Die verlorene Kolonie (German Edition)
allen seinen Leuten, an Ort und Stelle zu bleiben und erklärte: „Ab jetzt äußerste Vorsicht! Wir wissen nicht, was auf uns wartet! Jeder bleibt auf seiner Position und ich werde mich in der Höhle mal vorsichtig umsehen.“
Aus ihren Helmlautsprechern erklang plötzlich die Stimme von Griffin, der von der Marie Curie, die in einem stationären Orbit über dem Krater geparkt war, aus die Operation verfolgte. „Negativ, Rafael! Als Pilot gehst du nicht in vorderster Linie!“ „Verdammt...“ brummte Cardoni leise. „Das ist doch nur die Rache des alten Mannes, der sein Schiff nicht verlassen darf! Also gut...“ fuhr er lauter fort. „Regina, nimm Max mit und geht vorsichtig in die Höhle. Sichert euch mit den Seilen und haltet einen Sicherheitsabstand ein. Ich will euch nicht gleich beide verlieren, wenn noch Abwehrsysteme aktiv sein sollten!“
Max dachte sich: „Wenn es da noch Abwehrsysteme gibt, werden die bestimmt nicht nur einen erwischen!“, aber da sie unbedingt in die Höhle mit wollte, verkniff sie sich jede Bemerkung. Regina und Max drangen vorsichtig in die Höhle ein. Vor jedem Schritt leuchteten sie den Boden vor sich ab und ließen auch die Lichtkegel ihrer Handscheinwerfer die Wände abtasten. Nachdem sie eine Strecke von etwa 300 Metern zurückgelegt hatten, wobei sie an jeder Höhlenbiegung Kommunikationsrelais aufstellten, die ihre Funkverbindung zu den vor der Höhle wartenden Mitgliedern der Expedition weiterleiteten, weiteten sich Reginas Augen vor Erstaunen. „Ich habe eigentlich nie richtig an unsere Theorien geglaubt, aber ab hier ist der Boden glatt, wie bearbeitet!“ meldete sie an die Wartenden. Sie ließ ihren starken Handscheinwerfer weiter in die Höhle hineinleuchten. „Auch die Wände sind bearbeitet, völlig glatt. Scheint aber alles das Material des Kraters zu sein, als wäre dieser Raum einfach aus dem Kraterrand rausgeschnitten. Und da vorne scheint der Schacht zu sein!“
Vorsichtig näherte sie sich dem Schacht, während Max mit der Leine außerhalb des bearbeiteten Bereiches stehen blieb und sie sicherte. Regina erreichte den Schacht und fuhr mit ihren Meldungen fort. „Der Schacht ist definitiv künstlich, völlig glatte Wände und rechte Winkel! Kannst Du jemand mit einem langen Seil und einem Handscheinwerfer reinschicken?“ bat sie dann Cardoni über Funk. „Ich möchte wissen, wie es weiter unten aussieht.“
„Warte“ erklang die Stimme von Max. „Ich habe einen Lasertaster dabei, damit können wir ein genaues Profil des Schachtes erstellen!“
„Max, du gehst erst rein, wenn Regina deine Position erreicht hat!“ befahl Cardoni scharf, der auf Nummer sicher gehen wollte. Regina kehrte zu der Position von Max zurück und Max machte sich vorsichtig auf dem Weg zu dem Schacht. Dort angekommen, ließ sie den Lasertaster ein genaues Abbild des Schachtes erstellen. „Völlig glatte Wände, Tiefe 242 Meter“ meldete sie dann. Regina hatte sich in der Zwischenzeit den Boden und die Wände genau angesehen. „Hier scheint es einmal eine Trennwand gegeben haben.“ gab sie dann das Ergebnis ihrer Besichtigung bekannt. „Der Boden sowie die Wände sehen ab einer Stelle aus wie oxidiertes Metall, während der Bereich zum Höhlenausgang anscheinend weniger Kontakt zu Sauerstoff hatte.“
Sie schaute sich die Trennlinie zwischen oxidiertem und nicht oxidiertem Bereich genauer an. „Ich sehe aber nicht, wie ein Tor an den Tunnelwänden oder dem Boden hätte befestigt sein können! Keine Schraublöcher oder was diese Aliens stattdessen nehmen!“
Max hatte sich inzwischen einen etwa kilogroßen Felsbrocken besorgt. Sie holte aus und warf ihn soweit sie konnte in den Schacht. Nach kurzer Flugzeit fiel er auf den Boden des Schachtes. „Schade...“ seufzte sie. „Kein Antigravitationslift!“ Cardoni, der inzwischen einen Teil des vor dem Höhleneingang wartenden Teams zur Irene zurückgeschickt hatte, um Material für einen improvisierten Kran zu besorgen, sagte scharf: „Max, keine Aktionen wie diese mehr ohne Genehmigung! Wir wissen nicht, was hier noch auf uns wartet!“
Max erwiderte zerknirscht: „In Ordnung, du hast recht! Ich werde in Zukunft vorsichtiger sein.“
In der Zwischenzeit war das Material für den improvisierten Kran angekommen. Cardoni ordnete an: „Zwei bleiben immer vor der Höhle, damit es uns im Zweifelsfall nicht alle erwischt! Der Rest schafft das Material zum Schacht.“ Die Expeditionsteilnehmer mit Ausnahme der beiden
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