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Die verschollene Flotte 04 - Gearys Ehre

Die verschollene Flotte 04 - Gearys Ehre

Titel: Die verschollene Flotte 04 - Gearys Ehre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Campbell
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und dann dessen Mutter an, wobei sie irgendeine stumme Botschaft übermittelte, die von der Mutter mit einem Kopfnicken und einer beruhigten Miene aufgenommen wurde. Dann ließ Desjani ihren Blick über das Hangardeck schweifen, und mit der energischen Stimme eines Kommandanten erklärte sie: »Bürger der Syndikat-Welten, ich bin Captain Desjani, befehlshabender Offizier des Allianz-Schlachtkreuzers Dauntless. Sie sind keine Angehö-
    rigen des Militärs, daher werden Sie wie Zivilisten behandelt, die humanitäre Hilfe benötigen, es sei denn, Sie versuchen, meinem Schiff oder einem meiner Besatzungsmitglieder Schaden zuzufügen. Befolgen Sie alle Anweisungen und Befehle, die man Ihnen gibt. Wer gegen einen Befehl verstößt oder dem Schiff oder dessen Personal Schaden zuzufügen versucht, wird als feindlicher Soldat angesehen und entsprechend behandelt.
    Wir benötigen noch drei Tage, um den Sprungpunkt nach Cavalos zu erreichen, dann folgt der Sprung nach Cavalos, der nicht ganz neun Tage in Anspruch nehmen wird. Laut den jüngsten Sternenführern der Syndikat-Welten, die sich in unserem Besitz befinden, gibt es auf den Welten dieses Sterns eine größere menschliche Bevölkerung. Dort angekommen, werden wir einen sicheren Platz auswählen, wo wir Sie absetzen können.«
    Während sie die Zivilisten musterte, kam ihr ein Gedanke.
    »Ich werde Sie von meinem medizinischen Personal untersuchen lassen. Ich empfehle Ihnen, die Anweisungen dieses Personals zu befolgen und zu kooperieren. Als Verpflegung erhalten Sie das, was meine Crew auch isst. Derzeit handelt es sich dabei überwiegend um Syndik-Rationen, die das Haltbarkeits-datum überschritten haben. Haben Sie irgendwelche Fragen?«
    Eine Frau mittleren Alters rief: »Warum?«
    Desjani sah zu Geary, aber der signalisierte ihr, dass sie darauf antworten durfte, wenn sie wollte. Sie wandte sich der Frau zu. »Weil nur derjenige, der Gnade gewährt, erwarten kann, dass auch ihm Gnade gewährt wird. Und weil die Ehre unserer Vorfahren es von uns verlangt. Marines, begleiten Sie die Zivilisten zu ihren Quartieren.«
    Entgegen Gearys Befürchtungen ereigneten sich im Verlauf der beiden folgenden Tage keine weiteren Sabotagever-suche, während sich die Flotte dem Sprungpunkt nach Cavalos näherte. Die Syndik-Zivilisten waren so verängstigt, dass keiner von ihnen irgendwelche Schwierigkeiten machte. Als Geary auf der Brücke saß und darauf wartete, den Sprungbefehl zu geben, fiel ihm auf, dass Desjani mit betrübter Miene ihr Display betrachtete, auf dem Wendig I zu sehen war.
    »Stimmt was nicht?«, fragte er.
    Sie schüttelte den Kopf. »Ich musste gerade darüber nachdenken, wie ich mich wohl fühlen würde, wenn diese Leute immer noch auf dem Planeten wären, während wir nach Cavalos springen wollen. Ich musste über viele Dinge nachdenken, aber Sie haben das Richtige gemacht, Sir.«
    »Wir haben das Richtige getan, Captain Desjani.« Sie sah ihn an und nickte, dann warf er einen letzten Blick auf den Planeten Wendig I, der wieder so völlig frei von Leben war wie zuletzt vor vielen Jahren, bevor Menschen ihn besiedelten.
    »An alle Schiffe: Sprung nach Cavalos - jetzt.«
    Neun Tage im Sprungraum waren eine recht lange Zeit, und es blieb nicht aus, dass die Gedanken irgendwann um die Frage zu kreisen begannen, was geschehen wäre, hätte man die Würmer in den Antriebseinheiten nicht entdeckt. Geary starrte in das trübe Grau des Sprungraums, durch das immer wieder diese unerklärlichen Lichter zuckten, und verspürte einmal mehr jenes seltsame Unbehagen, als würde seine Haut nicht richtig an seinem Körper anliegen, ein Gefühl, das mit jedem Tag etwas stärker wurde und die Frage in ihm aufkom-men ließ, wie lange sich ein Mensch im Sprungraum aufhalten konnte, ohne den Verstand zu verlieren.
    Die verängstigten Syndiks machten keinerlei Probleme, und die Besatzung war damit beschäftigt, weiter die erlittenen Schäden zu reparieren, während die Hilfsschiffe eifrig produ-zierten, um die Vorräte der Kriegsschiffe aufzustocken.
    Die ganze Zeit über kreisten Gearys Gedanken immer wieder um die Feinde in den eigenen Reihen, die ihm mehr Sorgen bereiteten als das Syndik-Militär. Das war zuvor nicht der Fall gewesen, allerdings war bis dahin von seinen Widersachern auch keine Todesgefahr für ihn und für die Schiffe der Flotte ausgegangen.
    Nach fünf Tagen im Sprungraum wurde ihm eine kurze Nachricht übermittelt, die das Einzige war, was in dieser Umgebung von

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