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Die Vermissten - Casey, J: Vermissten - The Missing

Titel: Die Vermissten - Casey, J: Vermissten - The Missing Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Casey
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Unterrichtsschluss noch hierzubleiben. Ich werde heute Ihre Unterstützung brauchen und möchte Sie alle dafür um Verständnis bitten.«
    » Und wie lange geht das dann so?«, erkundigte sich Jules Martin. » Wann können wir wieder mit Normalität rechnen? Ein Teil der Schülerinnen bereitet sich gerade auf die Prüfungen vor, und es wäre schlecht, wenn sie dabei gestört würden.«
    Ich warf ihr einen skeptischen Blick zu und bekam ein ironisches Lächeln zurück. Wenn ich in diesem Lehrerzimmer überhaupt einen Vertrauten hatte, dann war sie es, und ihr Diensteifer war mit meinem durchaus vergleichbar. Ihre Bedenken waren zwar lobenswert, aber ziemlich sicher gespielt.
    » Das Problem der Prüflinge ist mir sehr wohl bewusst«, entgegnete Elaine. » Für sie wird das eine Woche Selbststudium bedeuten. Janet bekommt die Aufgabe, für die betreffenden Klassen die Wiederholungspläne zu verschicken, die ich von Ihnen allen bis spätestens heute Mittag im Sekretariat erwarte. Zur Frage, wie lange das so geht…« Damit wandte sie sich wieder an Vickers.
    » Das lässt sich im Moment noch nicht abschätzen. Meiner Erfahrung nach wird das Medieninteresse innerhalb der nächsten Tage deutlich abflauen, sofern sich nichts wesentlich Neues ergibt. Wir werden alles tun, Sie so wenig wie möglich zu behindern, sodass hoffentlich nächste Woche alles hier wieder normal ablaufen kann. Bis dahin dürften wir auch unsere Befragungen abgeschlossen haben. Ich habe eine große Mannschaft zur Verfügung, von daher sollten wir eigentlich schnell durchkommen.«
    Elaine schaute auf die Uhr. » Also schön. Bitte gehen Sie jetzt in Ihre Klassen, kontrollieren die Anwesenheit und schicken die Mädchen in die Aula. Dort werde ich alle offiziell informieren. Ich halte es für wichtig, sie einzubeziehen und auf dem Laufenden zu halten.«
    » Und was sollen wir sagen, wenn sie uns Fragen stellen?«, wollte Stephen mit besorgter Miene wissen.
    » Denken Sie sich was aus«, zischte Elaine mit zusammengepressten Lippen und sichtlich mit den Nerven am Ende.
    Im Handumdrehen leerte sich das Lehrerzimmer. Ich ging hinter DCI Vickers hinaus, und dabei trafen sich unsere Blicke kurz. Zu meiner großen Erleichterung nickte er mir nur unauffällig, beinahe unmerklich zu. Ich war definitiv nicht scharf darauf, alle anderen wissen zu lassen, dass ich DCI Vickers schon einmal– und zwar erst kürzlich– getroffen hatte. Die Frage, wer Jennys Leiche gefunden hatte, war Gesprächsthema Nummer eins gewesen, als ich in das Lehrerzimmer kam. Carol Shapley arbeitete gründlich, das musste ich ihr lassen. Wahrscheinlich hatte sie so ziemlich jeden ausgefragt, der durch die Tür wollte.
    Die Aula war fast voll. Ich hatte einen freien Platz relativ weit vorn am Rand ergattert, von dem aus ich das Geschehen gut beobachten konnte. Die Mädchen, die sonst nie den Mund halten konnten, waren ebenso still wie zuvor die Lehrer. Kein Mucks unterbrach die gespannte Aufmerksamkeit, mit der sie Elaine zuhörten, die von der Bühne aus zu ihnen sprach, wiederum flankiert von Vickers und der Polizeisprecherin. In der knappen Stunde zuvor hatte Elaine noch ein paar Schwachstellen in ihrer Ansprache ausgebügelt und rasselte jetzt die Rede, ohne mit der Wimper zu zucken, herunter.
    Die Aula war deutlich leerer, als sie hätte sein sollen. Während ich meinen Blick durch die Reihen der Mädchen wandern ließ, vermutete ich, dass ungefähr die Hälfte von ihnen gar nicht erst gekommen oder schon wieder zu Hause war. Das entsprach dem, was ich bei der Anwesenheitskontrolle in meiner eigenen, stark dezimierten Klasse festgestellt hatte. Die Nachricht, dass es sich bei der Toten um eine Schülerin der Edgeworth-Schule handelte, hatte sich inzwischen herumgesprochen. Jetzt wollten sie vor allem die Einzelheiten hören.
    » Die kommenden Tage werden für uns alle nicht einfach sein«, sprach Elaine salbungsvoll, » und ich erwarte von euch allen Würde und Anstand. Bitte respektiert die Privatsphäre der Familie Shepherd. Solltet ihr von Journalisten angesprochen werden, gebt bitte keinerlei Kommentare ab zu Jenny, der Schule und allem, was mit den Ermittlungen zu tun hat. Ich möchte nicht eine einzige Edgeworth-Schülerin sehen, die mit einem Journalisten spricht. Wer es trotzdem tut, wird vom Unterricht ausgeschlossen. Mindestens.«
    Manchen der älteren Schülerinnen schien das Medienverbot stärker zuzusetzen als die Informationen über Jenny. Wie mir auffiel, hatte ihr

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