Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die verschollene Flotte 04 - Gearys Ehre

Die verschollene Flotte 04 - Gearys Ehre

Titel: Die verschollene Flotte 04 - Gearys Ehre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Campbell
Vom Netzwerk:
gekommen sein.
    »Nein, Sir.« Seine Erleichterung über diese Antwort schwand gleich wieder, als sie fortfuhr: »Die Syndik-Streitmacht zerstört das Portal.«
    In Rekordzeit legte er den Weg zur Brücke zurück, blieb außer Atem neben seinem Kommandosessel stehen und betrachtete die Bilder auf dem Display. Einen Moment lang musste er innehalten, ehe sein Verstand akzeptierte, was seine Augen sahen. Wie Desjani gemeldet hatte, feuerte die Syndik-Wachflotte auf das Hypernet-Portal. »Sie schießen das Portal in Stücke, obwohl wir immer noch Lichtstunden davon entfernt sind.« Seine Fassungslosigkeit musste ihm deutlich anzusehen sein.
    Desjani überprüfte ihr eigenes Display und machte eine abfällige Geste. »Der Kommandant dieser Wachflotte muss in Panik geraten sein. Er hat den Befehl zu verhindern, dass wir das Portal benutzen können, also führt er diese Anweisung aus, lange bevor er musste.«
    »Aber unsere Flotte ist so weit von dort entfernt, dass die Energieentladung uns gar nicht so viel anhaben dürfte.« Er musterte die Darstellung der Wachflotte. »Seine Schiffe befinden sich dagegen direkt am Portal. Warum sollten die fast sicheren Selbstmord begehen, wenn es nicht unbedingt sein muss?«
    Rione ergriff das Wort, und das in einem energischen Tonfall. Er hatte sie nicht auf die Brücke kommen sehen, aber sie musste sich dicht hinter ihm befunden haben. »Offenbar ist dem Syndik-Commander nicht klar, was passieren wird, wenn das Portal zusammenbricht. Man hat ihn nicht darüber informiert. Vielleicht aus einem falsch verstandenen Verschwiegen-heitsverständnis heraus, vielleicht auch nur, weil niemand das für nötig hielt, nachdem unsere Flotte in diesem System bereits vor zwei Wochen scheinbar geschlagen worden war.«
    »Oder«, sagte Desjani mehr zu sich selbst, »weil der Exekutivrat der Syndiks ihren Untergebenen ganz bewusst nicht eingeweiht hat, damit er den Befehl ausführt, ohne von den möglichen Folgen seiner Tat abgeschreckt zu werden.«
    Geary hatte das ungute Gefühl, dass Desjani mit ihrer Überlegung richtig lag. Die Syndik-Führung wollte sicherstellen, dass die Allianz-Flotte nicht das Hypernet-Portal benutzen konnte, also dürften sie ihren eigenen Commander im Dun-keln gelassen haben, da er sich sonst vielleicht gegen eine Zerstörung des Portals entschieden hätte, um nicht die eigene Flotte aufs Spiel zu setzen.
    »Folglich«, fuhr Rione fort, als hätte Desjani gar nichts gesagt, »geht dieser Commander auf Nummer sicher, da er fürchtet, diese Flotte könnte wieder irgendetwas unternehmen, das eigentlich unmöglich ist.«
    Er drehte sich zu ihr um. »Die Syndiks gehen auf Nummer sicher, weil sie glauben, dass diese Flotte Unmögliches voll-bringen kann?«, fragte er.
    »Geben Sie nicht mir die Schuld«, erwiderte sie und warf ihm einen kühlen Blick zu. »Sie sind derjenige, der immer wieder aufs Neue Unmögliches leistet.«
    Mit Rione diskutieren zu wollen, wäre so sinnlos wie immer, also versuchte er es gar nicht erst. Stattdessen überlegte er kurz und rief dann die Furious. »Captain Cresida, können Sie mir eine Schätzung geben, wie lange die Syndiks benötigen werden, um das Hypernet-Portal zusammenbrechen zu lassen?«
    Sekunden später tauchte Cresidas Bild auf dem Display auf.
    »Einen Augenblick, Sir«, sagte sie, nickte kurz und studierte irgendwelche Anzeigen. »Vorausgesetzt, sie feuern im gleichen Tempo weiter und zerstören die Portaltrossen im gleichen Rhythmus wie bisher, dann dürfte das Portal in zwanzig bis dreißig Minuten unkontrolliert zusammenbrechen. Leider kann ich Ihnen keine genaueren Zahlen liefern, weil das Ganze reine Theorie ist. Wir haben nicht genug Daten da-rüber, was sich exakt beim Kollaps eines Portals abspielt, daher kann ich nur grob schätzen.«
    Zwanzig bis dreißig Minuten. Und das Portal war mehr als zweieinhalb Lichtstunden entfernt. »Dann ist es vermutlich schon vor zwei Stunden zusammengebrochen.«
    Wieder verstrichen einige Sekunden, dann nickte Cresida bestätigend. »Ja, Sir.«
    »Gibt es eine Möglichkeit, das Ausmaß der Energieentladung zu schätzen, bevor wir davon getroffen werden?«
    »Die Energiewelle wird sich mit Lichtgeschwindigkeit nach außen bewegen, Captain Geary.« Cresida schüttelte den Kopf.
    »Wir werden es erst wissen, wenn wir getroffen werden. Was in zwanzig Minuten der Fall sein könnte.«
    Es blieb ihnen nur sehr wenig Zeit um zu reagieren. Geary wirbelte zu Desjani herum. »Berechnen Sie einen Kurs,

Weitere Kostenlose Bücher