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Die Verlorene Kolonie

Die Verlorene Kolonie

Titel: Die Verlorene Kolonie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eoin Colfer
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Rettung aller Zeiten.
    Sekunden später fuhr Minerva zu ihnen herum.
    Nr. 1 nickte freundlich und stellte überrascht fest, dass sie ihn offenbar nicht sehen konnte.
    »Wo ist er, Artemis?«, kreischte das Menschenmädchen ins Telefon. »Wo ist mein Dämon?«
    Nr. 1 überlegte, ob er sagen sollte: Ich bin hier! , entschloss sich jedoch dagegen.
    »Du hast mich reingelegt!«, fauchte Minerva. »Du wolltest , dass ich deinen Dämon fange!«
    Endlich ist der Groschen gefallen , dachte Holly. Jetzt sei ein braves Mädchen und durchsuch das ganze Haus.
    Gehorsam rannte Minerva aus dem Zimmer und rief nach ihrem Vater. Im Nebenraum klappte Papa Paradizo sein Handy zu, als er die Schreie seiner Tochter hörte, und machte Anstalten, sich umzudrehen...
    Foaly aktivierte den Helmlaser und verpasste ihm eine Ladung. Gaspard Paradizo fiel zu Boden und blieb reglos liegen. Nur seine Brust hob und senkte sich im langsamen Rhythmus eines Bewusstlosen.
    »Genial«, jubelte der Zentaur. »Hast du das gesehen? Nicht mal ein Fleck auf dem Glas.«
    »Er wollte zur Tür!«, wandte Holly ein und ließ die Tarnfolie sinken.
    »Er ging auf den Spiegel zu. Ich musste ihn ruhigstellen.«
    »Darüber reden wir noch, Foaly. Mir gefällt deine neue Kampflust nicht.«
    »Caballine mag es, wenn ich der Hengst im Haus bin.«
    »Wer? Ach, hör auf mit dem Gequatsche!«, zischte Holly und schmolz die Fesseln von Nr. 1 mit zwei kurzen Laserladungen.
    »Frei!«, rief der Knirps und sprang auf. »Ungebunden. Entfesselt. Auf freiem Fuß.«
    Holly schaltete den Sichtschild aus und zeigte sich Nr. 1.
    »Ich hoffe, das ist ein Helm«, sagte Nr. 1.
    Holly drückte auf einen Knopf, und ihr Visier glitt nach oben. »Ja. Ich bin eine Unterirdische, genau wie du. Nur aus einer anderen Familie.«
    »Eine Elfe!«, rief Nr. 1 begeistert aus. »Eine echte Elfe. Ich habe gehört, ihr kocht euer Essen und mögt Musik. Stimmt das?«
    »Ab und zu, wenn wir nicht gerade auf der Flucht vor mordlustigen Menschenwesen sind.«
    »Aber die sind doch gar nicht mordlustig, kriegslüstern, blutgierig oder auch nur streitsüchtig.«
    »Vielleicht nicht die, mit der du zu tun hattest. Aber im Keller ist ein Mann mit komischen Haaren, und du kannst mir glauben, wenn der aufwacht, ist er mordlustig und alles andere auch, was du aufgezählt hast.«
    Nr. 1 erinnerte sich nur zu gut an Billy Kong und verspürte keinerlei Drang, ihn wiederzusehen. »Wie du meinst, Elfe. Wie geht's jetzt weiter?«
    »Nenn mich ruhig Holly.«
    »Ich bin Nummer Eins. Also, wie geht's weiter, Holly?«
    »Wir fliehen. Draußen warten Freunde auf uns... äh... Nummer Eins.«
    »Freunde?« Nr. 1 kannte das Wort natürlich, aber er wäre nie auf die Idee gekommen, dass es auf ihn zutreffen könnte. Allein der Gedanke war tröstlich, selbst in dieser schwierigen Lage. »Was soll ich tun?«
    Holly wickelte die Tarnfolie um ihn wie ein Cape. »Behalte das an. Damit können die anderen dich nicht sehen.«
    »Wahnsinn«, sagte Nr. 1. »Ein Unsichtbarkeitsmantel.«
    »Unsichtbarkeitsmantel?«, stöhnte Foaly in Hollys Ohr. »Das ist ein hochsensibles Einsatzgerät. Was denkt der sich eigentlich? Dass irgendein Zauberer es aus seinem Ärmel gezogen hat?«
    Holly ignorierte den Zentauren. Das wurde allmählich zu einer Gewohnheit. »Mit der einen Hand hältst du die Folie fest, Nummer Eins, und mit der anderen hängst du dich an meinen Gürtel. Wir müssen so schnell wie möglich hier raus. Meine Magie reicht nur noch für ein paar Minuten Sichtschild. Bist du bereit?«
    Nr. 1 lugte ängstlich aus seiner unsichtbaren Hülle. »Folie festhalten. An den Gürtel hängen. Verstanden.«
    »Gut. Foaly, gib uns Deckung. Wir machen uns auf den Weg.«
    Holly aktivierte den Sichtschild wieder und lief aus dem Raum, Nr. 1 im Schlepptau. Der Flur war mit üppigen Topfpflanzen und leuchtend bunten Ölgemälden dekoriert, darunter auch ein Matisse. Aus den Nachbarzimmern drangen aufgebrachte Menschenstimmen an Hollys Ohr. Überall um sie herum herrschte hektische Aktivität, und es konnte nur noch Sekunden dauern, bis Oberirdische auf den Flur gestürzt kamen.
    Nr. 1 hatte Mühe, Schritt zu halten. Mit seinen kurzen Beinen stolperte er hinter der durchtrainierten Elfe her. Es sah nicht so aus, als ob ihnen die Flucht gelingen würde. Von allen Seiten näherte sich das Getrappel von Menschenfüßen. In einem Moment der Unaufmerksamkeit verfing Nr. 1 sich mit dem Zeh in der Tarnfolie und trat darauf. Knisternd gab die Elektronik ihren

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