Die verlorene Kolonie (German Edition)
die schönsten Hypothesen und zum Schluss fehlt einem doch das wichtigste Puzzleteil! Es passen doch alle Fakten zusammen und warum sollten die Aliens ihre Maschinerie nicht mitgenommen haben? Ganz billig dürfte die Ausrüstung, um einen Planetoiden dieser Größe zu bewegen, auch nicht sein.“
„Was mich am meisten stört“, seufzte Max, „dass wir keine Möglichkeit der Ablenkung finden!“ Der Taster meldete sich mit einem Piepton über die Funkverbindung und zeigte damit an, dass er seine Aufgabe abgeschlossen hatte. Regina warf eine Blick zu Max und fragte: „Leer?“
„Leer!“ bestätigte Max. „ Ich schlage vor, wir lassen uns in die Mitte der Halle lotsen und wiederholen das Ganze, damit wir auch alle Tunnel die Messungen einschließen.“ Regina stimmte zu und so gingen die zwei Frauen, gesteuert von dem Navigationssystem ihrer Raumanzüge, zur Mitte der Höhle. Dort bauten sie den Lasertaster für eine zweite Messung auf. Während die Messung lief, fragte Regina: „Kannst du den Weg zum nächsten Tunnel in unsere Navigationssysteme einprogrammieren? Ich würde mir gern mal einen Tunnel aus der Nähe ansehen.“ Max nickte kräftig, damit Regina ihr Nicken unter dem Helm erkennen konnte. Die Beiden gingen zu der nächsten Tunnelöffnung, an der sie wieder ein Funkrelais zurück ließen.
Wieder gingen sie vorsichtig durch einen Tunnel, ließen ihre starken Handscheinwerfer die Wände und den Boden untersuchen und wieder fanden sie – nichts. Der Tunnel war genauso leergeräumt wie der Rest der Anlage. Regina nahm an verschiedenen Stellen, deren Entnahmeort sie auf der Karte sorgfältig markierte, Proben von Wand und Boden. Aber nirgendwo konnte sie trotz ihrer langjährigen Erfahrung als Exogeologin an den Proben etwas feststellen, was ihnen weiter geholfen hätte. „Auf den ersten Blick ziemlich reines Metall, das an der Oberfläche oxidiert ist. Vielleicht können wir im Labor noch etwas herausfinden!“ murmelte sie leise.
Griffin, der die gesamte Aktion von der Marie Curie aus verfolgte und sich die Anlage auf den Helmkameras angeschaut hatte, stellte schließlich die Frage an alle Mitglieder der Landungsexpedition: „Ist jemand der Ansicht, eine weitere Erforschung bringt uns hilfreiche Daten? Ich habe hier eine Anfrage von Laguna Central vorliegen, ob wir bei der Evakuierung helfen können.“
Regina als wissenschaftliche Leiterin der Expedition erwiderte: „Die Untersuchung der Anlage wäre sicherlich wissenschaftlich interessant, wenn wir die Zeit hätten, aber ich sehe keinen Weg, wie in der verbleibenden Zeit hilfreiche Erkenntnisse gewonnen werden können! So sehr mich eine genaue wissenschaftliche Untersuchung reizen würde, halte ich die Mithilfe bei der Evakuierung für wichtiger.“ Auch Cardoni und die anderen Mitglieder der Expedition äußerten sich in diesem Sinn, so das Griffin anordnete: „Dann nehmt noch ein paar Proben für eine spätere Untersuchung und danach packt zusammen und kommt wieder an Bord!“
„Komm Max“ sagte sie. „Wir werden auf dem Rückweg an der Außenwand der großen Höhle langgehen und uns noch ein paar Proben besorgen.“
Max stimmte zu. Die beiden Frauen machten sich auf den Rückweg, wobei Regina in regelmäßigen Abständen Proben des Wandmaterials nahm. Die Zeit, die die Beiden schon in den schweren, für Tiefsttemperaturen geeigneten Raumanzügen verbracht hatten und die Strecke, die sie unter starker Anspannung zurückgelegt hatten, hatten dazu geführt, das beide Frauen erschöpft waren und sich freuten, als sie den Kran erreichten.
Max setzte sich als erstes in die Transportschlinge und ließ sich durch den dunklen Schacht in die Höhe ziehen. Die oben gebliebenen Mitglieder der Expedition hatten in der Zwischenzeit ebenfalls Bodenproben des Höhleneinganges und des Kraterringes genommen. Als auch Regina wieder die Oberfläche erreicht hatte, machte sich die Expedition auf den Rückweg zur Irene, in der sich alle Expeditionsmitglieder erleichtert aus den schweren Anzügen schälten. Cardoni ließ sich in den Pilotensitz fallen und begann mit den Kursberechnungen. Als er diese abgeschlossen hatte, teilte er den andern mit: „Wir werden noch etwa sieben Stunden bis zum Startfenster warten müssen! Ich schlage vor, das wir solange etwas essen und ein Nickerchen machen.“
Die Stimmung an Bord der Irene blieb auch während des Essens auf Grund der Erfolglosigkeit der Expedition gedrückt, auch wenn sich alle freuten, nach der
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