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Die verlorene Bibliothek: Thriller

Die verlorene Bibliothek: Thriller

Titel: Die verlorene Bibliothek: Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. M. Dean
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Hand. Sein Anzug war alt und zerknittert, und sein Haar sah aus, als wäre es noch nie mit einem Kamm in Kontakt gekommen. Aber er hatte ein breites Lächeln aufgesetzt. Er grinste und nickte jeden Passanten an und wartete darauf, dass irgendjemand sein Nicken erwiderte und auf ihn zutrat.
    Athanasius hatte ja vielleicht dafür gesorgt, dass Emily von einem Freund abgeholt wurde, doch dieser Freund hatte offenbar mit klammen Kassen zu kämpfen.
    Emily nickte dem Fahrer zu und näherte sich dem kleinen Auto.
    »Ich bin Emily Wess, Dr. Antouns …« Ihr fiel nichts anderes ein als: »Dr. Antouns Kollegin.« Sie wartete, während der Mann lächelnd die hintere Tür für sie öffnete. Dann stieg sie ein, und er schloss die Tür wieder. Emily schnallte sich an.
    Als sie es sich in dem Wagen bequem machte, fuhr der Wagen los, und Emily verspannte sich plötzlich. Aus den Augenwinkeln heraus hatte sie etwas bemerkt, und sie riss den Kopf herum. Sie war sicher, zwei in Grau gekleidete Männer gesehen zu haben, die sie aus den Schatten heraus beobachtet hatten, doch als sie sich umdrehte, war keine Spur mehr von ihnen zu sehen.
    Ich leide wirklich langsam unter Verfolgungswahn , tadelte sie sich selbst, straffte die Schultern und versuchte wieder, sich zu beruhigen.

KAPITEL VIERUNDSIEBZIG
    17:29 U HR
    Drei Straßen hinter ihr fuhr Jason Westerberg in seiner schwarzen Limousine los und achtete darauf, einen angemessenen Sicherheitsabstand zu Emily Wess zu wahren. Hinten saß sein Partner und spielte einen Passagier. Die schallgedämpfte Waffe auf seinem Schoß war das Einzige, was ihn von den anderen Passagieren unterschied, die am Flughafen von Limousinen abgeholt wurden.
    Schweigend folgten die beiden Freunde ihrem Ziel.

KAPITEL FÜNFUNDSIEBZIG
    W ASHINGTON D . C . – 10:30 U HR EST (17:30 U HR IN I STANBUL )
    General Mark Huskins saß im Fond der Limousine und schaute den Vizepräsidenten an. Angesichts der Umstände wirkte der Mann gefasst, selbstbewusst und vorbereitet – alles Qualitäten, wie man sie gerne beim politischen Führer des Landes sah.
    »Die Verhaftung des Präsidenten ist für Sonntagmorgen zehn Uhr geplant«, erklärte der Verteidigungsminister. Ashton Davis, der neben dem Vizepräsidenten saß, war die vor ihnen liegende Prozedur die letzten fünf Minuten durchgegangen. »Da der Haftbefehl auf Militärrecht beruht, wird das Militär auch die Verhaftung an sich durchführen.«
    »Ich werde das persönlich erledigen«, bemerkte General Huskins.
    Der Vizepräsident nickte und drehte sich zu Brad Whitley um.
    »Ich nehme an, wir können davon ausgehen, dass Ihre Agenten im Weißen Haus uns nicht behindern werden, oder?«, fragte er den Direktor des Secret Service.
    »Selbstverständlich«, antwortete Whitley. »Sowohl das Kommando des Präsidenten als auch Ihres, Mr Vice President, werden heute Nachmittag entsprechend informiert, und wenige Minuten nach der Operation werden unsere anderen Mitarbeiter in Washington neue Befehle erhalten.«
    »Ich will nicht, dass einer ihrer Agenten eine perfekt geplante Operation versaut, nur weil er es für seine Pflicht hält, sich vor den Präsidenten werfen zu müssen«, bemerkte der General.
    »Das wird nicht passieren«, versicherte ihm Whitley. »Meine Männer haben den Auftrag, den Präsidenten der Vereinigten Staaten zu beschützen. Den legitimen Präsidenten. Sie werden sich nicht der legalen Amtsenthebung eines Verräters entgegenstellen.«
    Sowohl General Huskins als auch der Verteidigungsminister nickten verständnisvoll. Davis blickte aus dem abgedunkelten Fenster der Limousine und sah den Marmor des Kapitols im Sonnenschein schimmern. Dahinter erhob sich der kleinere, heutzutage aber mächtigere Komplex des Obersten Gerichtshofes der Vereinigten Staaten.
    »In ein paar Augenblicken sind wir im Büro von Richterin Angela Robbins«, verkündete Davis und richtete seine Aufmerksamkeit wieder auf die anderen Männer im Wagen. »Sie wird uns die verfassungsrechtlichen Details einer Amtsübertragung erklären. Ob Sie Trathams Amt direkt übernehmen oder erst einmal nur als Vizepräsident die Regierungsgeschäfte wahrnehmen, bis Tratham wegen Verrats verurteilt und somit für unfähig erklärt ist, sein Amt auszuüben, diese Entscheidung liegt ausschließlich bei ihr. Doch wie auch immer, letztendlich bleibt das Ergebnis dasselbe.«
    »Sie werden die Show leiten.« Dieser Kommentar kam von General Huskins, und das war keineswegs scherzhaft, sondern todernst

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