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Die Verschollene Flotte Der Hinterhalt

Die Verschollene Flotte Der Hinterhalt

Titel: Die Verschollene Flotte Der Hinterhalt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Campbell Jack
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Nun, sie könnten beispielsweise glauben, dass sie keine Schuld trifft, wenn sie uns mit ihren Waffen versorgen, solange wir diejenigen sind, die den Abzug betätigen. Ob das der Fall ist, kann ich nicht sagen. Es ist nur eine von vielen möglichen Erklärungen.«
    »Genauso gut könnte es sein, dass es sich um eine völlig unmoralische Strategie handelt, mit der die Auslöschung der Menschheit auf effizienteste Weise gewährleistet wird«, warf Tulev ein. »Wir wissen nicht, was in den Köpfen dieser Aliens vor sich geht. Also müssen wir unsere Annahmen über ihr künftiges Verhalten auf dem aufbauen, was wir in der Vergangenheit beobachtet haben.«
    »Ganz richtig. Bedauerlicherweise sieht es für uns sehr düster aus, was ihr künftiges Verhalten angeht, wenn wir unsere bisherigen Beobachtungen richtig gedeutet haben.« Geary wandte sich wieder an Rione. »Co-Präsidentin Rione, können Sie eine Liste der Sterne mit der höchsten symbolischen Bedeutung zusammenstellen? Wir werden sicherstellen müssen, dass in diesen Sternensystemen vor allen anderen die Hypernet-Portale mit einer Sicherung versehen werden, die einen Kollaps der Portale verhindert.«
    »Glauben Sie, so etwas ist möglich? Die Meinungen über symbolische Bedeutungen gehen weit auseinander.« Sie musterte Geary lange und eindringlich. »Falls sie an einem massiven Vergeltungsschlag gegen die Syndiks interessiert sind, werden sie womöglich als Erstes das Heimatsystem des legendären Helden Black Jack Geary ins Visier nehmen.«
    Sein Atem stockte, und mit einem Mal sah er nicht mehr den Raum, in dem er sich befand, sondern die Welt, auf der er aufgewachsen war. Die Welt, auf der seine Eltern und andere Angehörige beerdigt lagen. Sein Zuhause, auch wenn sich das in den letzten hundert Jahren sicherlich genauso verändert hatte wie alles andere auch. Er stellte sich vor, wie eine Schockwelle diese Welt traf, so wie es im Lakota-System mit dem dortigen Planeten geschehen war; eine Schockwelle, die aus einer angenehmen, dicht besiedelten Welt eine Hölle und ein Schlachthaus zugleich gemacht hatte.
    Sollte er akzeptieren, dass seine Heimatwelt wichtiger war als andere Welten? Er blinzelte ein paar Mal, dann sah er die anwesenden Offiziere an. Jeder von ihnen nannte eine eigene Welt seine Heimat. Welche von ihnen sollte er nach hinten rücken lassen, weil seine Heimat bevorzugt behandelt wurde? Seufzend schüttelte er den Kopf und sagte: »Ich bin nicht sehr gut darin, Entscheidungen zu treffen, die eigentlich den lebenden Sternen vorbehalten sind. Madam Co-Präsidentin, wenn Sie einfach Ihre beste Einschätzung …«
    »Meinen Sie, ich bin dazu qualifiziert, Gottheit zu spielen? Meinen Sie, ich will das überhaupt?«
    In die anschließende betretene Stille hinein sprach Tulev auf einmal: »Ich werde die Liste zusammenstellen. Für mich gibt es nichts mehr, was mich voreingenommen machen könnte.«
    Die Darstellung von Duellos auf der einen Seite Tulevs beugte sich vor und legte eine Hand auf Tulevs Unterarm, während Desjani von der anderen Seite genauso reagierte. Cresida, die weiter entfernt saß, nickte ihm verständnisvoll zu. Tulev erwiderte die Geste ihnen allen gegenüber, dann wandte er sich an Geary und wiederholte: »Ich werde das erledigen.«
    »Danke, Captain Tulev«, gab Geary zurück. »Es wird der Zeitpunkt kommen, an dem ich der Flotte sagen muss, dass diese Aliens existieren, aber bis auf Weiteres sollten wir wie zuvor vorgeben, dass die von den Hypernet-Portalen ausgehende Bedrohung nichts weiter ist als ein technologischer Nebeneffekt, der so nicht gewollt war.«
    »Etwas anderes darf es nach außen hin nicht sein«, pflichtete Cresida ihm bei. »Wenn als Möglichkeit zur Sprache gebracht wird, dass jedes Hypernet-Portal jederzeit spontan oder durch ein Einschreiten der Syndiks zum Zusammenbruch gebracht werden kann, und wenn dazu die Bilder ins Spiel kommen, die wir bei Lakota aufgezeichnet haben, dann wird das für die Leute Grund genug sein, zur Tat zu schreiten.«
    »Okay. Wir unterhalten uns noch einmal vor dem Sprung nach Varandal. Danke, dass Sie zu dieser Besprechung gekommen sind. Danke für Ihre Ratschläge und Meinungen, und Danke auch dafür, dass Sie über diese Angelegenheit weiterhin Schweigen bewahren.«
    »Wenn wir nur mehr wüssten«, meinte Cresida. »Ich arbeite immer noch an einem Entwurf für ein System, das den Zusammenbruch der Hypernet-Portale unmöglich macht und das sich schnell und problemlos installieren

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