Emily schlug das Herz bis zum Hals, und ihre Zunge verweigerte ihr den Dienst. Sie hatte noch nie wirklich Panik verspürt, und nun traf sie das unvertraute Gefühl mit voller Wucht. Ihr wurde eiskalt, die Geräusche um sie herum waren nur noch wie aus weiter Ferne zu hören, und ihr Kopf fühlte sich an, als wäre er in Watte gepackt. Zum ersten Mal in ihrem Leben fühlte Emily sich vollkommen hilflos; sie war verzweifelt und verwirrt.
    »Was heißt das, sie sind auch bei dir gewesen?«, brachte sie schließlich mühsam hervor. »Wer? Wann? Bist du okay?« Sie stand mitten im Gang, und andere Passagiere drängten sich rabiat an ihr vorbei; doch Emily Wess nahm sie nicht wahr. Sie war voll und ganz auf ihren Verlobten fokussiert.
    »Vor ein paar Stunden kamen zwei Männer, um mich zu verhören«, antwortete Michael. »Sie tauchten plötzlich vor meiner Wohnung auf. Zuerst habe ich geglaubt, sie seien wegen der Einbrüche bei dir hier; aber es kam mir schon komisch vor, dass sie deswegen bis nach Chicago gefahren sind.
    Und sie wollten nichts über die Einbrüche, sondern nur etwas über dich wissen. Wie lange du schon am College arbeitest. Wo du studiert hast. Was deine Interessen sind. Ob du Zeit mit Leuten verbringst, die ich nicht kenne, und ob du ab und zu ohne eine Erklärung verreist.« Er zögerte. Offenbar wusste er nicht, ob er seine Einschätzung mit ihr teilen sollte, doch schließlich sagte er: »Das waren richtig finstere Typen. Anders kann man das nicht ausdrücken.«
    Emily nahm die Worte auf, so gut es ging. Ihr Herz schlug nun wieder so schnell wie in Athanasius’ Büro. Jetzt ergab Michaels Schweigen am Anfang des Gespräches Sinn.
    »Sie haben sich nach deinen Reiseplänen erkundigt«, fuhr Michael fort. »Sie wollten

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