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Die verschollene Flotte 04 - Gearys Ehre

Die verschollene Flotte 04 - Gearys Ehre

Titel: Die verschollene Flotte 04 - Gearys Ehre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Campbell
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Jeden Moment konnten die Syndik-Verfolger durch den Sprungpunkt kommen, und je mehr Zeit verstrich, umso wahrscheinlicher wurde deren Ankunft. »Wir haben hier nur zwei Handelsschiffe passiert, und die waren mit Vorräten vollgestopft. Im System registrieren die Sensoren noch einige Dutzend Syndik-Handelsschiffe, aber die befinden sich alle außer Reichweite. Und was sie an Bord haben, können wir von hier aus schon gar nicht feststellen. Da sich im System keine Arbeitslager finden, müssen wir wohl davon ausgehen, dass alle übrigen Gefangenen auf Schiffen untergebracht waren, die Lakota bereits wieder verlassen haben.«
    »Verstehe, Sir. Wir bereiten uns darauf vor, von der Auda-
    cious zu verschwinden«, ließ Colonel Carabali ihn wissen. »Was machen wir mit dem Überrest des Schiffs?«
    Geary verzog den Mund. So gern er dieses Schiff gerettet hätte, war die Audacious in ihrem gegenwärtigen Zustand doch nicht mehr in der Lage, sich gegen einen Angriff zu verteidigen. Das Schiff konnte auch nicht länger mit den anderen mithalten, und wenn sie es abschleppten, würde das für den Rest der Flotte zu einem unkalkulierbaren Risiko werden. Und sehr wahrscheinlich könnte nicht einmal die beste Werft dieses Schiff wieder auf Vordermann bringen.
    Die Audacious war ein tapferes Kriegsschiff, dem jetzt nur noch ein Schicksal blühte - der Schrottplatz. Aber es wäre unsinnig gewesen, den Syndiks all das Metall zur Wiederver-wertung zu überlassen. »Können wir den Antrieb hochgehen lassen?«
    »Ja, Sir, er ist noch leistungsfähig genug.«
    »Dann programmieren Sie die Überhitzung für sechs Stunden ab jetzt und hauen Sie von da ab.« Sechs Stunden sollten mehr Zeit als genug sein, zumal er sich nicht vorstellen konnte, dass die Allianz-Flotte sich noch so lange mitten in der Verlustflotte aufhalten würde.
    »Warten Sie!« Rione beugte sich zu Geary vor und sagte:
    »Zerstören Sie die Audacious nicht einfach so.«
    Seufzend wandte sich Geary an Carabali: »Befehl ist wider-rufen. Warten Sie einen Moment.« Dann drehte er sich zu Rione um. »Warum sollen wir die Audacious nicht sprengen und sie stattdessen den Syndiks überlassen?«
    »Ich will gar nicht, dass Sie sie den Syndiks überlassen«, erwiderte Rione frostig. »Uns sitzen zahlreiche schlagkräftige Syndik-Kriegsschiffe im Nacken, und wir können jede verfügbare Waffe gebrauchen, um ihre Überlegenheit zu unterhöhlen. Programmieren Sie das Schiff so, dass es nicht zu einem bestimmten Zeitpunkt explodiert, sondern erst dann, wenn die Syndiks an Bord gehen.«
    Unwillkürlich verzog er bei der Vorstellung das Gesicht.
    Aber so unappetitlich Sprengfällen auch waren, stellten sie unter den gegebenen Umständen eine durchaus akzeptable Waffe dar. Dann kam ihm noch ein anderer Gedanke. »Vielleicht sollten wir alle Schiffe so programmieren, dass sie detonieren, sobald die Syndiks sich wieder an Bord begeben.«
    Desjani hörte ihn reden und warf ein: »Nur zu schade, dass ihnen das erst dann wehtun wird, wenn unser Kampf in diesem System vorüber ist.«
    »Leider ja«, stimmte er ihr zu. »Aber wir können ja nicht…« Er ließ den Satz unvollendet und sah zu Desjani.
    Die machte große Augen und sagte: »Bei allen aufgegebenen Syndik-Schiffen ist der Antrieb voll funktionstüchtig.
    Wenn wir diese Schiffe so programmieren könnten, dass sie explodieren, wenn wir das wollen …«
    »Wie Minen?«
    »Ganz genau. Wie Minen. Wie riesige Minen mit Näherungssensoren. Wir müssten die Syndik-Flotte anlocken, damit sie sich in die Nähe der Verlustflotte begibt.«
    »Das wäre ein gigantisches Minenfeld. Könnten wir das hin-bekommen?«, fragte er Desjani.
    Sie drehte sich zu ihrem Maschinen-Wachhabenden um.
    »Lieutenant Nicodeom, geben Sie mir eine Einschätzung, ob wir ein aufgegebenes Syndik-Schiff so herrichten können, damit es wie eine Mine funktioniert. Der Antrieb soll explodieren, sobald ein Ziel in Reichweite kommt.«
    Der Lieutenant machte eine überraschte Miene, dann begann er zu überlegen. »Am einfachsten wäre es vermutlich, eine Sprengladung mit den Kontrollsystemen für den Antrieb zu verbinden. Das würde einige Arbeit bedeuten, Captain, weil die Programmierung der Sprengladungen angepasst werden muss, um den Wirkungsradius der Explosion festzulegen.
    Dann muss die Zeitverzögerung berechnet werden, damit alle Schiffe zum richtigen Zeitpunkt gesprengt werden, und es müssen Kontrollkabel verlegt und Schnittstellen zu Kontrollsystemen der Syndiks

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