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Die verlorenen Welten von Cronus

Die verlorenen Welten von Cronus

Titel: Die verlorenen Welten von Cronus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Kapp
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alles?«
    »Weil sich viele vor euch fürchten und ich ihre Ängste beschwichtigen muß. Ich möchte, daß ihr das Schiff unbewaffnet verlaßt und mit mir kommt. Ich zeige euch die Boxa-Schale und ihre Bewohner. Es wird eine merkwürdige und schwierige Reise für euch sein, aber ich verspreche, daß sie euch während des langen Rückflugs zur Mars-Schale eine Menge zum Nachdenken geben wird, nicht zuletzt wegen ihrer Tragweite für das ganze Solare Universum.«
    »Ich kann deine Gründe nachvollziehen, Nik, aber da ist etwas, das du wahrscheinlich noch nicht weißt. Zeus hat die Käfigwelten der Boxa-Schale versiegelt. Wir sind genauso wie du auf der Boxa-Schale gefangen und müssen versuchen, das Beste daraus zu machen.«
    »Dann warte, bis ich mich mit Ainsa und den übrigen beraten habe. Ich bin bald wieder da.«
    Niklas Boxa verschwand in der Dunkelheit des Terminals. Als er sich umdrehte, erhaschte Ancor einen kurzen Blick auf die plumpe ›Brille‹ mit den kleinen Lichtern, die der ehemalige Dozent trug. Er fragte sich, ob dies die leuchtenden Augen waren, von denen sie in Boxas Postskriptum im Shuttle erfahren hatten. Wenn das der Fall war, konnte man noch erhebliche Verbesserungen an ihnen anbringen. Eine Zeitlang geschah nichts, dann kehrte Niklas zurück. Hinter ihm gingen einige Begleiter, die er nur dank des Lichts erkannte, das aus ihren Augen strömte. In jenem Moment verstand Ancor, was Boxa mit ›leuchtenden Augen‹ gemeint hatte.

 
Kapitel 28
     
    Sie mußten sich in einer Reihe aufstellen, während ein Mann namens Ainsa, von dem sie nur hin und wieder einen Blick erhaschten, sie nach Waffen durchsuchte. Ancor mußte unwillkürlich lächeln. Sollte es zu einem Kampf kommen – was unwahrscheinlich war –, befähigte ihn seine Ausbildung als ehemaliges Mitglied der Mördergilde, sein Gegenüber mit bloßen Händen zu töten. Sine Anuras Nervensystem stand ihm in seiner tödlichen Wirkung in nichts nach. Niklas mußte das bekannt sein, aber er verzichtete auf eine Bemerkung, als er Ainsa bei der Durchsuchung half. Er war, wie er geschrieben hatte, tatsächlich eine Brücke zwischen den verwandten Kulturen: Er agierte als Vermittler, obwohl er sich keinerlei Illusionen machte, weder über die Kräfte, die die Vernichtung der Shellback erforderten, noch über Ancors Unwillen, sich irgendwelchen äußeren Einflüssen zu beugen.
    Schließlich schloß Ainsa die Durchsuchung ab. Er verschwand und kehrte einige Minuten später mit einigen grobgearbeiteten Brillen zurück, auf deren Rahmen Reihen kleiner, schwacher Lampen angebracht waren. Die Brillen waren schwer und unbequem, und lediglich ein Stirnband hinderte sie am Herabfallen. Ancor setzte eine von ihnen probeweise auf und stellte fest, daß die Dunkelheit so undurchdringlich wie vorher war.
    »Warum nehmen wir nicht einfach Taschenlampen mit, Nik?« erkundigte sich Maq.
    »Das geht nicht. Ihr würdet alle übrigen blenden. Die Menschen hier können nur extrem wenig Licht vertragen.«
    Niklas drückte Maqs Arm, während er das sagte, um ihm zu bedeuten, dieses Thema fallenzulassen. Ancor spürte, daß ihr Besuch eher geduldet als willkommen geheißen wurde. Es schien, als ob die Zerstörung der Schule tiefe seelische Wunden gerissen hatte.
    Sie marschierten los. Niklas Boxa ging voran, und die Mannschaft der Shellback folgte im Gänsemarsch. Immer wieder hielten sie sich an den Händen, um einander auf dem unebenen Untergrund und den gelegentlichen rutschigen Stellen nicht zu verlieren. Auf diese Weise legten sie ungefähr sieben Kilometer zurück. Eine kleine Gruppe begleitete sie, von der sie nur das schwache rote Glimmen ihrer Augen sehen konnten. Für Ancor waren die wenigen Kilometer die bedrückendste und beunruhigendste Reise seines Lebens, und den übrigen Mannschaftsmitglieder erging es nicht besser. Schließlich wurde der Untergrund härter und gleichmäßiger, und die Echos verrieten Maq, daß der sanfte Hang, den sie herunterliefen, zwischen Felswänden verlief. Er schloß zu Niklas Boxa auf.
    »Wohin gehen wir, Nik?«
    »An den Ort, an dem ich wohne. Aber wir werden nicht auf direktem Weg dorthin gehen, weil es vieles gibt, was ihr vor eurer Abreise sehen und verstehen müßt.«
    »Ich sagte dir doch, daß wir die Schale nicht verlassen können.«
    »Maq, ich habe getan, was ich konnte. Sie sagen, daß das euer Problem ist, nicht ihres. Es ist ihnen egal, wenn ihr euer restliches Leben im Speichenterminal oder der Shellback verbringt.

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