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Die verlorene Kolonie (German Edition)

Die verlorene Kolonie (German Edition)

Titel: Die verlorene Kolonie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jürgen Jentsch
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eintrafen. Die Bilder zeigten, wie die Atmosphäre von Lagoon 2  aufgeheizt und weggerissen wurde, bis der Boden, den noch nie ein Mensch betreten hatte, ohne atmosphärischen Schutz war. Und auch dieser Boden erhitzte sich, fing an, erst rot zu glühen, dann mit steigenden Temperaturen erst gelb, dann weiß. Kurz bevor auch diese Satelliten zerstört wurden, zeigten sie, wie der Planet den Zusammenhalt verlor und in einzelne Bruchstücke auseinander fiel. Die kleineren Bruchstücke flammten auf und verdampften schnell in dem Energiesturm. Wie vorausberechnet, flaute der Energiesturm sehr schnell ab, als die Masse des Planetoiden sich vollständig in Energie verwandelt hatte. Eine Gefahr für die von Menschen besiedelten Welten im Lagoon System bestand nie, nur die Telemetrie von einigen Minenstation auf dem Asteroidengürtel, die alle längst evakuiert waren,  meldete Fehlfunktionen, insbesondere bei den elektronischen Systemen. Peter murmelte leise vor sich hin: „Das war es also! Ab jetzt sind wir allein!“

Interregium
    Laguna und Yggdrasil entwickelten sich nach der Explosion des Transferpunktes weiter, die Bevölkerung des Lagoonsystems stieg in den folgenden Jahrzehnten wieder an, bis im Jahr 2250 4,2 Milliarden Menschen das System besiedelten. Die Schwerindustrie war immer noch auf dem Zeusmond Techno beheimatet, so dass die beiden bewohnbaren Zeusmonde Laguna und Yggdrasil keine Probleme mit der Umweltverschmutzung hatten.
    Die Regierungsform hatte sich geändert, das Amt des Ratsvorsitzenden wurde erblich und er konnte nur noch von einer 75% Mehrheit der Bevölkerung abgewählt werden. Im Katastrophen- oder Verteidigungsfall hatte der Ratsvorsitzende die absolute Befehlsgewalt. Im Jahr 2235 wurde der Titel geändert, ab diesem Jahr hieß er Protektor von Lagoon. Als erster Protektor kam Manfred I. an die Macht, der sich als starker Förderer von Raumfahrt und Wissenschaft erweisen sollte. Als Wappen wählte er ein Buch mit zwei gekreuzten Blitzen, das die Förderung der Wissenschaften und der Verteidigung symbolisieren sollte.
    Zu seinen besonderen Interessen gehörte die Wiedereinführung der interstellaren Raumfahrt. Da keine weiteren Transferpunkte im Lagoonsystem existierten, wurde nach neuen Möglichkeiten gesucht. Zu diesem Zweck gründete Manfred I. 2239 das Forschungszentrum für interstellare Aktivitäten (FIA). 
    In den Umlaufbahnen um die besiedelten Monde hatte sich im Laufe der Jahre eine starke raumgestützte Industrie aufgebaut, auch wurden wegen der Ergebnisse der Marie Curie Mission starke Laserkanonen stationiert, die auch zur Abwehr von größeren Asteroiden eingesetzt wurden. Der Schiffsverkehr zwischen den einzelnen Monden hatte so stark zugenommen, dass zusätzlich zur bestehenden Verkehrsleitzentrale in der Laguna Umlaufbahn eine zweite eingerichtet werden musste, die um Yggdrasil kreiste. Zusätzlicher Schiffsverkehr entstand durch die Rohstoffgewinnung in den Asteroidengürteln. 
    Um 2230 wurde eine Methode zur Lebensverlängerung durch Nanotechroboter eingeführt, die auch eine Immunität gegen Viren und Schadstoffe mit sich brachte. Auch wurden Verbesserungen beim Computer-Gehirn-Interface entwickelt, die dazu führten, dass ein wesentlich größerer Teil der Bevölkerung dieses nutzen konnte.
    Viele der Fortschritte und der Neuentwicklungen waren auf die Daten des letzten Kurierschiffes der Föderation zurückzuführen, aber auch die Universität von Laguna Beach und andere Forschungszentren brachten große Fortschritte bei der Weiterentwicklung von Forschung und Technik. Eine starke Unterstützung erhielten sie außerdem von Manfred I.

Die erste Schlacht
Forschungszentrum für interstellare Aktivitäten
    Doktor Maxine van Bibber, die Direktorin des FIA, wurde durch das Schrillen des Weckers aus dem Schlaf gerissen. Sie öffnete ein Auge, um die an die Wand projizierte Uhrzeit zu lesen und stöhnte auf. Fünf Uhr dreißig. „Als Studentin hat mich das früh aufstehen nicht so gestört.“ murmelte sie schlaftrunken und strich sich die schwarzen Haare aus dem Gesicht. Der blonde Schopf ihres neben ihr schlafenden Mannes brummte etwas und drückte sich tiefer in die Kissen. Da sie wusste, dass der nervige Wecker erst aufhören würde zu stören, sobald seine Sensoren ihr Aufstehen registrierten, erhob sie sich langsam aus dem Bett. „Wer hat eigentlich diesen verdammten Wecker programmiert?“ „Du!“ brummelte es aus dem Bett neben ihr. Nachdem sie eine ausgiebige

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