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Die verschollene Flotte 04 - Gearys Ehre

Die verschollene Flotte 04 - Gearys Ehre

Titel: Die verschollene Flotte 04 - Gearys Ehre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Campbell
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eingedrungen.« Die Meldungen gingen von allen Seiten ein, während Geary darauf wartete, dass das Display aktualisiert wurde und Auskunft über den Zustand seiner Flotte gab. Er wollte wissen, ob seine Leichteren Schiffe den Einschlag überlebt hatten.
    »Erste Schätzungen stufen den Energieausstoß an der Quelle bei 0,13 auf der Yama-Potillion-Novaskala ein.«
    »0,13«, murmelte Desjani, ließ den Kopf erneut sinken und betete abermals.
    Geary folgte ihrem Beispiel und schickte ein Danke an die lebenden Sterne und die Vorfahren, dass der Energieausstoß nur so gering ausgefallen war.
    Das Display aktualisierte seine Darstellung, und Geary überflog die Statusmeldungen, wobei er nach rot markierten Systemen Ausschau hielt. Am härtesten hatte es die Zerstörer getroffen, da deren Schilde am schwächsten waren. Aber keines der Schiffe schien ernsthafte Schäden davongetragen zu haben. Etliche Untersysteme waren ausgefallen, und in ein paar Fällen gab es Hüllenschäden, doch davon abgesehen hatten sogar die kleinsten Schiffe der Flotte überlebt.
    Wo sich eben noch das Hypernet-Portal und die Syndik-Schiffe befunden hatten, war nun nichts mehr zu sehen. Die Flottensensoren benötigten eine Weile, ehe sie das fanden, was von der Wachflotte übrig geblieben war. Die Stücke waren einfach so klein, dass die Sensoren sie im ersten Moment nicht feststellen konnten. Größere Trümmerstücke in der Nähe des Portals wurden als die Überreste von zwei Syndik-Schlachtkreuzern identifiziert. Eines der beiden Schlachtschiffe war ebenfalls in mehrere große Teile zerbrochen, während das andere in zwei Stücke gerissen worden war, die übel zugerich-tet schienen. Noch während Geary zusah, explodierte eines der beiden Stücke. Genauer gesagt, er sah jetzt das Licht einer Explosion, die sich vor zweieinhalb Stunden zugetragen hatte. »Die haben überhaupt nicht mehr mitbekommen, was mit ihnen geschah. In dieser unmittelbaren Nähe zum Portal hätten selbst zusätzlich verstärkte Schilde nichts mehr bewirkt.«
    Desjani nickte. »Genau das wäre uns auch widerfahren, wenn Captain Cresidas Berechnungen bei Sancere verkehrt gewesen wären, nicht wahr?«
    »Ja, richtig.«
    »Ich schulde dieser Frau einen Drink, wenn wir nach Hause kommen.«
    Geary musste unwillkürlich lachen. »Ich glaube, wir schul-den ihr mehr als nur das. Eine Flasche vom besten Gebräu, das wir finden können. Ich gebe Ihnen die Hälfte dazu.«
    Desjani lächelte breit. »Abgemacht.« Dann wurde sie wieder ernst und fragte: »Und wohin jetzt?«
    »Wir nehmen den Sprungpunkt nach Branwyn. Welchen
    Kurs müssen wir einschlagen, wenn wir diese Geschwindigkeit beibehalten?« Er hätte es selbst ausrechnen können, aber im Moment vertraute er nicht darauf, dass er klar denken konnte.
    Sie warf dem Steuer-Wachhabenden einen Blick zu, der darauf die Manöverlösung ausarbeitete.
    Erst nachdem Geary wieder seiner Stimme zutraute, dass die ihn nicht im Stich ließe, betätigte er die Komm-Taste. »An alle Einheiten in der Allianz-Flotte, kehren Sie zurück auf Ihre Position in der Flottenformation Delta Two. Bei Zeit drei fünf nehmen alle Einheiten Kurs auf Steuerbord eins null sechs Grad, nach oben null vier Grad.«
    Nachdem die Schockwelle sie passiert hatte, konnten sie mitverfolgen, wie sie sich weiter ihren Weg durch das System bahnte. Es war so, als würde man sich eine grausame Vorher-Nachher-Präsentation ansehen. Vor der Schockwelle sprühte das Lakota-System vor Leben und es wimmelte von Aktivitä-
    ten. Nachdem sie über Siedlungen und Schiffe hinweggezo-gen war, blieben nur noch Trümmer und Tod zurück.
    Die Syndik-Rettungskapseln waren von der Schockwelle einfach ausgelöscht worden; wie ein Schwarm Mücken, der von einem schweren, rasend schnellen Fahrzeug erfasst wurde. Die Matrosen in den Kapseln hatten keine Chance gehabt, und auch ein paar Frachter, die zu weit von einem schützenden Ort entfernt gewesen waren, hatten der Wucht des Aufpralls nicht standhalten können. Eine Kolonie auf dem Mond eines Gasriesen war von dem Gasriesen selbst geschützt worden, der seinerseits aber durch die Schockwelle einen Großteil seiner oberen Atmosphäre verloren hatte. Diese Kolonie bildete aber die Ausnahme, da zwei andere auf dem fünften Planeten schwere Schäden erlitten hatten und eine dritte auf einem anderen Mond offenbar vollständig ausgelöscht worden war.
    Am schlimmsten waren jedoch die Folgen auf der bewohnten Welt mitanzusehen. Auf der von der

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