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Die verschollene Flotte 04 - Gearys Ehre

Die verschollene Flotte 04 - Gearys Ehre

Titel: Die verschollene Flotte 04 - Gearys Ehre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Campbell
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war und einige seiner Schiffe dennoch damit begannen, die im Sterben liegende Syndik-Kolonie zu bombardieren. Aber nichts geschah, und niemand meldete sich bei ihm. Natürlich hatte er auch nicht erwartet, dass jemand einen Tobsuchtsanfall bekam, wenn die Zeit verstrich und der Angriff nicht stattfand, doch es hatte offenbar nicht mal unterschwellige Anzeichen von Verärgerung über diesen neuerlichen Fehlschlag gegeben.
    Gewissheit gab es lediglich in dem Punkt, dass die Verschwö-
    rer spätestens jetzt wussten, dass der von ihnen gewählte Weg über das Subnetz entdeckt worden war.
    Wer immer zuvor versucht haben mochte, die drei Allianz-Schiffe zu zerstören, war also auch dagegen, dass Geary diesen Syndiks half. Das war zumindest ein Zeichen dafür, dass er sich tatsächlich richtig entschieden hatte.
    Dann endlich traf die Antwort von der Syndik-Kolonie ein.
    Der gleiche Syndik wie zuvor war auf dem Display zu sehen und machte nun einen nervösen Eindruck. Unwillkürlich musste Geary daran denken, wie viel nervöser der Mann noch sein würde, wenn er wüsste, wie dicht seine Stadt davorgestan-den hatte, in einen großen Krater verwandelt zu werden. »Sir, meine Leute sind sehr besorgt. Verstehen Sie das bitte nicht falsch, aber viele von ihnen trauen der Allianz nicht. Wenn sich nichts Grundlegendes geändert hat, seit wir vor vielen Jahrzehnten das letzte Mal Kontakt mit der Außenwelt hatten, dann nimmt dieser Krieg kaum Rücksicht auf die Zivilbevölkerung. Ich versuche die Leute davon zu überzeugen, Ihnen zu vertrauen, weil ich keinen Grund wüsste, warum Sie sich die Mühe machen sollten, uns an Bord zu holen und uns dort zu töten, wenn Sie uns genauso gut hier unten sterben lassen könnten. Außer vielleicht… die Frauen … die Mädchen …
    all unsere Kinder. Es tut mir leid, aber Sie müssen verstehen, wovor wir Angst haben. Was kann ich meinen Leuten sagen, Sir?«
    Geary dachte gründlich über seine Erwiderung nach. Dieser Mann wollte und musste überzeugt werden, wenn er seinen eigenen Leuten klar machen sollte, dass sie ihm vertrauen konnten. »Sagen Sie Ihren Leuten, dass Captain John Geary diese Flotte befehligt und dass er im Auftrag seiner Vorfahren handelt, die er niemals entehren würde, indem er den Hilflosen Schaden zufügt oder sein Wort bricht. Ich wiederhole, dass ich Ihnen mein Ehrenwort gebe, dass Ihnen nichts geschehen wird, solange keiner von Ihnen versucht, einem meiner Schiffe Schaden zuzufügen. Jeder Angehörige meiner Flotte, der einen Ihrer Leute angreift, wird nach dem Kriegs-recht für sein Verhalten zur Rechenschaft gezogen. Ich hätte Ihnen Lügen auftischen können, was den Krieg oder die Mission dieser Flotte angeht, aber das habe ich nicht getan. Ihre Leute haben militärisch nicht den geringsten Wert. Aber es sind Menschen, und wir lassen keine Menschen sterben, wenn wir sie retten können. Bitte geben Sie uns schnellstmöglich die angeforderten Informationen durch.«
    Der nächste halbe Tag verlief so völlig normal, dass es Geary fast schon surreal vorkam. Er autorisierte die Freigabe der Information über die neuesten Würmer, auch wenn es Be-fürchtungen gab, es könnten sich einzelne Offiziere auf die Seite der Saboteure schlagen, weil sie gegen seine Entscheidung waren, den Syndiks zu helfen. Doch stattdessen sorgte die Meldung von der versuchten Kaperung der Gefechtssysteme für einen erneuten Sturm der Entrüstung in der Flotte.
    Die Menschen hatten sich nie so ganz ihres Misstrauens gegenüber automatisierten Waffensystemen entledigen können, und somit war allein schon der Gedanke, mit schädlicher Software ein Waffensystem zum eigenständigen Handeln ver-anlassen zu wollen, für die meisten ein Unding.
    Shuttles flogen zwischen den Kriegsschiffen hin und her, um sie mit Brennstoffzellen und neuer Munition, mit. Ersatz-teilen und allem anderen zu versorgen, was die Hilfsschiffe seit dem Abflug aus Lakota produziert hatten. Zufrieden nahm Geary zur Kenntnis, dass der durchschnittliche Bestand an Brennstoffzellen auf 65 Prozent anstieg. Das war zwar kein großartiger Schnitt, aber immer noch deutlich besser als der Zustand, der noch kurz zuvor geherrscht hatte. Commander Savos wechselte als neuer Befehlshaber auf die Orion, wobei er nur zu gut wusste, welchen Widrigkeiten er sich dort ausgesetzt sehen würde. Aber vielleicht gelang es ihm ja, auf der Orion einen Stimmungswandel auszulösen, so wie es Commander Suram an Bord der Warrior geschaf f t hatte.
    Die

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