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Die verlorene Koenigin

Die verlorene Koenigin

Titel: Die verlorene Koenigin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frewin Jones
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geblieben war.
    Tania vernahm neben sich einen unterdrückten Schrei. Der letzte Speer war soeben durch das Seitenfenster geschwirrt und schlug genau auf den Rücksitz ein, wo Tania und Cordelia saßen. Cordelia hielt sich den Arm, Blut quoll zwischen ihren Fingern hervor.
    Titania riss erneut das Lenkrad herum und machte eine Vollbremsung, sodass das Auto ins Schleudern kam. Schlingernd rutschte der Wagen auf die Terrasse und schlitterte dann seitlich über die Steinplatten auf das Haus zu. Das Auto krachte scheppernd an die Rückwand.
    »Alle raus!«, brüllte Titania.
    Cordelia kickte die Tür weit auf. Die Beifahrerseite des Wagens stand direkt an der Wand, sodass sich die beiden rechten Türen nicht öffnen ließen. Cordelia stolperte aus dem Wagen und postierte sich breitbeinig auf der Terrasse. Obwohl sie verletzt war, stieß sie lautes Kampfgeheul aus und schwang ihr Schwert mit dem gesunden Arm.
    Tania war direkt hinter ihr. In ihren Ohren dröhnte es vom Aufprall des Wagens.
    Die Grauen Ritter griffen als Horde an. Die Laute, die aus ihren Kehlen drangen, ähnelten dem Gekrächze von Aasgeiern.
    Tania stürmte neben Cordelia her. Aus den Augenwinkeln nahm sie wahr, dass Sancha dicht hinter ihr war. Zara hingegen kletterte auf das Autodach, um sich einen Überblick zu verschaffen.
    »Nein!«, schrie Cordelia in Tanias Richtung. »Dieser Kampf ist unsere Aufgabe. Geh du ins Haus.«
    Doch Tania beachtete sie nicht. Sie zückte das Schwert und richtete die Augen unverwandt auf den ersten der herannahenden Ritter. Sie hatte nicht die geringste Absicht, ihre Gefährten im Stich zu lassen.
    Doch die hatten andere Pläne. Tania heulte wütend auf, als sie jemand mit festem Griff nach hinten zog.
    Es war Edric. »Geh rein!«, rief er energisch. »Rette das Elfenreich!«
    Er drehte sie um und schubste sie durch die eingeschlagene Tür. Sie stolperte, fiel auf die Knie und konnte das Schwert nur mit Mühe und Not festhalten.
    Sie rappelte sich auf und wollte gerade zurück in den Garten, als Titania ihr im Türrahmen den Weg versperrte.
    »Los!«, stieß sie keuchend hervor.
    Tania warf einen letzten Blick nach draußen, wo Edric und ihre Schwestern gegen die Reiter kämpften. Dann rannte sie durch die Küche. Der Boden war mit blutigen Federn verklebt, und überall lagen die Kadaver jener Vögel, die sich für die Prinzessinnen geopfert hatten.
    Tania war darauf gefasst, im Haus weiteren Rittern zu begegnen. Im Garten waren vier. Nur wo steckte der Rest? Sie flitzte den Gang entlang, wirbelte um die Ecke und stürmte die Treppe hoch, immer zwei Stufen auf einmal nehmend.
    Sie konnte schon die Tür ihres Zimmers sehen, als sich plötzlich eine Gestalt aus der Dunkelheit löste.
    Eine Schwertklinge schimmerte.
    Silberaugen blitzten auf.
    Er stand auf dem oberen Treppenabsatz.
    »Seid gegrüßt, meine Braut«, sagte Gabriel mit süßlicher Stimme. »Lange habe ich mich nach Euch gesehnt.«
    Tania taumelte vor Schreck, fiel auf die Knie und starrte ihn an. Sie fühlte sich wie gelähmt, ihre Arme hingen schlaff herunter.
    »Kommt zu mir, Mylady!«, befahl er und winkte sie zu sich. »Ich habe etwas für Euch, das Geschenk eines liebenden Gatten.«
    Tania wurde von einer unheimlichen Macht hochgezogen. Sie bemühte sich, die Kontrolle über ihre Gliedmaßen wiederzuerlangen, aber der Blick der silbern glänzenden Augen raubte ihr jeglichen Widerstandsgeist. Wie ferngesteuert schritt sie die Stufen zu dem Elfenlord hinauf.
    Gabriel trat vom Treppenabsatz zurück. Er lächelte, als sie schließlich vor ihm stand. Ihre Körper berührten sich beinahe. Tania blickte in seine Augen und versank darin. Sie spürte, wie ihr das schwarze Schwert aus der Hand glitt und klirrend die Stufen hinabfiel. Eine Stimme in ihrem Hinterkopf wollte ihr sagen, was zu tun sei, aber die Worte drangen nicht in ihr Bewusstsein.
    Das alles war unwichtig.
    Sie vernahm eine warme, sanfte Stimme.
    »Wollt Ihr Euer Geschenk nicht in Empfang nehmen, Mylady?«
    »J a … bitt e …«
    Sie sah, wie er sein weißes Schwert auf sie richtete. Durch die Kleidung hindurch spürte sie die Spitze in ihrer Magengegend.
    Sie war ganz ruhig. Sorglos. Als würde sie im luftleeren Raum schweben. Nur seine Silberaugen hielten sie fest. Sein Mund kam immer näher, um sie zu küssen, während die Klinge leicht gegen ihren Brustkorb drückte.
    Plötzlich zerriss ein gellender Schrei die Stille. Etwas Dunkles schoss an Tanias Kopf vorbei und grub sich tief in Gabriels

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