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Die verschollene Flotte 04 - Gearys Ehre

Die verschollene Flotte 04 - Gearys Ehre

Titel: Die verschollene Flotte 04 - Gearys Ehre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Campbell
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bei seinem Ausstoß ein paar Variabilitäten auf. Wenn ich eine Einschätzung abgeben soll, dann würde ich sagen, dass eine massive Energiewelle in der Photosphäre von Lakota für genügend Probleme sorgen wird, was mehr Variabilitäten in kürzeren Intervallen nach sich ziehen dürfte.«
    »Das heißt, die bewohnte Welt könnte anschließend zwar noch bewohnbar sein, aber Lakota könnte dem in nächster Zukunft ein Ende setzen?«
    »Richtig, Sir. Ich kann nicht mit Sicherheit behaupten, dass es so kommen wird, aber ich halte es für wahrscheinlich.«
    Desjani überprüfte stirnrunzelnd ihr Display. »Diese Welt ist fast fünf Lichtstunden vom Portal und zweieinviertel Lichtstunden von unserer Flotte entfernt. Wenn wir ihnen eine Warnung zukommen lassen, dann hätten sie noch Zeit, die Bewohner aufzufordern, Schutzräume aufzusuchen, auch wenn das den Leuten auf der Seite, die von der Energiewelle getroffen wird, wenig helfen wird.«
    Die Kriegerin, die sich einmal darüber beklagt hatte, dass man Null-Felder nicht gegen feindliche Planeten einsetzen konnte, war auf einmal bereit, Zivilisten zu warnen. »Danke, dass Sie daran gedacht haben«, sagte Geary zu ihr.
    »Wir benötigen Uberlebende, Sir. Leute, die anderen Syndiks berichten können, dass es nicht die Allianz-Flotte war, die das Portal zerstört hat.«
    Desjani dachte also bloß pragmatisch. Oder aber sie schob ein pragmatisches Argument vor. Er fragte sich, welche von beiden Möglichkeiten wohl zutraf. Sein Blick wanderte zurück zur Anzeige des Lakota-Systems, und er betrachtete die Daten für die bewohnte Welt, für die Kolonien auf anderen Welten und Monden, für die Orbitalanlagen und den zivilen Raum-schiffsverkehr, der noch nicht dort angekommen war, wo sich die Besatzungen in Sicherheit bringen konnten. Er betrachtete die Scharen von Symbolen, die die Rettungskapseln aus den zerstörten Syndik-Kriegsschiffen und die Reparaturschiffe darstellten, die sich zu retten versuchten. Hunderte, vielleicht Tausende von Syndiks waren auf diese Kapseln verteilt, aber Geary wollte nicht einmal eine ungefähre Zahl wissen. Sie alle hatten keine Chance, wenn die Energiewelle sie traf, und es gab nichts, was er für sie hätte tun können. »Ich muss eine Nachricht an das gesamte Sternensystem richten.«
    Wie vermittelte man so vielen Menschen, dass der Tod wo-möglich schon auf dem Weg zu ihnen war? Geary versuchte, ruhig zu sprechen, aber er wusste, dass in seiner Stimme ein hoffnungsloser Tonfall mitschwang. »An die Bewohner des Lakota-Systems: Die Kriegsschiffe der Syndikatwelten haben das Feuer auf das Hypernet-Portal eröffnet, um zu verhindern, dass die Allianz-Flotte es benutzen kann. Wenn Sie diese Nachricht empfangen, wird das Portal bereits zusammengebrochen sein. Sobald das geschehen ist, wird eine Energiewelle von vermutlich ungeheurer Energie freigesetzt, die stark genug sein könnte, um alles Leben in diesem Sternensystem auszulöschen. Wenn wir Glück haben, wird der Energieausstoß deutlich niedriger ausfallen. Dennoch könnte er allem menschlichen Leben, allen Schiffen und allen Einrichtungen in diesem System extrem gefährlich werden. Ich rate Ihnen daher, alle erdenklichen Schutzmaßnahmen zu ergreifen, die in der Kürze der Zeit möglich sind.« Er machte eine kurze Pause, dann fügte er bedächtig an: »Ich weiß nicht, wie viele Menschen in diesem System überleben werden. Mögen die Lebenden Sterne über sie wachen, und mögen die Vorfahren jeden willkommen heißen, der am heutigen Tag stirbt. Auf die Ehre unserer Vorfahren. Hier spricht Captain John Geary, Befehlshaber der Allianz-Flotte.«
    Der sich anschließenden Stille setzte Rione ein Ende. »Sie haben bereits mit einem Bombardement durch uns gerechnet und Schutzräume aufgesucht. Vielleicht ist das ja von Nutzen.«
    »Ja, vielleicht. Aber die Syndiks in den Rettungskapseln haben nichts davon.« Ein kurzer Blick auf das Display genügte, um die Bestätigung dafür zu bekommen, dass kein Allianz-Schiff mehr nahe genug an irgendeiner der Rettungskapseln war, um sie noch an Bord zu holen. »Wenn die Energieentladung sich nicht gerade nahe null bewegt, haben die nicht die geringste Chance.«
    »Dank sei den Lebenden Sternen, dass wir unsere Kapseln bereits geborgen haben«, murmelte Desjani.
    »Zwei Minuten bis zum Wendemanöver«, ließ der Steuer-Wachhabende wissen.
    Die ersten Flugmanöver, um sich von der Position des Hypernet-Portals zu entfernen, hatten Schiff für Schiff

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