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Die Verlorene Kolonie

Die Verlorene Kolonie

Titel: Die Verlorene Kolonie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eoin Colfer
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offenem Mund starrte er durch die getönten Scheiben und sog die Wunder der modernen Autobahn in sich auf.
    Holly nutzte die Gelegenheit, um sich auf den neuesten Stand zu bringen. »Haben Mulch und Doodah alles gut überstanden?«
    »Ja«, bestätigte Artemis. »Foaly wollte die Kapsel so schnell wie möglich zurückhaben, weil er keine Erlaubnis für den Einsatz hatte. Aber bis Sie beim Shuttlehafen ankommen, dürfte die Abschottung aufgehoben sein. Würde mich nicht wundern, wenn Sie sich einen Orden verdient hätten, Holly. Das war erstklassige Arbeit.«
    »Bis auf ein paar lose Fäden.«
    »Stimmt. Aber nichts, was ein Erinnerungslöschungsteam der ZUP nicht erledigen könnte. Es gibt keinerlei Hinweise darauf, dass dieses Chaos von irgendjemand anderem als Menschen angerichtet wurde.«
    Holly lehnte sich zurück. »Da ist noch etwas.«
    »Ja, die Dämonen. Der Bann ist dabei, sich aufzulösen. Ihre Insel wird für immer aus der Zeit verschwinden. Vielleicht ist sie es schon und treibt im Zeitmeer umher wie ein führerloses Schiff.«
    Bei einem Wort war Nr. 1 hellhörig geworden. »Verschwinden?«
    »Hybras ist dem Untergang geweiht«, sagte Artemis rundheraus. »Dein Zuhause wird bald durch den Zeittunnel gesogen, mit allem, was darauf ist. Wenn ich bald sage, meine ich das bezogen auf unser Ende des Zeittunnels. An eurem Ende kann es schon passiert sein, oder vielleicht passiert es auch erst in einer Million Jahren.« Er streckte die Hand aus. »Und übrigens, ich heiße Artemis Fowl.«
    Nr. 1 nahm die Hand und nagte am Zeigefinger, wie es bei den Dämonen Brauch war. »Ich bin Nummer Eins. Knirps. Können wir denn gar nichts tun, um Hybras zu retten?«
    »Ich fürchte, nein.« Artemis zog seinen Finger zurück und untersuchte ihn auf Bissspuren. »Eine winzige Möglichkeit gibt es: Man müsste versuchen, Hybras unter kontrollierten Bedingungen zur Erde zurückzuholen. Aber das könnten nur die Zauberer, und die sind leider alle tot.«
    Nr. 1 kaute auf seiner Unterlippe. »Äh... also, ich bin nicht ganz sicher, aber möglicherweise bin ich ein Zauberer. Ich kann in Zungen sprechen.«
    Artemis beugte sich vor, bis der Gurt blockierte. »Das könnte auch einfach eine Begabung sein. Was kannst du sonst noch?«
    »Wiederum unter Vorbehalt, aber ich glaube, ich habe einmal Holz in Stein verwandelt.«
    »Die Gabe der versteinernden Hand. Das ist in der Tat interessant. Komisch, irgendwie kommst du mir bekannt vor, Nummer Eins. Diese Zeichen...« Artemis runzelte die Stirn, verärgert, weil es ihm einfach nicht einfallen wollte.
    »Wir sind uns noch nicht begegnet, daran könnte ich mich auf jeden Fall erinnern. Und dennoch...«
    »Die Zeichen sind relativ verbreitet, vor allem die Hex auf der Stirn. Dämonen denken oft, sie kennen mich. Was ist jetzt mit Hybras?«
    Artemis nickte. »Natürlich. Das Beste ist, wir bringen dich unter die Erde. In Zauberertheorie bin ich ein Laie, aber Foaly kennt jede Menge Experten, die es kaum erwarten können, dich zu untersuchen. Ich bin sicher, der ZUP wird etwas einfallen, wie deine Insel gerettet werden kann.«
    »Wirklich?«
    Butler meldete sich vom Fahrersitz und ersparte Artemis damit eine Antwort. »Wir haben ein kleines Problem. Im Château Paradizo«, sagte er und tippte auf den Bildschirm des Kompaktnotebooks, das am Armaturenbrett befestigt war. »Vielleicht sollten Sie mal einen Blick darauf werfen.«
    Der Leibwächter reichte den Computer nach hinten. Der Bildschirm war in ein Dutzend Felder unterteilt, die Bilder der Überwachungskameras zeigten, die immer noch über Foalys Videoklemme übertragen wurden.
    Artemis balancierte das Notebook auf den Knien, und seine hellen Augen überflogen den Bildschirm. »Oje«, sagte er nachdenklich. »Das ist nicht gut.«
    Holly rutschte zu ihm hinüber, damit sie auch etwas sehen konnte. »Ganz und gar nicht gut«, sagte sie.
    Nr. 1 ließ sich von dem Computer nicht aus der Ruhe bringen. Für ihn war es nur eine kleine Kiste.
    »Nicht gut«, sinnierte er und kramte in dem Wörterbuch in seinem Kopf. »Ein Synonym für schlecht .«
    Artemis sah nicht vom Bildschirm auf. »Ganz recht, Nummer Eins. Das hier ist schlecht. Sehr schlecht.«

Kapitel 10
     
    Kong, der King
     
     
    Château Paradizo.
     
    Minerva Paradizo kochte vor Wut. Dieser verfluchte Artemis Fowl hatte ihr Forschungsobjekt gestohlen, direkt vor ihrer Nase. Und das, nachdem ihr Vater so viel Geld für den Sicherheitsdienst ausgegeben und sogar diesen abscheulichen

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