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Die verschollene Flotte 04 - Gearys Ehre

Die verschollene Flotte 04 - Gearys Ehre

Titel: Die verschollene Flotte 04 - Gearys Ehre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Campbell
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nächste Meldung von den Syndiks traf erst ein, als die Allianz-Flotte weniger als eine Lichtstunde von Wendig I entfernt war, den sie bei der momentanen Geschwindigkeit in gut zehn Stunden erreichen würde. »Wir werden Ihnen vertrauen, weil uns keine andere Wahl bleibt. Einige unserer Leute sind mit den wenigen noch funktionierenden Schutzanzügen nach draußen gegangen, um die Landefläche vom Sand zu befreien. Wir werden alle bereitstehen, wenn Ihre Shuttles eintreffen.«
    Desjani lauschte resigniert dieser Mitteilung, Riones Miene verriet nichts darüber, was sie dachte. Alle anderen auf der Brücke schienen sich nur zu wundern, warum Geary das machte. In gewisser Weise hatte das etwas Deprimierendes an sich. Aber wenigstens gab es von keiner Seite mehr Widerspruch, und das ließ ihn zumindest hoffen.
    Als die Flotte sich ihrem Ziel näherte, starteten die Shuttles in Richtung Wendig, während die Allianz-Kriegsschiffe Brems-manöver einleiteten, damit die Shuttles genug Zeit hatten, um zu landen, die Menschen an Bord zu nehmen und sich auf den Rückweg zu machen. Von der Brücke der Dauntless aus verfolgte Geary das Geschehen mit. An Bord einesjeden Shuttles befand sich eine Einheit Marines in voller Gefechtsmontur, worüber Geary gar nicht begeistert war, weil es bedeutete, dass weniger Passagiere Platz fänden und mehr Shuttles losge-schickt werden mussten. Allerdings hatte Colonel Carabali darauf bestanden, und ihm war klar gewesen, wie recht sie mit ihrer Ansicht hatte.
    »Alle Vögel gelandet«, meldete der Wachhabende.
    Auf seinem Display wurde Geary eine Draufsicht der gelan-deten Shuttles angezeigt, aus denen die Marines ausschwärmten, um ihre Wachpositionen einzunehmen und die Passagiere zu durchleuchten. Evakuierungsschläuche wurden mit der Luftschleuse an der Stadt der Zivilisten verbunden. Geary schaltete kurz auf den Video-Feed eines der Marines um. Die Randbezirke der Syndik-Stadt wirkten wie vor sehr langer Zeit aufgegeben, an den Hauswänden hatten sich Wehen aus Sand und giftigem Schnee gesammelt. Die leblose Landschaft war mit nicht mehr zu gebrauchenden Überresten von Ausrüs-tungsgegenständen übersät. Die kalte, verlassene Siedlung ließ Geary unwillkürlich frösteln. »Könnten Sie sich vorstellen, an einem solchen Ort festzusitzen?«, fragte er Desjani.
    Sie betrachtete das Bild, sagte aber nichts dazu.
    »Ladevorgangabgeschlossen«, meldete Colonel Carabali. Es war eine Lande-Expedition und damit eine Operation der Marines, und davon hatte sich Carabali auch nicht abbringen lassen. »Evakuierungsschläuche werden in die Shuttles zurückgeholt. Shuttles starten in schätzungsweise null drei Minuten.«
    »Irgendwelche Probleme, Colonel?«, erkundigte sich Geary.
    »Noch nicht, Sir.« Bei über fünfhundert Syndiks hielt Carabali es offenbar nur für eine Frage der Zeit, bis sich die ersten Schwierigkeiten ergaben.
    »Vögel planmäßig in der Luft«, meldete der Ops-Wachhabende. »Rendezvous mit den Kriegsschiffen in fünfundzwanzig Minuten.«
    Desjani tippte auf ihre Kontrollen. »Colonel Carabali, be-stätigen Sie bitte, dass die Syndiks auf Waffen und gefährliche Stoffe abgesucht worden sind.«
    Als Carabali darauf reagierte, klang sie ein wenig beleidigt darüber, dass ein Flottenoffizier einen Marine fragte, ob der seine Arbeit gemacht hatte. »Vollständige Scans. Die Leute sind sauber. Sie haben ohnehin nicht viel bei sich.«
    Zusammen mit Desjani begab sich Geary zum Shuttlehangar, um die Syndik-Zivilisten zu empfangen, die an Bord der
    Dauntless gebracht wurden. Von Marines in Gefechtsmontur begleitet, die ihre Waffen im Anschlag hielten, verließen die Syndiks das Shuttle. Einige versuchten, eine tapfere Miene zu machen, aber letztlich wirkten sie doch alle verängstigt. Insgesamt waren es einundfünfzig Personen, deren Kleidung ein heilloses Durcheinander aus verschiedenen Stilen, Materialien und Farben war, die aus alten Beständen stammen mussten, da ihre Sachen irgendwann so sehr verschlissen worden waren, dass sie sie nicht mehr tragen konnten. Alle waren recht hager; zweifellos eine Folge immer kleiner werdender Rationen, da die Lebensmittelvorräte in den letzten Jahren kontinuierlich geschrumpft waren.
    Sie gaben sich Mühe, nicht das Schiffsinnere oder das Alli-anzpersonal auf dem Hangardeck anzustarren. Mit einem Mal wurde Geary bewusst, dass diese Leute noch nie in ihrem Leben irgendwelchen Fremden begegnet waren und noch nie einen unbekannten Ort besucht

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