Die Verschollene Flotte Der Hinterhalt
kleine, erlesene Gruppe, mit der Geary reden wollte.
Wieder saß er im Konferenzraum, aber diesmal wirkte der Tisch nicht viel größer, als er tatsächlich war. Ringsum fanden sich die holographischen Bilder von Captain Duellos, Captain Tulev und Captain Cresida, während Geary, Desjani und Rione körperlich anwesend waren. »Wir nähern uns der Heimat«, begann Geary. »Wir sind noch nicht da, und ich rechne mit einem hässlichen Kampf bei Heradao oder einem der anderen Syndik-Sternensysteme, die wir noch durchqueren müssen. Aber wir haben allen Grund, davon auszugehen, dass wir mit den Syndiks zurechtkommen. Was wir allerdings nicht wissen – wie werden die Aliens reagieren, wenn diese Flotte es tatsächlich bis nach Hause schafft?«
Tulev erinnerte an einen Stier, als er behäbig nickte. »Die Aliens haben schon bei Lakota versucht, diese Flotte zu besiegen und zu vernichten. Daraus lässt sich folgern, dass es ihnen nicht gefallen wird, wenn wir unser Ziel wirklich erreichen.«
»Aber was werden sie unternehmen?«, fragte sich Cresida. »Wenn unsere Vermutungen zutreffen, dann könnten sie den Zusammenbruch aller Hypernet-Portale der Menschen auslösen. Werden sie tatsächlich diese Maßnahme ergreifen, wenn wir es nach Hause schaffen?«
»Das ist einer der Punkte, die mir Sorgen machen«, sagte Geary.
»Wir haben noch ein wenig Zeit«, erklärte Rione ruhig, aber entschieden. Alle sahen sie daraufhin fragend an, und sie deutete mit einer flüchtigen Handbewegung auf das über dem Tisch schwebende Sternendisplay. »Lassen Sie uns zuerst überlegen, was wir über ihre Taktiken wissen. Es scheint nicht so, dass sie gegen uns oder gegen die Syndiks direkt vorgegangen sind. Stattdessen haben sie uns dazu veranlasst, uns gegenseitig Verluste zuzufügen.«
»Das ist wohl wahr«, stimmte Duellos ihr zu.
»Was wissen die Aliens über diese Flotte?«, fuhr Rione fort. »Dass wir wissen, dass die Hypernet-Portale als extrem zerstörerische Waffen eingesetzt werden können. Wir müssen davon ausgehen, dass die Aliens durch Agenten oder Geheimdienstquellen auf unsere Erkenntnisse aufmerksam gemacht worden sind, bei denen es sich möglicherweise nur um automatisierte Würmer und Ähnliches handelt.«
»Die haben sie durch die Systeme auf unseren Schiffen eingeschleust«, merkte Cresida an. »Ich rede von diesen wahrscheinlichkeitsbasierenden Würmern auf Quantenebene. Wir glauben zwar, dass wir sie alle entdeckt und aus den Systemen getilgt haben, aber wir wissen nicht, ob sie in der Lage sind, neue zu aktivieren. Womöglich werden die sogar automatisch aktiviert, wenn bestimmte Ereignisse eintreten.«
»Ganz genau.« Rione zeigte auf dem Sternendisplay auf das Gebiet jenseits der Syndikatwelten. »Sie beobachten uns, sie verfolgen mit, wie wir reagieren. Angesichts dieser Erkenntnisse können die Aliens den logischen Schluss ziehen, dass die Allianz sich für den Einsatz dieser Waffen entscheiden wird, sobald sie von deren Existenz erfährt.«
Cresida bleckte die Zähne. »Ich glaube, damit haben Sie recht, Madam Co-Präsidentin. Sie werden abwarten, ob wir unseren politischen und militärischen Vorgesetzten erzählen, dass die Hypernet-Portale in den Syndik-Sternensystemen benutzt werden können, um die Syndiks auszulöschen. Und ob unsere politischen Führer daraufhin ein solches Vorgehen befehlen werden. Hätte ich von deren Warte aus zugesehen, wie dieser Krieg über ein Jahrhundert lang verlaufen ist, dann würde ich glauben, dass es nur noch eine Frage der Zeit ist, bis eine Seite mit dem Einsatz von Hyperportalen als Waffen beginnt. Und mir wäre klar, dass die andere Seite das natürlich in gleicher Weise beantworten wird.«
»Vielen Dank, Captain Cresida«, sagte Rione. »Und dabei werden die Aliens sich gemütlich zurücklehnen und in aller Ruhe zusehen, wie die Allianz ein Syndik-System nach dem anderen zerstört, während die Syndiks die gleiche Taktik bei den Allianz-Systemen anwenden. Die Aliens müssen keinen Finger rühren, und die Menschheit löscht sich mit den Waffen selbst aus, die die Aliens ihnen zur Verfügung gestellt haben.«
Geary nickte und bemerkte einen bitteren Geschmack im Hals. »Also werden sie erst noch eine Weile abwarten, um zu sehen, was wir machen. Das verschafft uns etwas Zeit.«
»Aber nicht sehr viel Zeit, Captain Geary«, ermahnte Rione ihn mit ernster Miene. »Nehmen Sie unsere Mutmaßung darüber wie dieser Krieg angefangen hat. Wir gehen davon aus, dass die Aliens
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