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Die Verschollene Flotte Der Hinterhalt

Die Verschollene Flotte Der Hinterhalt

Titel: Die Verschollene Flotte Der Hinterhalt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Campbell Jack
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lässt. Ich vermute, wenn wir Atalia erreichen, werde ich damit fertig sein.«
    »Wollen wir’s hoffen«, seufzte Duellos. »Immerhin wissen wir so gut wie nichts darüber, was diese Kreaturen wirklich von uns wollen.«
    »Federn oder Blei?«, fragte Desjani und spielte damit auf das uralte Rätsel an, bei dem nur der Dämon, der die Frage stellt, die richtige Antwort kennt und er sie jederzeit verändern kann. Wie Duellos einmal ganz richtig gesagt hatte, waren die Aliens ebenfalls Rätsel, bei denen nicht nur die Antworten und Fragen unbekannt waren. Sie mochten außerdem Ausdruck von Denkprozessen sein, die so völlig anders waren als die der Menschen, dass ihre Absichten und der Sinn ihres Handelns nicht nachvollziehbar wären.
    »Das ist meine Frage, Captain Desjani. Ich wäre Ihnen dankbar, wenn Sie nicht den Dämon in meinem Rätsel spielen. Aber aus purer Neugierde gefragt: Welche Antwort war diesmal die Richtige?«
    Sie lächelte humorlos. »Das würden Sie wohl gerne wissen, wie? Frauen können genauso rätselhaft sein wie Dämonen.«
    »Sie glauben doch nicht ernsthaft, dass ich auf diese Bemerkung eingehe, oder?«
    Während die Darstellungen von Tulev, Cresida und Duellos sich auflösten, schaute Desjani stirnrunzelnd auf ihre persönliche Dateneinheit. »Entschuldigen Sie, Sir, aber ich werde im Maschinenraum gebraucht.« Sie eilte aus dem Raum, sodass Geary und Rione allein zurückblieben.
    Rione wirkte untypisch schweigsam und wandte sich ebenfalls zum Gehen. An der Luke blieb sie stehen. Ohne sich zu Geary umzudrehen, fragte sie: »Was ist mit Captain Tulev geschehen? Er sprach davon, dass es für ihn nichts mehr gibt.«
    Geary nickte, da er sich daran erinnern konnte, darüber in der Personalakte etwas gelesen zu haben. »Bei einem Bombardement seiner Heimatwelt durch die Syndiks kamen seine Familie, seine Frau und seine Kinder ums Leben.«
    »Oh, verdammt.« Rione schüttelte den Kopf. »Das ist wirklich schrecklich. Aber irgendjemand muss doch noch dort sein. Irgendein Verwandter. Welche Welt war das?«
    Er versuchte, es sich ins Gedächtnis zu rufen, aber es gab so viele Welten. »Elys … Elysa?«
    »Elyzia?«
    »Ja, richtig«, sagte er und stutzte, dass sie so schnell den Namen dieses Planeten nennen konnte. »Was ist dort geschehen?«
    »Ein Syndik-Bombardement«, murmelte sie so leise, dass er sie fast nicht hören konnte. »Aber ein sehr ausgedehntes. Teil eines sehr massiven Schlags gegen die Allianz. Der größte Teil der Planetenoberfläche wurde verwüstet, ein Großteil der Bevölkerung kam ums Leben. Nachdem man die Syndiks doch noch abwehren konnte, wurde die Welt abgeschrieben. Die Überlebenden evakuierte man. Nur ein paar Menschen blieben zurück, um die wiederaufgebauten Verteidigungsanlagen zu bemannen – für den Fall, dass die Syndiks noch einmal dort auftauchen sollten. Captain Tulev hat die Wahrheit gesagt. Dort gibt es nichts mehr für ihn.« Sie sah Geary an. »Für ihn gibt es nur noch die Flotte. Ist Ihnen klar, dass Sie beide das gemeinsam haben?«
    »Nein.« Er wollte mehr sagen, aber ihm wollte einfach nichts einfallen.
    »Unser Vergeltungsschlag war gegen Yunren gerichtet«, redete sie weiter, als führe sie ein Selbstgespräch. »Ein Syndik-System entlang der Grenze. Von Yunren ist ebenfalls nichts übrig geblieben, ausgenommen ein paar Verteidigungsposten, die von ganz Hartgesottenen bemannt werden, deren einziger Daseinszweck es ist, eine Chance zu bekommen, diejenigen zu töten, die ihre Welt ausgelöscht haben. Seitdem haben beide Seiten solche Bombardements nicht wieder durchgeführt. Allerdings weiß ich nicht, ob es daran liegt, dass es einen so großen Materialeinsatz erfordert, wenn man eine ganze Welt in Schutt und Asche legen will, oder ob alle Beteiligten mit Entsetzen zur Kenntnis genommen haben, wie tief wir gesunken waren.«
    Geary schüttelte den Kopf. Ihm war übel. »Wie konnte überhaupt irgendjemand einen solchen Befehl erteilen?«
    »Oh, das ist gar nicht so schwer, Captain Geary. Sie müssen nur weit genug vom Feind entfernt sein, während Sie den Plan ausarbeiten, und Sie müssen dabei ein großes Sternendisplay mit vielen kleinen Planeten vor sich haben. Einfach nur Lichtpunkte mit seltsamen Namen. Ziele. Nicht das Zuhause von Menschen, wie man selbst einer ist, sondern Ziele, die ausradiert werden müssen, um Menschen, wie man selbst einer ist, zu beschützen. Es ist ganz leicht, den Mord an Millionen oder Milliarden Menschen zu

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