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Die verlorenen Welten von Cronus

Die verlorenen Welten von Cronus

Titel: Die verlorenen Welten von Cronus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Kapp
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Maschine von einem völlig unabhängigen und neuen Standpunkt aus gelöst haben mußte. Er betätigte sich eifrig an der Feinjustierung des Radars, um eine bessere Darstellung zu erhalten.
    Dann schnellte seine Hand plötzlich zum Alarmknopf, und die Sirenen heulten auf. Einen winzigen Augenblick lang hatte er ein klares Bild erhalten. Die Maschine selbst war ihm nicht bekannt, aber ihre bedrohliche Form war unverkennbar Zeus’ Werk. Das Heulen der Alarmsirenen ließ alle an Bord hasten. Cherry hechtete ins Cockpit, ohne nach dem Grund für den Alarm zu fragen.
    »Bring uns auf der Stelle weg von hier, Cherry! Eine von Zeus’ Maschinen wälzt sich von achtern auf uns zu, und ich glaube nicht, daß es sich dabei um einen Anstandsbesuch handelt.«
    Cherry sah sich flehend um. »Haben wir Zeit, die Stromkabel zu lösen, die wir in den Terminal verlegt haben?«
    »Zum Teufel, nein! Heb einfach ab. Diese Maschine sieht wirklich gefährlich aus.«
    Die Shellback erhob sich kreischend in die Luft. Die Kabel, die sie für die Stromversorgung der Scheinwerfer in das Foyer verlegt hatten, rissen die Glasfront des Terminals aus ihrer Verankerung, hielten aber dem Zug stand. Einen Augenblick lang schüttelte sich das Schiff, als die Kabel bis zu ihrer Belastungsgrenze gespannt wurden und nacheinander rissen. Schließlich war die Shellback frei.
    »Bleib im Tiefflug und bring uns weg vom Terminal«, sagte Ancor. »Dann steigen wir und schauen uns das Ganze an.«
    In diesem Moment kam die erste Salve der Maschine. Sie war beinahe ein Volltreffer, und die Shellback schlug einen Purzelbaum, bevor der benommene Cherry die Kontrolle über die Steuerung wieder zurückgewann.
    »Hattest du mir nicht versichert, daß Zeus’ Maschinen nie bewaffnet sind?« beklagte sich der Holo-Illusionist.
    »Es gibt immer ein erstes Mal, Cherry. Und es sieht so aus, als ob Zeus vor nichts zurückschreckt, wenn es um die Boxa-Schale geht.«

 
Kapitel 27
     
    Ancors Vermutung traf ins Schwarze. Die Maschine katapultierte drei silbern glänzende Marschflugkörper in die Luft, die mit nahezu zweitausend Stundenkilometern auf sie zuschossen. Sie verdankten ihr Leben nur der Tatsache, daß Ancor die Waffensysteme der Shellback auf Automatik geschaltet hatte. Dennoch waren die tödlichen Pfeile zum Zeitpunkt ihrer Zerstörung bereits so nahe an der Shellback, daß Cherry, als die Druckwellen der Explosionen sie erfaßten, um ein Haar erneut die Kontrolle über das Schiff verlor. Cherry hielt die Shellback nur zwanzig Meter über dem Boden und beschleunigte mit Vollschub, während Maq und Tez sich gegen den Beschleunigungsdruck in den Waffenleitstand vorkämpften. Dort angekommen, beratschlagten sie, wie sie der Maschine beikommen konnten.
    Die Raupe verfügte über ein eigenes Abwehrsystem, wie sich herausstellte, als Maq zwei Raketen in ihre Richtung abfeuerte. Beide Geschosse wurden von Mikro-Abfangjägern sauber aus der Luft geholt, lange bevor sie in die Nähe des Ziels gelangen konnten. Tez, der das Bordgeschütz bediente, hatte mehr Glück und erzielte einen Treffer, bevor die Shellback außerhalb der Geschützreichweite raste. Dann stieg das kleine Schiff mit einer derartigen Beschleunigung senkrecht in den Himmel, daß eine zweite Salve silberner Marschflugkörper weit hinter ihnen zurückblieb. Schließlich stellten sie in großer Höhe ihren Steigflug ein und flogen in Richtung der Raupe.
    »Verflucht!« stieß Ancor hervor.
    »Was ist los?« fragte Sine.
    »Die Maschine hält immer noch auf den Terminal zu. Jetzt, wo wir abgezogen sind, hat sie eigentlich keinen Grund dazu. Außer, wenn wir nicht das einzige Ziel der Übung sind. Vielleicht hat sie auch noch Anweisung, den Terminal zu zerstören oder zumindest uns daran zu hindern, durch die Speiche Funkkontakt zu halten.«
    »Können wir sie zerstören?«
    Ancor musterte die detailgetreue Darstellung auf den Schirmen der Orter.
    »Ich glaube, wir können sie zumindest aufhalten. Die Raupe scheint derart stark gepanzert, daß sie fast jeden Volltreffer überstehen kann – außer, wenn es sich um einen Mesonen-Sprengkopf handelt. Aber die Raupe ist als reine Angriffswaffe konzipiert, nicht als Kampfmaschine.«
    »Was ist der Unterschied?«
    »Wenn man eine Kampfmaschine konstruiert und sie ihre Aufgabe nicht erfüllt, analysiert man ihre Schwächen und merzt sie in zukünftigen Modellen aus. Aber Zeus verfügt über keine Gefechtserfahrung, also hat er einfach das Angriffspotential der Raupe

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